Marvel's Iron Fist

Sender: Netflix | Jahr: 2017 | Staffeln: 1 | Episoden: 13 | FSK: 16 | Genre: Fantasy, Action | Land: USA

Story

New York City hat sich gewaltig verändert - diesen Umstand muss sich auch Daniel Rand eingestehen, als er nach vielen Jahren in die Metropole zurückkehrt. Lange Zeit galt er als vermisst und wurde sogar für tot erklärt, doch jetzt meldet sich der erfahrene Martial-Arts-Kämpfer in den Straßen jener Stadt zurück, die auch das Zuhause von Daredevil, Jessica Jones und Luke Cage darstellt. Inspiriert durch die genannten Persönlichkeiten macht es sich auch Daniel Rand zur Aufgabe, das organisierte Verbrechen in seine Schranken zu weisen. Dank seiner eisernen Faust und einem reichen Schatz an Erfahrung in puncto Kampfkunst verwandelt er sich sich Laufe der Serie in den berühmt-berüchtigten Superhelden Iron Fist.



Kritik

Mit "Marvel's Iron Fist" kommt der letzte Superheld der Netflix-Marvel-Reihe auf die Plattform des Streaming-Giganten. Nach "Daredevil", "Jessica Jones" und "Luke Cage", ist "Iron Fist" die letzte Serie vor der Zusammenkunft der vier Superhelden im "Avengers"-Pendant "Marvel's The Defenders", das im August Premiere feiert. Bislang wurden die düsteren und realistisch getrimmten Verfilmungen der Comics auch immer gut aufgenommen, doch bei "Iron Fist" hagelte es erstmals schlechte Kritiken. So viel darf ich jedoch vorwegnehmen: Der dadurch befürchtete Totalausfall ist "Iron Fist" nicht im Ansatz geworden.

Die Handlung der Serie setzt bei der Rückkehr von Danny Rand (Finn Jones) ein, der etliche Jahre nach einem Flugzeugabsturz, bei dem seine Eltern ums Leben kamen, in seine Heimatstadt New York zurückkehrt. Dort überrascht er seine beiden Kindheitsfreunde Ward und Joy Meachum (Tom Pelphrey und Jessica Stroup), die inzwischen die Firma leiten deren größter Anteilseigner Danny noch immer ist. Der Rückkehrer stellt die Firma vor große Probleme, denn Danny will nicht in die harte Geschäftswelt passen und scheint zudem ein beachtlicher Kämpfer geworden zu sein. "Iron Fist" beschreitet dabei zwei Handlungspfade: Zum einen steht Danny Rand im Vordergrund, der mit seiner Ersatzfamilie und der Firma seines Vaters Probleme hat, zum anderen Dannys Identität als Iron Fist, wodurch er es mit der mysteriösen Organisation "The Hand" zu tun bekommt, die bereits in den anderen Netflix-Marvel-Serien ein Thema war. Interessanterweise verzichtet "Iron Fist" auf den einen großen Bösewicht, sondern setzt vielmehr auf mehrere kleine Bösewichte, deren Absichten nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind. So entwickeln sich aus Freunden Feinden und umgekehrt. Ein Vorteil dieser Herangehensweise ist, dass "Iron Fist" durchgängiger unterhält als seine Schwester-Serien, denen meist in der zweiten Hälfte der Staffel die Luft ausging. "Iron Fist" erreicht dabei vielleicht nicht die Höhen der drei anderen Serien, unterhält dafür aber deutlich konstanter, zumal die zweite Hälfte der Staffel hier sogar noch einen Tick besser gelungen ist als die erste Hälfte.

Inszenatorisch bewegt sich "Iron Fist" auf solidem Terrain. Visuell unterscheidet sich die Serie nicht besonders von ihren Schwester-Serien und behält den düsteren Look bei. Die Macher hatten zwar damit zu kämpfen, die mystische Figur der "Iron Fist" möglichst glaubwürdig darzustellen, gelungen ist ihnen das trotz einer leuchtender Faust aber sehr gut. Die Effekte sind ebenfalls gut gelungen, auch wenn man hier und da den Einsatz von Greenscreens bemerkt. Beim Soundtrack setzt man mit Synthesizer-Sounds hingegen Akzente, zum mystischen Setting passt dies jedoch nur bedingt. Das Intro ist zudem ganz nett, allerdings wenig abwechslungsreich und recht unspektakulär, was man für die gesamte Inszenierung sagen kann.

Bei den Darstellern scheiden sich jedoch die meisten Geister: Für viele Kritiker funktioniert "Iron Fist" vor allem deswegen nicht, weil Hauptdarsteller Finn Jones einen schwachen Auftritt hinlegt. Und tatsächlich verfügt Jones über eine zu geringe körperliche Präsenz um der Serie seinen Stempel aufzudrücken. Gerade in den wichtigen Kampfszenen wirkt Jones langsam und kann mit seinen limitierten schauspielerischen Fähigkeiten als "Iron Fist" nie so ganz überzeugen. Als Danny Rand hingegen macht Finn Jones eine bessere Figur, da man ihm dort sein jungenhaftes Aussehen und seine bisweilen naiven Taten abkauft. Dennoch ist der Hauptdarsteller der Schwachpunkt der Serie und es obliegt den Nebencharakteren um Jessica Henwick und Tom Pelphrey den Zuschauer durch die Serie zu tragen. Gerade diesen beiden gelingt das hervorragend gut. Aber auch Jessica Stroup, David Wenham und die bekannten Rückkehrer Rosario Dawson und Carrie Ann-Moss überzeugen in ihren Rollen. Auf Auftritte der drei anderen "Defenders" muss man hingegen verzichten.

Beste Episode: 12

 

Fazit

Die schlechten Kritiken die "Marvel's Iron Fist" erhalten hat, kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen. Dafür unterscheidet sich die Serie stilistisch und inhaltlich viel zu wenig von seinen Vorgängern und kann darüber hinaus konstanter unterhalten als seine drei "Defenders"-Kollegen. Lediglich Hauptdarsteller Finn Jones kauft man die Hauptrolle, gerade in den Kampfszenen, nicht immer ab. Natürlich zieht "Iron Fist" im Vergleich zu den beiden starken Staffeln "Daredevil" (8/10) den kürzeren, reiht sich aber dennoch vor "Luke Cage" (6/10) ein, dessen zweite Staffelhälfte sehr langatmig war, und teilt sich mit "Jessica Jones" (7/10) eine sehenswerte und gute Einschätzung.

 

Wertung: 7/10


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Poster&Trailer: © Netflix

Story: Quelle: moviepilot.de