Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron

Story

Milliardär, Lebemann und Genie Tony Stark alias Iron Man (Robert Downey Jr.) will ein Friedensprogramm in Gang bringen, doch dabei geht etwas schief. Das Ergebnis ist die Künstliche Intelligenz Ultron (James Spader), die nicht weniger will als die Ausrottung der Menschheit. Nun ist es an den Avengers, Ultron in die Schranken zu weisen. Zusammen mit Iron Man treten Thor (Chris Hemsworth), Captain America (Chris Evans), Hulk (Mark Ruffalo), Black Widow (Scarlett Johansson) und Hawkeye (Jeremy Renner) dem Fiesling in Robotergestalt entgegen und bekommen dabei Unterstützung von den ehemaligen S.H.I.E.L.D.-Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Maria Hill (Cobie Smulders). Außerdem kreuzen die geheimnisvollen und mit besonderen Fähigkeiten ausgestatteten Geschwister Wanda (Elizabeth Olsen) und Pietro Maximoff (Aaron Taylor-Johnson), auch bekannt als Scarlet Witch und Quicksilver, den Weg der Helden. Die Avengers müssen ihre Kräfte vereinen, unsichere Allianzen schmieden, auf unerwartete Aktionen reagieren. Und bei all dem müssen sie versuchen, ein Team zu bleiben…


Kritik

Der Druck auf Regisseur Joss Whedon war groß. Nach dem vor drei Jahren der erste Teil der „Avengers“ 1,5 Milliarden Dollar in die Kassen spülte und somit zum dritterfolgreichsten Film aller Zeiten avancierte, musste der Nachfolger dies toppen. Doch das Ziel wurde überraschend verfehlt. Mit einem Einspielergebnis von 1,4 Milliarden Dollar muss sich Marvel’s zweite Zusammenkunft der Superhelden knapp der ersten geschlagen geben. Ist das Publikum der Flut an Superhelden die sich zurzeit über die Leinwand schwingen überdrüssig geworden? Liegt es am Boykott der kleineren Kinos nachdem Disney mehr Abgaben an das Studio verlangte? Oder liegen die Gründe des für Disney und Marvel enttäuschenden Einspielergebnisses vielmehr an der Qualität des Filmes? Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen und ist ein Beleg dafür, dass es hinter den Kulissen alles andere als harmonisch zuging. Whedon beklagte sich das ihm zu oft reingeredet wurde und das die finale Fassung des Films nicht die war die ihm vorschwebte. Wie viele der Schwächen von „The Avengers 2“ nun tatsächlich auf die Kappe des Studios gehen, vermag man zwar nicht zu sagen, doch sie sind im fertigen Film unübersehbar.

Marvel's The Avengers 2: Age of Ultron

Kinostart: 23.04.2015

Länge: 142 Min.

FSK: 12

Genre: Action, Sci-Fi

Regie: Joss Whedon

Land: USA


Der Film startet Genre-typisch mit einer großen Actionszene. Das Team der Avengers erstürmt in einem verschneiten Wald eine Basis des Barons von Stucker um dort Lokis Zepter zu sichern, werden aber beinahe von den beiden neuen Superhelden-Zwillingen Quicksilver und Scarlet Witch aufgehalten. Hier wird von Beginn an deutlich, das jemand der die inzwischen 11 Vorgänger des „Marvel Cinematic Universe“ (MCU) nicht gesehen hat, keine Chance hat dem Geschehen auf der Leinwand zu folgen. In der Folge wird dies zum größten Problem des Films. Nicht nur die Hauptcharaktere bekommen ihre Auftritte sondern auch die Nebencharaktere der einzelnen Helden. Gepaart mit Hintergrundgeschichten und Anspielungen, von Infinity Steinen bis hin zu Jarvis. Beinahe alles wird in die knapp 141 Minuten Laufzeit gepresst und der Film wirkt überladen. Während Whedon die Gratwanderung im ersten Teil noch gelungen ist, schießt „The Avengers 2“ bisweilen etwas über das Ziel hinaus und wer sich nicht auskennt im MCU der bleibt zwangsläufig auf der Strecke. Hier muss Marvel aufpassen das sie sich nicht das eigene Grab schaufeln, denn allein die Masse an Charakteren ist riesig und wenn Marvel weiter mehr Charaktere einführt als abtreten zu lassen, dann könnte das spätestens im zweigeteilten dritten Auftritt der Avengers endgültig zur unüberschaubaren Action-Orgie verkommen.

Womit wir beim Thema wären. Auch wenn man den Überblick über die Story verloren hat, kann man sich immernoch an den gigantischen Action-Szenen ergötzen. Stets nach dem Motto mehr von allem kämpft hier nicht nur Tony Stark im Hulkbuster-Anzug gegen Hulk, sondern im finalen Kampf wird gleich eine ganze Stadt fliegen gelassen. Wem also schon der fliegende Flugzeugträger aus dem ersten Teil zu viel war sollte hiervon Abstand nehmen. Die Effekte und der bombastische Sound sind selbstverständlich eine Klasse für sich, doch in 3D geraten die Kämpfe mitunter zu unübersichtlich, weswegen hier meine Empfehlung erneut auf der 2D-Version des Filmes liegt.

Bei der Schar an Charakteren und allseits bekannten Schauspielern auf jeden einzugehen ist unmöglich. Doch das alte Team der Avengers liefert wieder eine solide Arbeit ab, auch Iron Man kehrt nach seinem schwachen Solo-Auftritt in "Iron Man 3" zu alter Stärke zurück. Dem unnötigsten und bislang doch sehr stiefmütterlich behandelten Hawkeye versucht man emotionale Tiefe zu verleihen, in dem man seine Hintergrundgeschichte beleuchtet und versucht ihn sinnvoller in das Team zu integrieren, was Jeremy Renners Charakter außerordentlich gut tut. Bei den Neuzugängen wurde mit dem kurzen Auftritt von Andy Serkis Talent verschwendet und Aaron-Taylor Johnson‘s Quicksilver bleibt erstaunlich blass und muss sich dem Quicksilver aus „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ klar geschlagen geben. Elisabeth Olson‘s Scarlet Witch ist hingegen besser gelungen und verkörpert eines der Highlights des Films, denn ihre Visionen die sie bei den Avengers hervorruft, sind ungewohnt düster in Szene gesetzt und gehören zu den besten Momenten des Films. Der titelgebende Bösewicht Ultron hingegen ist ein weiteres Kapitel Marvel‘s unendlicher Geschichte belangloser Bösewichte. Er bleibt sehr blass und die Bedrohung durch ihn fällt nicht allzu einschüchternd aus. Da war Loki, als zugegeben einzig guter Bösewicht überhaupt im MCU, der klar bessere Gegenspieler.

 

Fazit

Der sechsterfolgreichste Film aller Zeiten und dennoch eine Enttäuschung an den Kinokassen. „The Avengers 2“ scheint auf den ersten Blick kein gewöhnlicher Film zu sein, doch auf den zweiten Blick ist er nur ein weiterer generischer Superhelden-Blockbuster, der stets bemüht ist seinen tollen Vorgänger zu toppen. Dies gelingt Joss Whedon jedoch nicht, da „The Avengers 2“ zu oft über das Ziel hinaus schießt, der Fluss des Filmes immer wieder hakt und mit den doch sehr gewollten Onelinern ebenso wie mit der riesigen Action etwas übertrieben wurde. Dennoch ist aus „The Avengers 2“ ein sehenswerter Action-Film geworden, der zu unterhalten weiß, sich dabei aber qualitativ hinter seinem Vorgänger einsortieren muss.

 

Wertung: 7/10


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Poster&Trailer: © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de