Die besten Serien des Jahrzehnts

Platz 10: Sherlock (2010-2017)

Die enorm hohe Qualität dieser Liste zeigt sich, wenn eine Serie wie "Sherlock" nur auf Platz 10 steht. Das liegt jedoch schlicht und ergreifend an den letzten beiden Staffeln (beide 8/10), die mit dem sehr hohen Niveau der beiden Vorgänger (beide 9/10) nicht ganz mithalten konnten. Trotzdem hat sich die BBC-Serie ihren Platz in dieser Bestenliste redlich verdient, dank einiger genialer Episoden wie "Der Reichenbach Fall" und dem grandiosen Ermittler-Duo um Benedict Cumberbatch und Martin Freeman. Für beide Darsteller war "Sherlock" der Durchbruch, was auf Grund der perfekten Darbietungen der beiden, auch keinen wundern dürfte. Die Showrunner Steven Moffat und Mark Gatiss haben es geschafft, den weltberühmten britischen Detektiv ins moderne Zeitalter zu adaptieren und die Serie war dank der rasanten Inszenierung und dem trockenen Humor immer höchst unterhaltsam. 

Platz 9: Fargo (seit 2014)

Eine der größten Entdeckungen der Dekade ist Showrunner Noah Hawley, der nicht nur mit "Fargo" sondern auch mit "Legion" zwei großartige und überaus kreative Serien erschaffen hat. Die Anthologieserie hängt nur lose zusammen und erzählt in jeder Staffel eine Krimi-Geschichte aus dem winterlichen Minnesota. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Kultfilm der Coen-Brüder aus dem Jahr 1996, ist meiner Meinung nach aber noch besser als das Original. Gerade die erste Staffel mit Martin Freeman und Billy Bob Thornton, sowie die zweite Staffel mit Patrick Wilson und Kirsten Dunst in den Hauptrollen, sind pures Gold und ein schwarzhumoriges Highlight dass man nicht verpassen sollte (Beide 9/10). Die dritte Staffel mit Ewan McGregor in einer Doppelrolle kann da zwar nicht ganz mithalten (8/10), dennoch gehört "Fargo" zweifelsohne zu den besten Serien des Jahrzehnts.

Platz 8: The Crown (seit 2016)

Ebenfalls auf drei Staffeln bringt es bislang die Netflix-Serie "The Crown", die sich den achten Platz sichert. Die überaus ambitionierte Serie erzählt von der Regentschaft von Queen Elizabeth II. und dem britischen Königshaus. Jede Staffel widmet sich einem Jahrzehnt im Leben der Königin, die herausragend von Claire Foy verkörpert wurde. Zumindest in den ersten beiden Staffeln, denn zur dritten Staffel wurde der komplette Cast ausgetauscht und die etwas ältere Oscarpreisträgerin Olivia Colman übernahm die Rolle, ehe es nach Staffel 4 dann erneut einen Cast-Wechsel gibt. Ein Plan der exzellent aufgeht, da "The Crown" mit seinen idealen Besetzungen glänzt und immer wieder die richtigen Töne anschlägt. Alle drei Staffeln sind schlichtweg grandios (jeweils 9/10) und die einst teuerste Netflix-Serie glänzt mit einer fast schon absurd opulenten Ausstattung, sowie fantastischen Bildern.

Platz 7: The Leftovers (2014 - 2017)

Auf Platz 7 steht eine Serie die immer etwas unter dem Radar flog und nach drei Staffeln (jeweils 9/10) von HBO beendet wurde. Doch keine Sorge, "The Leftovers" hat ein überwältigendes Finale spendiert bekommen, dass alle Antworten lieferte. Showrunner Damon Lindelof hat damit aus seinen "Lost"-Fehlern gelernt und lieferte mit "The Leftovers" eine Mystery-Serie ab, die mit einer Menge Mindfuck glänzt. Die eigenwillige Serie braucht zwar etwas Zeit um in Schwung zu kommen, wird im Verlauf dann aber zu einer der faszinierendsten Serien des Jahrzehnts. Nach einem unerklärlichen Ereignis sind plötzlich 2% der Weltbevölkerung verschwunden und die Charaktere um einen mit sich kämpfenden Polizisten, herausragend verkörpert von Justin Theroux, und der alles überragenden Carrie Coon, die als einzige ihre gesamte Familie verloren hat, sind mehr als gelungen.

Platz 6: Narcos (2015 - 2017)

Ebenfalls drei 9/10-Staffeln hat die Netflix-Serie "Narcos" abgeliefert. Die Serie basiert auf wahren Ereignissen und erzählt vom Kampf der korrupten kolumbianischen Polizei, die mit Hilfe zweier amerikanischer Verbündeter (Boyd Holbrook und Pedro Pascal) den berühmten Drogenboss Pablo Escobar zur Strecke bringen wollen. Die ersten beiden Staffeln leben von der herausragenden Performance von Escobar-Darsteller Wagner Moura und Zuschauer die die Untertitel-Barriere überwinden, bekommen eine grandiose Serie serviert, in der Fiktion und Realität miteinander verschmelzen. In der dritten Staffel kümmert sich die Serie um das nachfolgende Cali-Kartell, welches dank des starken Ensembles den Verlust von Wagner Moura wett machen kann. Danach folgte die Spin-off-Serie "Narcos: Mexico", doch die Hauptserie blieb unerreicht.

Platz 5: The Handmaid's Tale (seit 2017)

Auf dem fünften Platz steht eine Serie die in Deutschland nahezu unbekannt ist, da die Hulu-Serie hierzulande lediglich bei MagentaTV zu sehen ist. Ein Jammer, denn was "The Handmaid's Tale" abliefert ist ganz großes Fernsehen. Die Romanverfilmung der legendären Vorlage von Margaret Atwood spielt in einer dystopischen Zukunft, in der eine theokratische Diktatur die Macht in den USA übernommen hat. "The Handmaid's Tale" ist gnadenlos niederschmetternd und so düster wie keine zweite Serie in diesem Jahrzehnt. Die Geschichte der jungen Mutter June, die aus ihrem normalen Leben gerissen wird, ist emotional bewegend und wird von einer fantastischen Elisabeth Moss glaubhaft rübergebracht. Alle drei Staffeln der Serie sind grandios (jeweils 9/10) und wer "The Handmaid's Tale" noch nicht gesehen hat, sollte dies schleunigst ändern.

Platz 4: Mr. Robot (2015-2019)

Als "Mr. Robot" im Jahr 2015 seine Premiere feierte war Hauptdarsteller Rami Malek ein unbeschriebenes Blatt, ehe er 2019 als Oscarpreisträger die Serie beendete. Nach vier Staffel war der Ofen bei der Hacker-Serie aus, doch Showrunner Sam Esmail entließ sein Publikum mit einer sensationellen letzten Staffel. Die vierte Staffel ist so voller Hochspannung und schockierender Wendungen, dass sie "Mr. Robot" im Alleingang in den Serienolymp aufstiegen ließ. Das unvergessliche Mindfuck-Finale sorgte für die volle Punktzahl (10/10) und offenbarte wie genial eigentlich auch schon die ersten drei Staffeln waren, die sich damals mit einer 8/10 begnügen mussten. Die USA Network-Serie, die hierzulande auf Amazon Prime läuft, glänzte darüber hinaus mit seinem starken Ensemble und zahlreichen kreativen wie schlichtweg genialen Einfällen von Regisseur und Showrunner Sam Esmail.

Platz 3: Dark (seit 2017)

Den Sprung auf das Treppchen hat derweil die erste deutsche Netflix-Serie geschafft. Die Mystery-Serie "Dark" erzählt die Geschichte von vier Familien in der fiktiven Kleinstadt Winden, allerdings mit einem übernatürlichen Twist. Mehr braucht man über "Dark" auch gar nicht zu wissen, denn was Drehbuchautorin Jantje Friese und Regisseur Baran Bo Odar mit dieser Serie abliefern, spottet ohnehin jeder Beschreibung. Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen und ist ungemein komplex, entfaltet dabei aber einen Mindfuck wie ich ihn noch nie gesehen habe. Der großartigen ersten Staffel (9/10) ließ man eine der besten Serien-Staffeln aller Zeiten folgen (10/10). Staffel 2 ist der absolute Wahnsinn, in der keine Folge vergeht ohne nicht einen sensationellen Twist aus dem Ärmel zu schütteln. "Dark" ist schlichtweg das Beste was jemals in Deutschland produziert wurde!

Platz 2: Chernobyl (2019)

Die ersten beiden Plätze sind jedoch fest in der Hand des amerikanischen Bezahlsenders HBO. Den Anfang macht die Miniserie "Chernobyl", welche die realen Ereignisse des verheerenden Reaktorunglücks von 1986 nacherzählt. Jede einzelne der fünf Episoden ist ein niederschmetterndes Dokument der vielen Fehler die damals begangen wurden und "Chernobyl" erschüttert den Zuschauer bis ins Mark. Das liegt auch an der aufwändigen Inszenierung der Serie, die dank des hohen Produktionsbudgets für fantastische Bilder sorgt. Dazu kommen die herausragenden Darsteller um Jared Harris, Stellan Skarsgard und Emily Watson, die diese Serie, in der Realität und Fiktion perfekt ineinander greifen, zu etwas ganz besonderem machen. Dafür gab es von mir die volle Punktzahl (10/10) und den zweiten Platz auf der Liste der besten Serien des Jahrzehnts.

Platz 1: Game of Thrones (2011 - 2019)

Platz 1 ist letzten Endes aber keine Überraschung und geht in dieser Dekade klar an "Game of Thrones". Keine Serie hat in den vergangenen Jahren so die Popkultur und Fernsehlandschaft geprägt wie der Fantasy-Meilenstein von HBO. Die Verfilmung der Bücher von George R.R. Martin hat mich erst zum großen Serienfan gemacht und überzeugte mit seiner großartigen Geschichte und den fantastischen Charakteren. Im Verlauf wurde "Game of Thrones" dann zusehends zur Blockbuster-Serie und erreichte dank epischer Bilder und blutigen Schlachten eine Qualität wie sie das Fernsehen nie zuvor erreicht hatte. Daran kann auch die enttäuschende letzte Staffel nichts ändern (8/10). Staffel 4 und Staffel 6 bekamen die Höchstpunktzahl von 10/10, alle anderen Staffeln eine 9/10. "Game of Thrones" hat die Serienwelt revolutioniert und wird ein unvergessliches Ereignis bleiben.