Die besten Serien des Jahrzehnts

Platz 10: The Wolf of Wall Street (2014)

Selten ist mir eine Bestenliste so schwer gefallen wie diese, denn um aus knapp 1.000 Filmen die zehn besten zu bestimmen, muss gnadenlos aussortiert werden. Entsprechend fehlen hier viele weitere großartige Filme der letzten zehn Jahre, doch den Anfang macht ein Film von Regie-Legende Martin Scorsese: "The Wolf of Wall Street". Ein Film der im Jahr 2014 für viel Furore sorgte, da es wohl nur wenige Filme in dieser Dekade gegeben hat, die versauter und verrückter gewesen sind. Vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um die wahre Geschichte des Börsenmaklers Jordan Belfort handelt. "The Wolf of Wall Street" markiert dabei die fünfte Zusammenarbeit von Scorsese mit Leonardo DiCaprio und ist eine brillante, sowie unglaublich witzige Komödie, die aber auch emotionale Töne einschlägt und ein energetischer Beweis, dass Scorsese alles verfilmen kann.

Platz 9: La La Land (2017)

Lange habe ich überlegt ob Damien Chazelles fantastisches Regiedebüt "Whiplash" oder sein Zweitwerk "La La Land" in dieser Top 10 landen würde. Letzten Endes gefiel mir "La La Land" jedoch noch einen Tick besser als der Vorgänger. Dabei bin ich normalerweise alles andere als ein Fan von Musicals, doch die Tanz- und Gesangseinlagen im modernen Hollywood haben mich schwer begeistert. Einen großen Anteil daran hatte das großartige Hauptdarsteller-Duo um Ryan Gosling und Emma Stone, die schon immer eine wunderbare Chemie zusammen besaßen. Gepaart mit der fantastischen Musik und der exzellenten Inszenierung, schwang sich "La La Land" sogar zu meinem Lieblingsmusical auf. Dafür gab es völlig zurecht sechs Oscars und Chazelle, der mit seinen Filmen diese Dekade maßgeblich prägte, avancierte zum jüngsten Regie-Oscargewinner aller Zeiten.

Platz 8: Creed - Rocky's Legacy (2016)

Ein anderer junger Regisseur der erst seit diesem Jahrzehnt Filme dreht, ist Ryan Coogler. Ehe er mit seinem MCU-Film "Black Panther" drei Oscars abräumte, begeisterte Coogler mit seiner Neuauflage der "Rocky"-Reihe. Solche Reboots oder in diesem Fall Sequels mit neuem Hauptdarsteller sind normalerweise zum Scheitern verurteilt, Coogler zeigt jedoch wie die Neuausrichtung eines altgedienten Franchise auszusehen hat. Sylvester Stallone kehrt mit der besten Performance seiner Karriere als Rocky Balboa zurück, fungiert aber nur als Trainer des jungen Boxers Adonis Creed (Michael B. Jordan). Geschadet hat das dem Film jedoch nicht, ganz im Gegenteil. Dank eines epischen Rap-Soundtracks, großartig inszenierten Boxkämpfen und einer emotionalen Geschichte, hat mich "Creed" mitgerissen wie kaum ein zweiter Film in diesem Jahrzehnt. 

Platz 7: Django Unchained (2013)

Kultregisseur Quentin Tarantino hat mich mit seinen letzten beiden Werken zwar enttäuscht, doch auch in diesem Jahrzehnt hat er einen phänomenalen Film abgeliefert. In "Django Unchained" versucht ein Ex-Sklave (Jamie Foxx) mit der Hilfe eines Kopfgeldjägers (Christoph Waltz) seine Frau (Kerry Washington) aus den Fängen eines brutalen Plantagenbesitzers (Leonardo DiCaprio) zu befreien. Der siebte Film in Tarantinos Karriere ist dank des unschlagbaren Humors und der blutigen Actionszenen wieder ein großer Spaß und lebt von seinen grandiosen Darstellern. Christoph Waltz wurde hierfür sein zweiter Oscar überreicht, während DiCaprio trotz einer Wahnsinns-Performance nicht einmal mit einer Nominierung bedacht wurde. Sei es drum, "Django Unchained" ist ein extrem unterhaltsames Western-Highlight und einer der besten Tarantino-Filme!

Platz 6: Avengers - Infinity War (2018)

Ein MCU-Film unter den besten Filmen des Jahrzehnts? Obwohl ich die Marvel-Filme mag, war dies lange Zeit ein Ding der Unmöglichkeit, doch dann kam "Avengers: Infinity War". Der erste Teil des MCU-Finales wurde völlig überraschend zum Meisterwerk. Der gewohnten Marvel-Formel aus Humor und Action wurde nämlich noch einiges mehr hinzugefügt. Mit Thanos (Josh Brolin) stand nicht nur erstmals ein Bösewicht im Fokus des Films, er avancierte auch direkt zum besten Antagonisten des MCU. Dazu stand für die Helden endlich etwas auf dem Spiel und der Film zog daraus eine ungewohnt intensive Spannung. Den Russo-Brüdern gelang mit "Avengers: Infinity War" eine grandiose Zusammenkunft der Superhelden, die in den letzten und brillant inszenierten Minuten sogar zum Meisterwerk wurde. Nach "The Dark Knight", die beste Comicverfilmung überhaupt.

Platz 5: Hereditary - Das Vermächtnis (2018)

Ein weiterer Film der in diesem Jahrzehnt von mir die volle Punktzahl bekommen hat, ist "Hereditary". Mit dem Horror-Meisterwerk aus dem Jahr 2018 bewies Ari Aster, wie ein perfektes Filmdebüt aussieht. Dabei bestehen viele Horrorfilme einfach aus einer uninspirierten Aneinanderreihung von Jumpscares, doch Aster bewies dass es auch anders geht. Jede Kameraeinstellung und jede Performance der Darsteller sitzt, allen voran Toni Colette, während der Film ohne einen einzigen Jumpscare so viel Angst einflößt wie kein anderer Film der letzten zehn Jahre. Bevor jedoch die zweite Hälfte bis ins Mark schockiert, besteht die erste Hälfte erst einmal aus einem emotionalen Familiendrama. Dank einer unglaublichen und unvergesslich inszenierten Wendung, zeigt sich jedoch auch hier die ganze Brillanz des Films und die zieht Aster bis zum kontrovers diskutierten Ende bravourös durch.

Platz 4: Gravity (2013)

Mit "Gravity" und "Roma" inszenierte Meisterregisseur Alfonso Cuarón gerade einmal zwei Filme in diesem Jahrzehnt, die jedoch zusammen zehn Oscars gewannen. Vier davon gingen sogar direkt an den Mexikaner. Gerade im Fall von "Gravity" war der Regie-Oscar aber ein Muss, immerhin gehört die Plansequenz zur Eröffnung des Films immer noch zum besten was ich jemals im Kino sehen durfte. Dazu faszinierte das Zusammenspiel aus realistischem Sound und den unglaublichen Bildern, die dank der hervorragenden Effekte und einem sehr gelungenen 3D ihre Wirkung nicht verfehlten. 91 Minuten lang hat mich der Überlebenskampf von Sandra Bullocks Astronautin in den Kinosessel gepresst und der Survival-Thriller im Weltall entwickelte dabei eine nervenzerfetzende Spannung. Mit "Gravity" hat Alfonso Cuarón sein Meisterstück abgeliefert.

Platz 3: Blade Runner 2049 (2017)

Auch bei Denis Villeneuve könnte ich sagen, dass er mit diesem Film sein Meisterstück abgeliefert hat, doch vom Kanadier kann man in Zukunft wohl noch einiges erwarten, immerhin hat er sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert. Nach "Sicario" und "Arrival", erschien im Jahr 2017 die Fortsetzung des 40 Jahre alten Kultklassikers "Blade Runner" in den Kinos. "Blade Runner 2049" brachte Harrison Ford zurück und erweiterte den Cast mit Namen wie Ryan Gosling und Jared Leto. Gerade zu Gosling passt die Rolle des schweigsamen Androiden jedoch wie die Faust aufs Auge. Doch "Blade Runner 2049" überzeugt nicht nur mit seinen Darstellern, sowie der gelungenen und später sehr emotionalen Handlung, sondern besticht durch eine unerreichte audiovisuelle Brillanz. Die phänomenalen Bilder und der sensationelle Soundtrack machen die Fortsetzung sogar besser als das Original.

Platz 2: Inception (2010)

Die nächsten beiden Filme gehören nicht nur zu den besten Filmen des Jahrzehnts, sondern auch zu den besten Filmen aller Zeiten. Natürlich darf in so einer Liste Christopher Nolan nicht fehlen. Während viele "Interstellar" in dieser Liste vermissen werden, hat er meiner Meinung nach sein Meisterstück bereits im Jahr 2010 abgeliefert: "Inception" begeisterte nicht nur mit seiner verschachtelten Story auf mehreren Traumebenen, für die Nolan einfach den Oscar hätte bekommen müssen. Vom exzellenten Ensemble, angeführt von einem gewohnt großartigen Leonardo DiCaprio (der damit drei Filme in dieser Liste platziert!), über den revolutionären Soundtrack von Hans Zimmer, bis hin zu den spektakulären Schauwerten, macht Nolan alles richtig. Anspruch und Unterhaltung kommen in "Inception" auf perfekte Art und Weise zusammen und über das offene Ende wird noch ewig diskutiert werden.

Platz 1: Drive (2012)

Doch wer mich kennt weiß, dass nur ein Film auf Platz 1 stehen kann: "Drive" aus dem Jahr 2012. Nicolas Winding Refns Meisterwerk hat mich im Jahr 2012 zum Filmfan gemacht und mich dadurch natürlich nachhaltig beeindruckt. Nach der ungewohnt ruhigen und dennoch enorm spannenden Verfolgungsjagd, sowie dem fulminanten Intro (Kavinsky - Nightcall!) war es damals einfach um mich geschehen. Der teils ultrabrutale Thriller besitzt eine hypnotische Atmosphäre und einen Wahnsinns-Soundtrack, dem man sich schlichtweg nicht entziehen kann. Im Mittelpunkt steht jedoch der unglaubliche Ryan Gosling, der wie DiCaprio mit drei Filmen in dieser Liste vertreten ist. Goslings Präsenz verleiht dem namenlosen Driver eine regelrecht ikonische Aura und der Kanadier stieg sofort zu meinem Lieblingsschauspieler auf. Einen besseren Film hat es in diesem Jahrzehnt nicht gegeben!