Narcos

Sender: Netflix | Jahr: 2015 | Staffeln: 2 | Episoden: 20 | FSK: 16 | Genre: Drama, Thriller, Krimi, Biografie | Land: USA

Story

In den 1980er Jahren gehört Pablo Escobar (Wagner Moura) bereits zu den mächtigsten Männern in ganz Kolumbien. Spätestens seine Vorreiterstellung bei der Verbreitung des neuen lukrativen Süchtigmachers Kokain in den 70ern hat seinen Weg an die Spitze des internationalen Drogenhandels geebnet. Auf der einen Seite für seine Skrupellosigkeit und Brutalität gefürchtet, auf der anderen für seine charismatische Art und seinen Einsatz für karitative Zwecke verehrt, ist es Escobar mit der revolutionären Industrialisierung des Drogenschmuggels gelungen, ein bis dato beispielloses Drogenimperium aufzubauen und mit ihm einen schier unermesslichen Reichtum anzuhäufen. Doch eine neue Offensive der Drogenfahndungsbehörde DEA unter der Leitung des Agenten Steve Murphy (Boyd Holbrook) und seines neuen Partners Javier Peña (Pedro Pascal) soll Escobars illegalem Treiben endlich ein Ende setzen.


Kritik

„Plata O Plomo?“ - „Silber oder Blei?“

Ein Zitat welches die Ereignisse in „Narcos“ sehr gut zusammenfasst. Zwischen Leben und Tod existiert im Kolumbien der späten Achtziger-Jahre oftmals nur ein schmaler Grat und selbst Unschuldige trifft der Drogenkrieg knallhart.

„Narcos“ folgt dabei dem „House of Cards“-Prinzip: Das Aushängeschild von Netflix ist zum einen qualitativ hochwertig produziert, zum anderen um Realismus bemüht und glänzt darüber hinaus mit einem brillanten Hauptdarsteller. Diese Eigenschaften erfüllt nun auch diese neue Netflix-Serie. Die Geschichte die „Narcos“ erzählt beruht auf wahren Begebenheiten und ist absolut hochwertig in Szene gesetzt. Die Dialoge sind zur Hälfte auf Spanisch, wer also nicht gerne Untertitel liest wird wohl keinen Gefallen an „Narcos“ finden. Mir gefällt dieses Stilmittel jedoch, erhöht es doch die Glaubwürdigkeit der Geschichte. Die Wahl des Hauptdarstellers fiel dabei auf den Brasilianer Wagner Moura. Anders als Kevin Spacey ist er kein internationales Schwergewicht, sondern ein noch sehr unbekannter Schauspieler. Das dürfte sich jedoch hiermit erledigt haben, denn Moura spielt als Pablo Escobar groß auf. Egal ob als liebender Vater oder erbarmungsloser Drogenboss. Mouras Spiel bleibt immer glaubwürdig und passend für diesen schwierigen Charakter und der Brasilianer spielt den Rest der Riege in den Schatten. Ganz groß!

Aus Mouras Schatten können am ehesten noch Boyd Holbrook und Pedro Pascal treten, die die beiden DEA-Agenten Steve Murphy und Javier Peña verkörpern. Agent Steve Murphy ist gleichzeitig auch der Erzähler der Geschichte, der die gesamte Serie hinweg aus dem Off zu den Zuschauern spricht, um ihnen die Zusammenhänge zu verdeutlichen. Die Serie ist zwar ruhig inszeniert und auf große Höhepunkte verzichtet man, doch die Story bleibt stets spannend und interessant und lässt einen nicht so schnell wieder los.

 

Staffel 1: 9/10

Die erste Staffel zeigt Pablo Escobars Aufstieg und Blütezeit als gefürchtetster Drogenboss Kolumbiens. Die Staffel ist zwar großartig, lässt sich aber sehr wenig Zeit, weshalb gerade Escobars Aufstieg etwas zu kurz kommt. Im Nachinein werden sich auch die Netflix-Verantwortlichen darüber ärgern diese Staffel nicht in zwei Staffeln aufgeteilt zu haben. Stoff genug wäre da gewesen. Trotz des zu hohen Tempos entwickelt sich aber schnell eine mitreissende und großartige Staffel. Trailer

Beste Episode: 10

 

Staffel 2: 9/10

Der Zeitraum der in der zweiten Staffel erzählt wird ist deutlich kürzer als noch in der ersten Staffel, dementsprechend wird die Story weit weniger gehetzt abgehandelt und die Staffel besitzt ein hervorragendes Tempo. Das sorgt dafür, dass die zweite Staffel das bereits sehr hohe Niveau der ersten nicht nur halten kann, sondern sich sogar leicht verbessert, zumal sich die Macher inszenatorisch keine Fehler erlauben und die Geschichte, trotz des bereits bekannten Todes von Escobar, stets spannend bleibt. Trailer

Beste Episode: 6

 

Fazit

Mit „Narcos“ gelingt Netflix der nächste große Streich. Nach mehreren erfolgreichen Eigenproduktionen ist auch die neue Serie, rund um Pablo Escobars Drogenimperium im Kolumbien der späten Achtziger Jahre, ein Volltreffer! Hier und da wird in der ersten Staffel die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte vielleicht etwas zu schnell abgehandelt, doch alles in allem besitzt „Narcos“ eine mitreißende sowie schockierende Geschichte die zum Binge-Watching einlädt. Außerdem ist die Serie schon allein wegen dem brillanten Wagner Moura einen Blick wert. Die Staffeln 3 und 4 sind bereits angekündigt und beschäftigen sich nach Escobars Tod nun mit dem Cali-Kartell. Ob "Narcos" aber auch ohne Wagner Mouras tragende Hauptfigur funktioniert, bleibt abzuwarten.

 

Wertung: 9/10


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Poster&Trailer: © Netflix

Story: Quelle: Filmstarts.de