Westworld

Sender: HBO | Jahr: 2016 | Staffeln: 1 | Episoden: 10 | FSK: 16 | Genre: Western, Sci-Fi, Thriller | Land: USA

Story

In dem futuristischen Freizeitpark Westworld lässt der brillante Erfinder Dr. Robert Ford (Anthony Hopkins) die Träume seiner Besucher wahrwerden: In einer täuschend echten Wildwest-Umgebung können sie sich nach Lust und Laune austoben und dabei gar ihrer Mordlust freien Lauf lassen, schließlich wird der Park lediglich von künstlichen Lebensformen bevölkert. Als diese jedoch eines Tages ein Bewusstsein entwickeln und so realisieren, was die Menschen mit ihnen anstellen, beschließen sie, den Spieß umzudrehen. Trailer


Kritik

Die lang erwartete Dramaserie "Westworld" hat nun endlich ihren Weg in das Programm des amerikanischen Bezahlsenders HBO gefunden. Für HBO ist die Serie der Hoffnungsträger in ihrer angeschlagenen Dramaserien-Sparte, denn nach Flops wie "Vinyl" suchen die Verantwortlichen dort fieberhaft nach einem Nachfolger für "Game of Thrones". Und auch wenn die Zuschauerzahlen noch nicht die Höhen der Abenteuer in Westeros erreichten, so war die erste Staffel von "Westworld" doch ein voller Erfolg für HBO. Zumal "Westworld" auch qualitativ so stark ist, dass die Serie mühelos über mehrere Staffeln für großartige Unterhaltung sorgen könnte.

Westworld ist der Name eines futuristischen Vergnügungsparks. Dort trifft die Welt der Videospiele auf die echte Welt, denn im Park ist alles täuschend echt. Die Menschen können sich dort nach Lust und Laune austoben und im Setting des Wilden Westens allen möglichen Storylines nachgehen oder sich blutdürstig durch den Park schießen. Denn die Einwohner des Parks sind menschenähnliche Roboter, die nach ihrem Ableben einfach wieder repariert werden und an ihren angestammten Platz zurückgeschickt werden. Zumindest so lange bis die Roboter ein Bewusstsein entwickeln und realisieren was die Menschen mit ihnen machen. So viel zur Grundstory des Science Fiction-Western. Ausgehend von diesem Storygerüst entwickelt sich ein verwirrendes Spiel voller Rätsel. Es wendet sich an die mitdenkenden Zuschauer und schafft es stets mehr Fragen als Antworten aufzugeben. Die Rätsel kumulieren in der zweiten Hälfte der Staffel in etliche Wendungen und Überraschungen und es ergibt sich ein faszinierendes Gesamtbild. Details darf man an dieser Stelle nicht verraten, denn das Highlight der Serie ist definitiv die komplexe aber grandiose Story. Sie stammt aus der Feder von Jonathan Nolan, dem kleinen Bruder von Christopher Nolan, der sonst an dessen genialen Drehbüchern mitschreibt, hier aber auch in zwei Episoden Regie führt. Gemeinsam mit seiner Frau Lisa Joy und Geheimniskrämer J.J. Abrams bilden die drei das Showrunner-Trio, was unglaublich gut zusammenpasst.

Denn nicht nur die Story ist genial, auch der Look der Serie kann sich sehen lassen. Der Mix aus Western und Sci-Fi Elementen sieht klasse aus und die Hochglanz Bilder aus den modernen Einrichtungen heben sich wunderbar von den dreckigen Western-Umgebungen ab. Die Serie steht Hollywood-Blockbustern dabei in nichts nach und zeigt erneut die extrem hohen Produktionsstandards des Bezahlsenders. Neben der visuellen Brillanz verdient auch der Soundtrack viel Lob. Ramin Djawadi, Komponist von "Game of Thrones", zeigt wieder sein ganzes Können und untermalt mit vielen herausragenden Stücken die Szenerie. Insbesondere die zahlreichen Piano-Cover aktueller Songs sind dabei erwähnenswert.

Abgerundet wird der hervorragende Serien-Neustart durch eine starke Darstellerriege. Hier treffen Legenden wie Anthony Hopkins und Ed Harris, auf gestandene Schauspieler wie Thandie Newton und Jeffrey Wright, sowie auf die jungen und hochtalentieren Schauspieler wie Evan Rachel Wood und Tessa Thompson. Die Riege ist voller bekannter Gesichter und die schauspielerischen Leistungen sind bis in die kleinsten Nebenrollen hinein absolut großartig.

Beste Episode: 10

 

Fazit

"Westworld" gelingt der erhoffte grandiose Serienstart. In den 10 Episoden entwickelt sich eine ebenso verwirrende wie faszinierende Story über den Aufstand der Roboter gegen die Menschen. Die komplexe Handlung wird dabei von den herausragenden Schauspielern und der audiovisuellen Brillanz hervorragend abgerundet. Die Serie kommt zwar nur langsam in Schwung und ist generell recht ruhig, entwickelt aber eine faszinierende Sogwirkung. Zumindest wenn man auf die Rätselspiele der Nolans steht. Nun muss die zweite Staffel beweisen, ob sie das Zeug dazu hat "Game of Thrones" würdig zu vertreten. Denn wenn diese (leider erst) im Herbst 2018 anläuft, ist "Game of Thrones" bereits zu Ende. Das Potenzial dazu hat "Westworld" aber auf jeden Fall.

 

Wertung: 9/10


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Poster&Trailer: © HBO

Story: Quelle: Filmstarts.de