Stranger Things

Sender: Netflix | Jahr: 2016 | Staffeln: 1 | Episoden: 8 | FSK: 12 | Genre: Drama, Fantasy, Thriller | Land: USA

Story

Indiana, 1983: Als der kleine Will (Noah Schnapp) eines Nachts plötzlich spurlos verschwindet, ist seine verschlafene Heimatstadt in Aufruhr. Wills verzweifelte Mutter Joyce (Winona Ryder) und der örtliche Polizeichef Hopper (David Harbour) mobilisieren daraufhin die restlichen Einwohner, um den Jungen zu finden. Auch Wills Freunde Mike (Finn Wolfhard), Lucas (Caleb McLaughlin) und Dustin (Gaten Matarazzo) wollen ihren vermissten Kumpel um jeden Preis aufspüren und begeben sich schließlich auf eigene Faust auf die abenteuerliche Suche nach ihm. Dabei stoßen sie schon bald auf das geheimnisvolle Mädchen Eleven (Millie Bobby Brown), das über außergewöhnliche Kräfte zu verfügen und mehr über Wills Verschwinden zu wissen scheint. Doch ruft ihr Erscheinen auch zwielichtige Regierungsvertreter auf den Plan, die in einer geheimen Einrichtung am Stadtrand ominösen Experimenten nachgehen. Trailer


Kritik

Die beiden Zwillinge Matt und Ross Duffer waren bislang vor allem als Drehbuchautoren tätig und sind eher unbeschriebene Blätter. Das dürfte sich mit der neuen Serie aus dem Hause Netflix aber schlagartig ändern, denn nach großartigen eigenproduzierten Serien wie "House of Cards" oder "Narcos", ist "Stranger Things" nicht nur das nächste große Ding des Streaming-Riesen, sondern die bis dato sogar beste Netflix-Serie.

Die Story dreht sich dabei um das Verschwinden eines kleinen Jungen, eine mysteriöse Kreatur und eine rätselhafte Regierungseinrichtung. "Stranger Things" fungiert dabei als wunderbare Hommage an das Achtziger-Jahre-Kino. Die Serie orientiert sich an Vorbildern wie "E.T. - Der Ausserirdische" oder "Das Ding aus einer anderen Welt" und transferiert diese altbekannten Genre-Gegebenheiten in die heutige Zeit und zeigt eindrucksvoll, wie gut diese Mechanismen auch heute noch funktionieren. Das Rad erfindet Netflix mit seiner Achtziger-Jahre-Serie zwar nicht neu, doch in den acht Episoden bekommt man es mit einer dichten Atmosphäre zu tun, die einen vom ersten bis zum letzten Augenblick der Staffel nicht mehr loslässt. Diese beginnt mit einer hervorragenden und rasanten Pilot-Episode und Zuschauer ist sofort mittendrin im Geschehen. Das bleibt auch bis zum irre spannenden und emotionalen Finale, sowie dem sehr gelungenen Ende so. Da es dazwischen nicht einmal ein paar Längen gibt, bietet dieser hochspannende Ritt nahezu perfekte Unterhaltung. "Stranger Things" ist ein emotionaler, gruseliger, witziger, dramatischer Mix und ruft in den acht Episoden sämtliche Facetten der menschlichen Gefühlspalette ab. Wenn man der Serie überhaupt irgendetwas ankreiden kann, dann dass die Hommage wenig originell verläuft und die Charaktere sich vielleicht etwas zu sehr an den gängigen Klischees bedienen.

Doch das macht überhaupt nichts, denn die Charaktere können trotz allem überzeugen. Sie teilen sich von Anfang an in mehrere Kleingruppen auf, die die mysteriösen Ereignisse in der Kleinstadt auf eigene Faust entschlüsseln wollen. Dabei wissen die einzelnen Handlungsstränge und Charaktergruppen ohne Ausnahme zu überzeugen und die Serie wirkt so stets spannend und interessant. Großen Anteil daran haben die starken Darsteller. Die Jungschauspieler machen eine hervorragenden Figur und weder die Kinder noch die Jugendlichen stehen mit ihren Performances den Erwachsenen in etwas nach. Von denen wissen David Harbour als Polizeichef und Matthew Modine als geheimnisvoller Mann von der Regierung zu überzeugen. Eine grandiose Leistung liefert hingegen Winona Ryder als verzweifelte Mutter des verschwundenen Sohnes ab, die ihre Kollegen teilweise an die Wand spielt und sich durchaus Hoffnungen auf einen Emmy machen darf. Die Darsteller sorgen dafür, dass man die Charaktere von der ersten Sekunde an ins Herz schließt, was sich für die Netflix-Serie im Verlauf zu einer der größten Stärken entwickelt.

Dazu sieht die Netflix-Serie noch fantastisch und hochwertig produziert aus. Die düsteren Bilder, die wohl dosiert eingesetzten Effekte und die detailverliebten Sets sorgen für eine herausragende Atmosphäre. Dieser kommt zusätzlich ein grandioser Soundtrack zu Gute, der zum einen auf einen atmosphärischen Synthesizer-Sound setzt und diesen mit bekannten Pop-Songs der damaligen Zeit verknüpft. Das schlicht gehaltene Intro profitiert ebenfalls davon und ist wie der Rest der Serie absolut gelungen.

Beste Episode: 8

 

Fazit

"Stranger Things" ist eine großartige Hommage an das Kino der Achtziger-Jahre, besitzt eine fantastische Atmosphäre, brillante Darsteller, eine stets interessante Story ohne jegliche Längen und überzeugt durch einen ebenso spannenden wie unterhaltsamen Mix aus Grusel, Witz und Emotionen. Was für eine Lobeshymne also an Netflix und die Duffer-Brüder! Doch alles andere würde dieser Mystery-Serie auch nicht gerecht werden, denn sie bietet in nahezu allen Punkten perfekte Unterhaltung und ist die bis dato beste Serie aus dem Hause Netflix und zudem eine der besten Staffeln die in letzter Zeit die heimischen Bildschirme erreichten. Alles in allem erhält "Stranger Things" somit 9 Punkte für diese geniale erste Staffel!

 

Wertung: 9/10


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Poster&Trailer: © Netflix

Story: Quelle: Filmstarts.de