House of Cards

Sender: Netflix | Jahr: 2013 | Staffeln: 4 | Episoden: 52 | FSK: 12 | Genre: Drama, Thriller | Land: USA

Story

Francis Underwood (Kevin Spacey) ist ein zielstrebiger und machthungriger Kongressabgeordneter in Washington, D.C.. Als ihm nach der Wahl seines Parteikollegen Garrett Walker (Michael Gill) zum neuen US-Präsidenten der versprochene Karrieresprung zum Außenminister unerwartet verwehrt bleibt, schmiedet er gemeinsam mit seiner Ehefrau (Robin Wright) den Plan, den Präsidenten zu stürzen, um sich selbst in die Position des mächtigsten Mannes der Welt emporzuschwingen. Zu diesem Zweck geht er auch eine pragmatische Allianz mit der jungen Reporterin Zoe Barnes (Kate Mara) ein. Mit ihrer Hilfe lässt der skrupellose Underwood hin und wieder brisante parteiinterne Informationen zu seinem eigenen Vorteil durchsickern und spinnt so mehr und mehr Intrigen, die seine eigene Position stärken und die derjenigen, die ihm dabei ihm Weg stehen, schwächen sollen, um schließlich seinen Weg nach ganz oben zu ebnen.



Kritik
Machtbesessen, skrupellos und eiskalt. Francis J. Underwood ist so etwas wie das personifizierte Böse und dennoch kommt man nicht umhin mit ihm mitzufiebern. Eigentlich sollte der Kongressabgeortnete zu den unbeliebtesten Serien-Charakteren überhaupt gehören, doch man findet schnell gefallen an ihm und seiner berechnenden Frau Claire, die zusammen nach immer mehr Macht streben. Auf dem Weg ins Oval Office schrecken die beiden dabei vor nichts zurück und sie gehen buchstäblich über Leichen. Frank Underwood würde jedoch längst keine so große Faszination auf den Zuschauer ausüben, wäre da nicht der alles überragende Kevin Spacey. Ein diabolisches Grinsen oder ein lockerer Spruch in die Kamera und der zweifache Oscarpreisträger hat den Zuschauer wieder auf seiner Seite. Dabei durchbricht Spacey die vierte Wand und spricht inmitten einer Szene in die Kamera und dabei direkt zum Zuschauer, um seine Gedanken mit ihm zu teilen. Grandios! Neben Spacey trumpft auch Robin Wright als seine Frau Claire groß auf und zusammen ergeben die beiden Eheleute ein wahrhaft diabolisches Duett. Die Serie trägt dabei klar die Handschrift von „Fight Club“-Regisseur David Fincher, der hier als Produzent und Regisseur der ersten beiden Episoden fungiert. Der Stil ist durch ihn sehr düster und farblos gehalten, was sehr zur kühlen Atmosphäre von "House of Cards" passt. Die Serie verfügt darüber hinaus über jede Menge toll geschriebener Dialoge und die Psycho-Duelle der Charaktere und Underwoods Intrigen im Hintergrund stehen im Zentrum der Handlung. Wer Action sucht ist hier definitiv falsch. Der ruhige Soundtrack ist genauso passend, wie das lange, aber tolle Intro der Serie das mit Zeitraffer-Panoramen Washingtons und einer eingängigen Melodie zu überzeugen weiß. Und auch wenn man im politischen Machtgehabe und all den Intrigen die Underwood spinnt, schon mal ein klein wenig den Überblick verlieren kann, fesselt einen die Politikserie erstaunlich gut, selbst wenn man mit Politik nicht allzu viel anfangen kann.

Staffel 1: 9/10
In der ersten Staffel sinnt Frank Underwood auf Rache und demonstriert eindrucksvoll, wie weit er, für mehr Macht, bereit ist zu gehen. Neben Kevin Spacey und Robin Wright, wissen auch die interessanten Nebencharaktere zu überzeugen. Die Serie legt einen fantastischen Start hin und die aufwändig produzierte Netflix-Serie weiß von Beginn an, bis zum Cliffhanger-Ende zu überzeugen. Allerdings fehlt der Staffel jemand, der Underwood wirklich das Wasser reichen kann.

Beste Episode: 12


Staffel 2: 9/10
Die zweite Staffel ist insgesamt etwas ruhiger als die erste, besitzt dafür aber mehr Höhepunkte, die ihre Wirkung bisweilen nicht verfehlen. Dazwischen besitzt die Staffel allerdings einige Abnutzungserscheinungen da einem klar wird, das am Ende wohl immer Underwood gewinnt. Dennoch kann diese Staffel das hohe Niveau der ersten Staffel halten, zaubert sie dem Zuschauer doch spätestens im überragenden Schlussbild ein diabolisches Lächeln aufs Gesicht.

Beste Episode: 1


Staffel 3: 8/10

Der dritte Ausflug ins Weiße Haus musste sich von einigen Zuschauern durchaus Kritik anhören, die ich jedoch nicht im Geringsten teilen kann. Die Staffel besitzt ein hohes Tempo, es steht mehr denn je auf dem Spiel und jede Entscheidung Underwoods hat schwerwiegende Konsequenzen. Ein Drucksituation die den Beteiligen alles abfordert und selbst die Beziehung zwischen Claire und Frank in Mitleidenschaft zieht. Die dritte Staffel ist dabei nur minimal schwächer als die anderen, weiß aber dennoch großartig zu unterhalten.

Beste Episode: 11


Staffel 4: 9/10

Die vierte Staffel wird allgemein wieder deutlich positiver aufgenommen und hält das überragende Niveau der Vorgänger problemlos. Die Luft für Frank wird immer dünner und seine kriselnde Beziehung zu Claire, seine vergangenen Taten und seine Feinde die er sich gemacht hat, scheinen das Kartenhaus fast zu Fall zu bringen. Spätestens nach der schockierenden Wendung in Episode 4, zaubert einem die Serie wieder das diabolische Grinsen auf das Gesicht und die vierte Staffel unterhält auf konstant grandiosem Niveau.

Beste Episode: 4


Fazit

Anfangs war ich doch sehr skeptisch ob eine Politikserie mich unterhalten kann, doch alle Zweifel verflogen schnell. "House of Cards" ist ein großartig inszenierter Ausflug in das Weiße Haus, mit einem glänzenden Kevin Spacey in einer Rolle die wie für ihn gemacht ist. Daneben zeigt die Serie einige politische Mechanismen in der amerikanischen Politik auf, kritisiert diese und spielt gekonnt mit Fiktion und Realität. Obwohl das Thema von Haus aus wenig Spannung bietet, konnte mich die Serie vor den Bildschirm fesseln. Das Ende der vierten Staffel verspricht indes viel für die vielleicht letzte, fünfte Staffel und wenn Netflix so weiter macht wie bisher, wird auch die nächste Staffel wieder ein großartiges Serien-Highlight.

 

Wertung: 9/10


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Poster&Trailer: © Netflix

Story: Quelle: Filmstarts.de