Findet Dorie

Story

Ein Jahr ist vergangen, seit Clownfisch-Vater Marlin (Stimme im Original: Albert Brooks / deutsche Stimme: Christian Tramitz) seinen verschollenen Sohn Nemo (Hayden Rolence) quer durch den ganzen Ozean gesucht hat und dabei tatkräftig von der vergesslichen Doktorfisch-Dame Dorie (Ellen DeGeneres / Anke Engelke) unterstützt wurde. Die Aufregungen des Abenteuers liegen mittlerweile lange zurück und die Drei sind wie eine kleine Familie. Doch als Dorie eines Tages eine scheinbar unbedeutende Beobachtung macht, schießt es ihr plötzlich durch den Kopf: Wo sind denn eigentlich ihre Eltern abgeblieben? Kleine Bruchstücke ihrer Vergangenheit kommen auf einmal zurück und lassen sie nicht in Ruhe. Für Dorie ist klar: Dieses Mal muss sie sich auf die Suche begeben. Gemeinsam mit Marlin und Nemo macht sie sich auf eine Reise voller Gefahren, die sie bis ins Meeresbiologische Institut in Kalifornien führt. Doch wird sie dort endlich mit ihrer Familie wiedervereint? 


Kritik

Im Jahr 2003 avancierte die Suche nach dem kleinen Clownfisch Nemo nicht nur zum bis dato erfolgreichsten Film der Animationsschmiede Pixar, sondern gab die Marschrichtung für künftige Pixar-Filme aus. Mit qualitativ referenzwürdigen Animationen, einer einzigartigen Story, sowie viel Humor und Herz entzückt Pixar seine großen und kleinen Zuschauer seit jeher mit herausragend tollen Filmen. Nicht zuletzt sorgten sie mit "Alles steht Kopf" sogar für den besten Film des Jahres 2015 . Doch längst ist nicht alles Gold was glänzt, denn Pixar konnte gerade in der jüngeren Vergangenheit nicht immer überzeugen. Der Fokus auf Sequels wie "Die Monster Uni" oder "Cars 2" nimmt viel von der Faszination Pixars, die mit ihren kreativen und einzigartigen Storys noch immer am meisten überzeugen können. Zudem gab es mit "Arlo&Spot" im letzten Jahr auch den ersten Flop überhaupt für die Kalifornier. Nun erscheint mit "Findet Dorie" die Fortsetzung des inzwischen 13 Jahre alten "Findet Nemo" in den Kinos. Und dieser bleibt Pixars Sequel-Formel treu: "Findet Dorie" setzt auf die gleichen Zutaten wie das Original und ist zwar wieder absolut unterhaltsam, kann jedoch längst nicht mehr so überzeugen wie der erste Teil.

Findet Dorie

Kinostart: 29.09.2016

Länge: 97 Min.

FSK: 0

Genre: Animation, Komödie

Regie: Andrew Stanton

Land: USA

Originaltitel: Finding Dory


Die blaue Doktorfisch-Dame Dorie sorgte mit ihrer Vergesslichkeit und ihrer quirligen, fast schon nervtötenden Art für etliche Lacher im ersten Teil. In "Findet Dorie" wird der lustige Sidekick jetzt zur Hauptfigur befördert. Der Filmtitel ist dabei nicht ganz richtig, denn statt der Suche nach Dorie, steht größtenteils die Suche nach Dories Eltern im Fokus, die Dorie in jungem Alter verloren hatte. Zusammen mit Nemo und Vater Marlin, die wie eine kleine Familie sind, begibt sie sich auf die Suche nach ihnen. Die übergeordnete Handlung ähnelt dem Konstrukt des ersten Teils also frappierend, jedoch verschlägt es die Fische hauptsächlich in ein Meeresbiologisches Institut statt in die Weiten des Ozeans. Ob das die weiseste Entscheidung war bleibt fraglich, denn die tierischen Protagonisten werden doch sehr vermenschlicht. Insbesondere gilt das für den grimmigen Oktopus Hank. Dieser darf sich tarnen, Kinderwagen fahren und letztlich sogar ein Auto steuern. Nun sind Animationsfilme zwar immer weit entfernt von der Realität, etwas geerdeter hätte es aber durchaus zugehen können. Solche abgehobenen Szenen hat der Film eigentlich gar nicht nötig. Generell kann die rasante Suche nicht mehr so überzeugen wie noch im Vorgänger. Die Geschichte ist zwar durchaus gelungen, bietet wieder viel Herz und klare Botschaften, ist aber nicht ganz so spannend, nicht ganz so lustig und nicht ganz so liebevoll geschrieben wie noch Teil Eins. 

Dafür überzeugt wieder einmal die Synchronisation. Allen voran Anke Engelke und Christian Tramitz, die Dorie und Marlin in der deutschen Fassung ihre Stimmen leihen. Professionelle Synchronsprecher zu Gunsten berühmter Persönlichkeiten zu ersetzen, erweist sich zwar selten als fördernd für die Qualität des Films, im Falle von Engelke und Tramitz gilt dies aber nicht. Die beiden bleiben ihrer Leistung treu und machen wie schon im ersten Teil eine starke Figur als Synchronsprecher. Zudem zeigt sich wieder einmal wie viel Witz der Einsatz von Dialekten den Charakteren zusätzlich geben kann. Gerade die beiden bayrisch sprechenden Robben sorgen damit noch einmal für eine extra Portion Humor und eine unter dem Strich hervorragende Synchro.

Ansonsten gelten die Gleichen Qualitätsstandards wie sonst auch bei Pixar. Die Animationen sehen wieder fantastisch aus, insbesondere das Wasser, und Andrew Stantons Inszenierung, der sich auch schon für den ersten Teil verantwortlich zeigte, ist erneut sehr gelungen und macht "Findet Dorie" zu einem allemal sehenswerten Animationsabenteuer.

 

Fazit

Die gewohnt hohe Pixar-Qualität trifft auf eine wenig originelle Story. Im Hinblick auf die Handlung, den Witz und das Herz muss man im Vergleich zum Vorgänger zwar Abstriche machen, dennoch unterhält "Findet Dorie" auf hohem Niveau und ist alles in allem ein sehenswerter Animationsfilm geworden. An die Klasse von "Findet Nemo" (8/10) kommt die Fortsetzung dabei allerdings nicht heran.

 

Wertung: 7/10


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Poster&Trailer: © The Walt Disney Company Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de