True Detective

Sender: HBO | Jahr: 2014 | Staffeln: 2 | Episoden: 16 | FSK: 16 | Genre: Drama, Krimi, Thriller | Land: USA

Staffel 1: 9/10

Story: Die Detectives Rust Cohle (Matthew McConaughey) und Martin Hart (Woody Harrelson) ermitteln im Jahr 1995 in einem grausamen Mordfall in Louisiana. Eine junge Frau wurde tot an einem Baum gefunden, offenbar in einem Ritual ermordet. Rust und Marty machen sich auf die Suche nach dem Killer, müssen dabei aber auch gegen ihre eigenen inneren Dämonen kämpfen. Während der unnahbare und zynische Rust noch immer versucht, sein Drogenproblem in den Griff zu bekommen, droht Marty die Ehe mit seiner Frau Maggie (Michelle Monaghan) in den Sand zu setzen. Als es 17 Jahre später zu einem Mord kommt, der dem von 1995 in vielen Belangen ähnelt, obwohl Rust und Marty glaubten, damals den Täter gefasst zu haben, werden die beiden von zwei jungen Detectives (Michael Potts und Tory Kittles) zu ihren früheren Ermittlungen befragt.

 


Kritik: Wer glaubt das Matthew McConaugheys beste Performance, seine Oscar-prämierte Rolle in "Dallas Buyers Club" oder sein kurzer Auftritt in "The Wolf of Wall Street" war, der sollte sich unbedingt "True Detective" anschauen. Was McConaughey hier abliefert ist einfach unglaublich und er schießt mit seiner schauspielerischen Meisterleistung direkt auf die vordersten Plätze meiner Lieblingsschauspieler und das obwohl sein Charakter Rust Cohle keinesfalls jemand ist mit dem man sympathisiert oder gar Freunde werden will, aber McConaughey verleiht seinem Charakter eine Faszination wie ich sie selten zuvor erlebt habe. Das mit Rust nicht gut Kirschen essen ist, muss auch Martin Hart, ebenfalls grandios verkörpert von Woody Harrelson, erfahren, der als neuer Partner von Rust einen Mordfall aufklären muss. Zusammen könnten die beiden wohl kein unterschiedlicheres Ermittler-Duo abgeben und so sind die Probleme bereits vorprogrammiert. Sowohl Charaktereinführung als auch -entwicklung sind dabei meisterlich. Neben den beiden Hauptcharakteren, die ganz klar das Herzstück der Serie bilden, überzeugt die dichte Atmosphäre, die spannende Story rund um den Mordfall, der, anders als in den meisten anderen Genre-Veteranen, eben nicht in einer Folge gelöst wird und der fantastische Soundtrack. Dieser macht sich vor allem im brillianten Intro bemerkbar, das eines der besten ist die ich bislang gesehen habe. Die neue HBO-Serie ist darüber hinaus gefüllt mit intelligenten und philosophischen Dialogen, ist eher ruhig und auch große Höhepunkte, wie man sie bei "Breaking Bad" oder "Game of Thrones" des öfteren erlebt, bleiben aus. Doch auf diese ist "True Detective" auch gar nicht angewisen, denn die Serie fesselt einen von der ersten bis zur letzten Episode inklusive einiger denkwürdiger Momente und Charaktere. Ganz ohne die ein oder andere Länge kommt die ruhige Staffel dann doch nicht aus und schrammt so knapp am Meisterwerk vorbei.

Beste Episode: 5

Staffel 2: 8/10

Story: Ein brutaler Mordfall im heißen Süden Kaliforniens versetzt nicht nur den US-Bundesstaat in Aufruhr, sondern verwebt auch die Schicksale dreier Polizisten und eines ominösen Unternehmers miteinander. Während Paul Woodrugh (Taylor Kitsch), Highway-Cop und Kriegsveteran, mit seinen aktuellen Ermittlungen in einen Strudel aus verheerenden Ereignissen, in die drei Polizeibehörden verwickelt sind, hineinrutscht, versucht der korrupte und Verbindungen zur Mafia pflegende Polizist Ray Velcoro (Colin Farrell) vor allem seinen eigenen Hals zu retten. Detective Ani Bezzerides (Rachel McAdams) kann sich bei der Ausübung ihres Jobs indes nur selten mit den Grenzen des US-Strafverfolgungssystems anfreunden. Und auch der kriminelle Geschäftsmann Frank Semyon (Vince Vaughn) ist in die jüngsten Vorkommnisse verstrickt. Zwar hat er den Plan gefasst, endlich auch ein ehrliches Vorhaben anzugehen, doch wird er nach dem Tod eines Geschäftspartners schnell von seiner Vergangenheit eingeholt.


Kritik: Das Erbe welches die zweite Staffel antritt, ist also kein leichtes. Dementsprechend viel Kritik musste sich Serienschöpfer Nic Pizzolatto anhören, die ich aber nicht im Geringsten teilen kann. Ja Staffel 2 ist schwächer als die erste, aber immer noch grandios. Das Duo McConaughey/Harrelson wird durch gleich vier neue Hauptdarsteller ersetzt: Colin Farrell, Vince Vaughn, Rachel McAdams und Taylor Kitsch. An McCounagheys geradzu legendäre Vorstellung kommt keiner der vier heran, doch gerade Colin Farrell und überaschenderweise auch Vince Vaughn wissen vollends zu überzeugen. Doch auch Rachel McAdamas macht einen tollen Job, lediglich Taylor Kitsch kommt über ein solide nicht hinaus. Das Prunkstück der zweiten Staffel stellt aber erneut die Story da. Sie entfernt sich von den Mystery-Elementen des Vorgängers und ist um einiges politischer geraten. Die düstere Story ist komplex aber sehr gut geschrieben. Allerdings nimmt die Staffel nur langsam Fahrt auf, was die ersten Episoden noch etwas zäh wirken lässt. Die verzwickten Schicksale der kaputten Charaktere erschweren den Einstieg zusätzlich aber nach vier Episoden zieht "True Detective" den Zuschauer erneut in den abgründigen Sog aus Gewalt und Depression und weiß mit einer traurigen und immer spannender werdenden Atmosphäre zu punkten. Zudem ist das Ende der Staffel meiner Meinung nach deutlich besser gelungen als das der ersten Staffel. Die Stimmung ist betrübt und der tolle Soundtrack tut sein Übriges, gerade durch die in fast jeder Episode auftauchende melancholische Sängerin Lera Lynn. Das Intro orientiert sich indes an dem der ersten Staffel, ist visuell erneut beeindruckend und mutet schon fast als Gemälde an und der dazugehörige Song ist ebenfalls stimmig. Ein echtes Highlight.

Beste Episode: 8

Fazit

Mit der HBO-Serie "True Detective" hat eine neue meisterhafte Serie ihren Weg ins Fernsehen gefunden. Einer fantastischen ersten Staffel, folgt eine nur minimal schwächere zweite Staffel, die beide auf höchstem Niveau zu unterhalten wissen. Die großartige Story gepaart mit den brillanten Schauspielern, machen aus "True Detective" eine der besten Serien aller Zeiten. Da stört es auch kaum, dass die Darsteller von Staffel zu Staffel wechseln und ich bin bereits sehr gespannt auf die dritte Staffel.

 

Wertung: 9/10


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Poster&Trailer: © HBO

Story: Quelle: Filmstarts.de