Legion

Story

Im Mittelpunkt der Geschichte von Legion befindet sich der Teenager David Haller. Dieser kämpft bereits seit seiner Kindheit mit einer mentalen Krankheit - oder zumindest haben diverse Ärzte bei ihm Schizophrenie diagnostiziert. Dementsprechend ist der Besuch einer psychiatrischen Anstalt inklusive Therapie mittlerweile ein fester Bestandteil seines Lebens geworden. Als David eines Tages die Bekanntschaft mit einem anderen Patienten macht, verändert sich sein Leben jedoch schlagartig: Was, wenn die Stimmen und Visionen in seinem Kopf echt sind?

Kritik

Gerade wenn man denkt, im Superhelden-Genre hat man schon alles gesehen, kommt die neue FX-Serie "Legion" daher und belehrt einen des Besseren. Showrunner Noah Hawley setzt weder auf den bunten und witzigen Stil der Marvel-Filme, noch auf den düsteren und ernsten Stil des DC-Universums. Vielmehr kreiert Hawley etwas gänzlich neues und setzt auf die Kraft einer außergewöhnlichen und verspielten Inszenierung, gepaart mit einer Story voller Mindfuck und überraschender Wendungen. Bereits bei seiner ersten FX-Serie "Fargo" hat Noah Hawley sein großes Talent und sein Gespür für ungewöhnliche Geschichten bewiesen, in "Legion" agiert der Showrunner und Regisseur der Pilot-Episode aber völlig losgelöst.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht David (Dan Stevens), der Sohn von Charles Xavier aus dem X-Men-Universum. Dass er in Wahrheit ein Mutant mit außerordentlichen Fähigkeiten ist, weiß David jedoch nicht und so verbringt er etliche Jahre in einer Psychiatrie. Bis er dort Syd (Rachel Keller) kennenlernt, die sein Leben gehörig auf den Kopf stellt. Auch wenn der Charakter zum X-Men-Franchise gehört, nimmt die TV-Serie keinerlei Bezüge zu der Filmreihe von 20th Century Fox. Zumal sich "Legion" völlig anders anfühlt. Der Zuschauer unternimmt eine Reise in Davids verrücktes Gehirn und Noah Hawley präsentiert uns einen Mindfuck der Extraklasse. Immer wieder werden die Dinge durch unvorhergesehene Wendungen auf den Kopf gestellt und neue Ausgangspositionen etabliert. Über den weiteren Verlauf der Story soll an dieser Stelle deshalb kein Wort verloren werden, doch während "Legion" immer weiter in Davids Psyche eindringt, wird die Reise immer abgefahrener. Dabei stößt Hawley den Zuschauer aber auch nicht vor den Kopf, sondern bekommt rechtzeitig zum Finale noch die Kurve und liefert Antworten auf das Gesehene. Zumindest solange bis er mit einem klassischen Cliffhanger-Ende auf die bereits angekündigte 2. Staffel neugierig macht.

Während sich bei der wendungsreichen Story selbst Christopher Nolan noch eine Scheibe abschneiden kann, brechen bei der Inszenierung alle Dämme. Was Hawley hier abliefert ist nämlich schlichtweg grandios. Von einer genialen geräuschlosen Szene in Episode 5, bis hin zum irren Finale in Episode 7, wo Hawley so geschickt Neonlicht, Schwarz-Weiß-Szenen, Stummfilm und vieles mehr zu einem abgedrehten Mix vereint, gibt es in "Legion" nichts was es nicht gibt. Da zudem die Effekte gut aussehen und der allgemeine, an die 70er Jahre erinnernde Look überzeugt, gibt es an der Inszenierung nicht auszusetzen. Im Gegenteil: Eine solch faszinierende Inszenierung hat es im Superhelden-Genre bislang noch nicht gegeben.

Abgerundet wird die Serie durch die tollen Schauspieler. "Die Schöne und das Biest"-Star Dan Stevens macht eine herausragend gute Figur als Hauptdarsteller und Aubrey Plaza glänzt als seine durchgeknallte beste Freundin. Aber auch die weiteren Nebendarsteller um Jean Smart, Rachel Keller und Co. überzeugen in ihren Rollen.

Beste Episode: 7

Fazit

Wem der übliche Superhelden-Einheitsbrei zu langweilig oder zu konventionell ist, der sollte definitiv einen Blick in "Legion" wagen. "Fargo"-Schöpfer Noah Hawley zieht 8 Episoden lang alle Register und glänzt mit einer abgefahrenen Mindfuck-Story voller unerwarteter Wendungen und einer fantastischen Inszenierung. Die überzeugenden Darsteller runden die Serie ab und machen "Legion" endgültig zu einem echten Highlight und zur besten Superhelden-Serie die jemals im Fernsehen zu sehen war.

Wertung: 9/10

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Story: Quelle: moviepilot.de