Kick-Ass 2

© Universal
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Story

Für "Kick-Ass" Dave (Aaron Taylor-Johnson) und "Hit-Girl" Mindy (Chloë Grace Moretz) stehen die schulischen Abschlussprüfungen bevor und das, obwohl sie sich gerade erst zu einem erfolgreichen Superhelden-Paar zusammengeschlossen haben und mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind als Schule und Lernen. Als sich Mindy eines Nachts nach draußen schleichen will, um wieder in die Rolle des Hit-Girl zu schlüpfen, wird sie erwischt und trifft daraufhin die Entscheidung, fortan keine Verbrechen mehr bekämpfen zu wollen. Kick-Ass muss sich auf die Suche nach neuen Partnern begeben und wird in der Amateur-Helden-Gruppierung "Justice Forever" unter der Leitung von Colonel Stars and Stripes (Jim Carrey) fündig. Nach einiger Zeit verläuft die Bekämpfung von Verbrechen auch schon recht erfolgreich. Dies ruft allerdings den auf Rache sinnenden Chris D'Amico (Christopher Mintz-Plasse) auf den Plan, der sich mittlerweile schlicht "The Motherfucker" nennt. Er gründet seine eigene Gruppierung von Verbrechern und will die Mitglieder von "Justice Forever" eins nach dem anderen zur Strecke bringen, um Rache für seinen von Kick-Ass getöteten Vater zu nehmen - und auch Hit-Girl steht auf seiner Abschussliste. (Quelle: Filmstarts.de)


Kritik

2010 kam eine ganz ungewöhnliche Comicverfilmung in die Kinos. Denn „Kick-Ass“ zeigte keine Helden mit Superkräften sondern einen ganz gewöhnlichen Menschen der ein Superheld sein wollte. Wie Regisseur Matthew Vaughn dabei Humor mit Drama verband war schon klasse, doch was „Kick-Ass“ am Ende ausmachte war der Überraschungsmoment. Denn die FSK 16-Freigabe war durchaus irreführend spätestens als das 11-jährige Hit-Girl auftauchte und sich durch die Gegnerhorden metzelte. Die Mischung aus der außergewöhnlichen Helden-Geschichte, den witzigen Szenen und der nicht gerade zimperlichen Brutalität kam auch bei mir sehr gut an (8/10). Der Film wurde schnell zum Kultfilm für alle Comicfans und für einen unabhängig produzierten Film auch recht erfolgreich, mit Einnahmen von knapp 100 Millionen Dollar. Die Fortsetzung wurde nun von einem großen Hollywoodstudio finanziert was bei einigen die Sorge auslöste „Kick-Ass 2“ würde verweichlichen, doch gerade das genaue Gegenteil ist der Fall. „Kick-Ass 2“ ist noch brutaler, noch absurder und bietet gleich zwei Armeen mit Möchtegern Superhelden auf. Also ganz nach dem Hollywood-Prinzip mehr von allem für die Fortsetzung. Glücklicherweise stellt das für „Kick-Ass 2“ kein Problem dar und der neue Regisseur Jeff Wadlow kann das Niveau des Vorgängers halten und liefert eine irre witzige Comicverfilmung ab, bei der man so gut unterhalten wird wie seit langem nicht mehr.

Gleich zu Allererst: Der Wechsel auf dem Regieposten wurde gut vollzogen. Wadlow bleibt dem Geist von Mark Millars Comicvorlage und dem ersten Teil treu und fügt gleichzeitig eigene Elemente hinzu. So liegt der Fokus in den Actionszenen deutlich mehr bei Martial-Arts-Kämpfen als in Teil Eins. Von Schusswaffen wird derweil nur selten gebrauch gemacht. Die Actionszenen bleiben trotz der schnellen Schnitte übersichtlich und sind handwerklich wirklich gut gemacht. Untermalt wird das Spektakel erneut von einem rockig-frechen Soundtrack der weiterhin klasse ist, aber dem Vorgänger nicht ganz das Wasser reichen kann. Die Effekte sind auch in Ordnung auch wenn man an der ein oder anderen Stelle, wie der Szene als Hit-Girl auf dem Dach eines fahrenden Lieferwagens steht, dem Film das schmale Budget von 28 Millionen Dollar ansieht. Doch das passt dann auch wieder zum abgehobenen Stil des Films bei dem die Ideen der Macher nur so sprudeln. Sei es das Sado-Maso-Kostüm des Bösewichts oder Kotz-Taser-Stab. Wie der Raketenwerfer oder der Jet-Pack mit Gatling-Gun aus dem ersten Teil, verfügt der zweite Teil ebenfalls über grandios-witzige Einfälle.
Bei allem Lob für den ersten Teil, die Story die dort erzählt wurde war nicht gerade die beste und sicherlich eine der wenigen Schwächen des Films. Doch wie auch schon im ersten Teil stört die etwas schwache Story auch hier nicht, da man trotzdem fürstlich unterhalten wird. Bei „Kick-Ass“ erwartet man nun auch keine überragende Story und trotzdem verliere ich noch ein paar Worte darüber. „Kick-Ass 2“ knüpft direkt an den Vorgänger an. Chris D'Amico alias Red Mist will Rache für seinen von „Kick-Ass“ ermordeten Vater. Fortan nennt sich der neue Schurke schlicht „The Motherfucker“ und baut sich mit Hilfe seines Geldes eine Truppe von Bösewichten auf. Währenddessen tritt Kick-Ass einer anderen Helden-Truppe bei, der „Justice Forever“ angeführt von Colonel Stars and Stripes (Jim Carey). Und schon bald tobt ein erbitterter Kampf der beiden Gruppen. Bei den ganzen neuen Superhelden kommt die Geschichte von Kick-Ass und Hit-Girl, die versucht ein normales Teenager-Leben zu leben, etwas kürzer als in Teil eins was aber nicht weiter stört. Zu gut schlagen sich die Helden in den Nebenrollen. Das gilt vor allem für Jim Carey der hier endlich sein Schauspiel-Comeback feiert. Auch wenn er nach dem Dreh auf Grund der Brutalität aus dem Projekt ausstieg, an seiner tollen Figur die er als Colonel Stars and Stripes macht, ändert dies nichts, schade ist nur das er bereits nach kurzer Zeit wieder von der Leinwand verschwindet. Aaron Taylor-Johnson als Kick-Ass macht seinen Job wieder sehr gut, wird aber erneut von der grandiosen Chloë Grace Moretz als Hit-Girl überflügelt. Sicherlich sind die Szenen mit Hit-Girl nicht mehr ganz so schockierend da Moretz inzwischen 15 Jahre alt ist, doch mit ihrer sau coolen Art macht sie den Altersunterschied locker wett. Hit-Girl bleibt weiterhin der Star des Films. Auf der Seite der Bösewichte weiß vor allem Mother Russia, gespielt von der russischen Bodybuilderin Olga Kurkulina, zu überzeugen. Trotz ihrer mangelnden schauspielerischen Fähigkeiten hat sie einige tolle Szenen, doch die geniale Szene in der sie es mit mehreren Polizeiautos aufnimmt ist einfach nur zum Brüllen. Das sie dabei mit bloßen Händen die Tür eines Polizeiautos herausreißt passt zu den Stereotypen die sich durch beide Helden-Truppen ziehen. Der heimliche Star des Films ist jedoch Christopher Mintz-Plasse als „The Motherfucker“. Er blüht richtig auf und stiehlt eine Szene nach der anderen. Als entfesselter Bösewicht kann er in der Fortsetzung nun vollends überzeugen.
Neben mehr Bösewichten enthält der Film auch mehr Brutalität zumindest wenn man der Freiwilligen Selbstkontrolle Glauben schenkt. War Teil 1 noch ab 16 ist dieser hier ab 18. Der Unterschied macht sich aber weitaus weniger bemerkbar, denn so brutal ist „Kick-Ass 2“ gar nicht. In expliziten Szenen wird immer darauf verzichtet die Kamera drauf zu halten und auch auf zwei wirklich krasse Szenen aus der Comicvorlage von Mark Millar hat man verzichtet. Zum einen auf die Massen Vergewaltigung von Night-Bitch, eine der Mitgliederinnen der „Justice Forever“ und zum anderen wird auch keinem der Kopf eines Hundes aufgenäht.

 

Fazit

„Iron Man 3“? „Man of Steel“? Nein, „Kick-Ass 2“ erklimmt völlig überraschend den Thron der bisher besten Comicverfilmung in diesem Jahr und da wird auch der zweite Auftritt des Donnergotts Thor nicht mehr viel daran ändern können. Im Gegensatz zu den beiden Erstgenannten kann „Kick-Ass 2“ den Erwartungen als einziger standhalten, auch wenn bei diesem Teil die negativ Kritiken mehr wurden als noch 2010 bei Teil eins. Für mich sind beide Teile auf einem Level anzusiedeln. Zumindest was die Qualität des Filmes entspricht, denn am Box Office enttäuscht „Kick-Ass 2“ mit aktuell 41 Millionen Dollar doch etwas. Ich hoffe trotzdem sehr auf ein drittes Wiedersehen mit Kick-Ass und Hit-Girl denn nach der Szene nach dem Abspann, für die man sitzen bleiben sollte, muss es einfach einen abschließenden dritten Teil geben!

 

Wertung: 8/10


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