Passengers

Story

Ein Raumschiff transportiert Tausende von Menschen quer durchs Weltall. Es befindet sich auf einer Jahrzehnte andauernden Reise zu einer Kolonie auf einem fernen Planeten. Die Passagiere an Bord bleiben jedoch von der verstreichenden Zeit unberührt, denn erst bei der Ankunft sollen sie aus ihrem Kälteschlaf erwachen. Aber es kommt zu einer Fehlfunktion, wodurch der Mechaniker Jim Preston (Chris Pratt) und die Journalistin Aurora Lane (Jennifer Lawrence) lange vor allen anderen geweckt werden - 90 Jahre zu früh. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, aber außer ihrem Flirt beschäftigt sie noch eine ganz andere Frage: Warum sind sie aufgewacht? Als dann die gesamte Schiffstechnik zusammenzubrechen droht, scheinen Aurora und Jim die einzige Hoffnung für alle noch schlafenden Passagiere zu sein…



Kritik

Sony geht mit der Science Fiction-Romanze "Passengers" ein überschaubares Risiko ein. Science Fiction-Filme laufen auf dem Markt traditionell sehr gut und mit Jennifer Lawrence und Chris Pratt hat man zwei der aktuell größten Kassenmagneten verpflichtet. Oscarpreisträgerin Jennifer Lawrence, Everybody's Darling und bestbezahlteste Schauspielerin Hollywoods, hat mit der "Panem"-Reihe bewiesen, dass sie ein ganzes Franchise auf ihren schmalen Schultern tragen kann. Chris Pratt ist nach seinen jüngsten Blockbuster-Erfolgen "Guardians of the Galaxy" und "Jurassic World" ohnehin oben auf. Diese beiden Box-Office-Garanten in einen Film zu werfen, gepaart mit dem Oscarnominierten Regisseur von "The Imitation Game", Morten Tyldum, war wohl ausreichend für Sony. Dabei hat man aber wohl das vorhersehbare Drehbuch vergessen, das der Hochglanz-Oberfläche viel zu wenig Tiefgang verleiht. Die Kritiken straften "Passengers" dafür gnadenlos ab und tatsächlich wird der Film mit jeder Minute immer schwächer. Durch die starke erste Hälfte, geht der Science Fiction-Blockbuster aber völlig in Ordnung.

Passengers

Kinostart: 05.01.2017

DVD-Start: 11.05.2017

Laufzeit: 117 Min.

Regie: Morten Tyldum

Genre: Sci-Fi, Romanze, Action

Land: USA

FSK: 12

Originaltitel: Passengers


Der Kälteschlaf ist eine nach heutigen Maßstäben vielleicht unerreichbare Technik. Dennoch wurde er bereits in etlichen Science Fiction-Filmen eingesetzt. Von Alien bis Avatar reisten schon viele Figuren der Filmgeschichte in einer Schlafkammer ohne zu Altern. Das gleiche Szenario existiert auch in "Passengers". Dort sind 5000 Menschen an Bord des Raumschiffes Avalon, auf dem Weg zu einer 120 Jahre entfernten Kolonie. Doch etwas geht schief und Jim Preston (Chris Pratt) und Aurora Lane (Jennifer Lawrence) erwachen 90 Jahre zu früh aus ihrem Kälteschlaf. Dazu verdammt den Rest ihres Lebens auf dem einsamen Schiff zu verbringen. Eine sehr interessante Ausgangsituation, der sich der Film aber nur oberflächlich annimmt. Die Isolation und Einsamkeit werden zwar thematisiert, wirklich greifbar ist sie aber nie. Dafür ist "Passengers" viel zu sehr auf ein Blockbuster-Publikum zugeschnitten, denen eine solche seichte Geschichte genügt. Interessant sind indes die Unterschiede zwischen dem Trailer und dem Film. Der im Trailer vorgegebene Twist, ist im Film nämlich gar keiner. Ohne etwas zu verraten: Der Trailer suggeriert eine völlig andere Ausgangssituation als im Film.

Ohne diese Wendung verläuft "Passengers" genau so wie man es erwartet. Den Verlauf der Handlung kann man problemlos vorhersehen, da das Drehbuch nicht zu den Stärken des Films gehört. Richtig ärgerlich wird es aber nur einmal: Der Auftritt von "Matrix"-Star Lawrence Fishburne ist ein schlechter Witz und ganz mieses Storytelling. Fishburne taucht nur kurz auf um die Handlung voranzutreiben und da den Drehbuchautoren nichts besseres eingefallen ist. Dennoch ist nicht alles an "Passengers" schlecht. Im Gegenteil: Die erste Hälfte des Films ist wirklich unterhaltsam. Die moralischen Fragen die der Film dort aufwirft und wie die Situation der einsamen Passagiere etabliert wird ist gelungen. Leider flacht der Film in der zweiten Hälfte dann deutlich ab und verkommt immer mehr zum Weltraum-Kitsch. Denn der Liebesaspekt steht während des Films im Vordergrund und nicht der Science Fiction-Anteil. Lediglich gegen Ende setzt Regisseur Morten Tyldum auf ein Blockbuster-Finale, welches die Sci-Fi-Romanze aber gar nicht nötig gehabt hätte.

Die Schwächen von "Passengers" liegen klar bei Jon Spaiths ("Prometheus") Drehbuch, denn die Inszenierung von Morten Tyldum ist größtenteils gelungen. Für "The Imitation Game" wurde der Regisseur mit einer Oscarnominierung bedacht, der Schnitt vom auf wahren Begebenheiten beruhenden Historien-Drama, zum Science Fiction-Blockbuster ist dementsprechend groß. Tyldum präsentiert dem Zuschauer einige futuristische Sets in einer unterkühlten Hochglanz-Optik. Ganz so wie Science Fiction-Blockbuster heutzutage nunmal aussehen. Die Bilder sind trotzdem gelungen und Tyldum gelingen einige schöne Aussichten. Vor allem der Swimmingpool mit einer beneidenswerten Aussicht sei an dieser Stelle erwähnt.

Die beiden Hauptdarsteller agieren auf einem soliden Niveau. Chris Pratt und insbesondere Jennifer Lawrence hat man aber bereits deutlich besser gesehen. An dieser Stelle wird auch die Chemie der beiden eine Rolle spielen, denn ganz will der Funke zwischen den beiden nicht überspringen. Aus finanzieller Sicht macht das Duo für das Studio Sinn, als eines der größten Leinwandpaare werden Lawrence und Pratt allerdings nicht eingehen. Dennoch hinterlassen die beiden einen recht guten Eindruck. Lawrence Fishburne leidet hingegen an seiner miserabel geschriebenen Rolle, während sich Michael Sheen als Androiden-Barkeeper immer wieder als Szenendieb herausstellt.

 

Fazit

"Passengers" ist nicht der gefürchtete Totalausfall geworden, den man nach den Kritiker-Stimmen zu befürchten hatte. Gerade die erste Hälfte ist gelungen und punktet mit einer spannenden Ausgangsituation und tollen, futuristischen Bildern. Leider flacht der Film in der zweiten Hälfte immer weiter ab. Dort erleidet "Passengers" im Blockbuster-Kitsch fast Schiffbruch und die vorhersehbare Handlung kann für keine Spannung mehr Sorgen. Insgesamt ein Film mit Licht und Schatten. Beide Hälften zusammengerechnet ergibt sich aber eine solide Science Fiction-Romanze, die vor allem für Fans von Jennifer Lawrence und Chris Pratt interessant sein dürfte.

 

Wertung: 6/10


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Poster&Trailer: © Sony Pictures

Story: Quelle: Filmstarts.de