Kong: Skull Island

Story

Anfang der 70er macht sich ein Trupp von Soldaten, Regierungsbeauftragen und Zivilisten auf, eine mysteriöse Insel zu erkunden. Die Gruppe unter dem Kommando von Lieutenant Colonel Packard (Samuel L. Jackson), zu der auch der mysteriöse „Reiseleiter“ Bill Randa (John Goodman), der Spezialkräfte-Veteran James Conrad (Tom Hiddleston) und die Kriegsfotografin Mason Weaver (Brie Larson) gehören, wird sehr unfreundlich empfangen: Etwas holt die Helikopter vom Himmel! Die Überlebenden der Abstürze erfahren, dass auf „Skull Island“ ein Riesenaffe haust, eine gefährliche Kreatur, die wie ein einsamer Gott über die Insel streift. Doch viel Zeit zum Lernen bleibt nicht, denn als die Expeditionstruppe auf Eingeborene und den geheimnisvollen, schon vor langer Zeit auf der Insel gestrandeten Amerikaner Hank Marlow (John C. Reilly) trifft, erfährt sie, dass Affe Kong zwar der König der Insel ist, aber noch viele weitere Monster im Dickicht lauern…



Kritik

"King Kong und die weiße Frau" markierte im Jahr 1933 die Geburtsstunde eines Kinomythos, als der Riesenaffe Kong erstmals auf einer verlassenen Insel entdeckt wurde und letzten Endes auf dem Empire State Building zu Fall gebracht wurde. "Es waren nicht die Flugzeuge, Schönheit hat das Biest zerstört" wie Jack Black in Peter Jacksons Remake "King Kong" aus dem Jahr 2005 so treffend anmerkte. Die über drei Stunden lange Version des "Herr der Ringe"-Regisseurs verlieh dem alten Kinomythos einen modernen Anstrich und sorgte mit bahnbrechenden Effekten und etlichen Verneigungen vor dem Original für eine mehr als gelungene Neuverfilmung. Im Vorfeld des gigantischen Aufeinandertreffens zwischen den beiden größten Kinomonstern aller Zeiten, Kong und Godzilla, darf sich nun auch noch einmal der Riesenaffe austoben. Klugerweise entschied man sich dazu, die Geschichte nicht noch einmal zu erzählen, sondern die Handlung stattdessen in die 1970er Jahre zu verlegen. Heraus kommt ein gigantisches Actionspektakel ohne Sinn und Verstand.

Kong: Skull Island

Kinostart: 09.03.2017

DVD-Start: -

Laufzeit: 118 Min.

Genre: Abenteuer, Action, Fantasy

Regie: Jordan Vogt-Roberts

Land: USA, Vietnam

FSK: 12

Originaltitel: Kong: Skull Island


"Kong: Skull Island" erzählt nicht die altbekannte Geschichte um ein Filmteam, welches auf die unentdeckte Insel Skull Island reist um den Riesenaffen zu fangen und als 8. Weltwunder in New York zu präsentieren. Vielmehr versucht die Neuverfilmung auf eigenen Beinen zu stehen und präsentiert sich quasi als Prequel zu den bekannten Ereignissen. Die DNA des Originals fließt jedoch unverkennbar in den Adern von "Kong: Skull Island": Brie Larson kommt als weiße Frau dem Riesenaffen näher, Tom Hiddleston will sie und die anderen von der Insel retten, John Goodman will als Wissenschaftler seinen Ruf retten und Samuel L. Jackson versucht den Affen nicht zu fangen, aber zu töten. Die Vorlagen der Charaktere sind stets erkennbar und sonderlich viel Tiefe bekommen die Charaktere nicht verliehen. So bleiben sie weitestgehend Stereotypen mit denen man nicht wirklich mitfiebert. Zumal "Kong: Skull Island" das Herz der Vorgänger fehlt. Im Gegensatz zu Peter Jacksons Werk werden die Charaktere nicht behutsam eingeführt, sondern lediglich nur kurz gezeigt und in die Action geworfen. Schade, denn so fehlt "Kong: Skull Island" das Herz und die Seele, was der Film so dringend gebraucht hätte.

Da helfen dann auch die namhaften Darsteller nichts. Oscarpreisträgerin Brie Larson ("Raum"), John Goodman und Tom Hiddleston gehen im Action-Inferno unter, wobei Hiddleston immerhin noch mit seiner charmant-coolen Aura überzeugen kann und durch seinen Look obendrein noch eine hervorragende Bewerbung für die Hauptrolle in einer "Uncharted"-Verfilmung abgibt. Samuel L. Jackson überzeugt als cooler Anführer schon eher und bekommt einige epische Momente spendiert. Überraschenderweise ist es jedoch John C. Reilly, als im 2. Weltkrieg abgestürzter Pilot der seitdem auf der Insel lebt, dessen Performance am stärksten ausfällt. Negativ anzumerken sind jedoch die etlichen Oneliner im Film, die bis auf wenige Ausnahmen allesamt nicht zünden. Vogt-Roberts ist um Humor bemüht doch mit den platten Sprüchen gelingt ihm dies nicht. 

Die dünne Handlung und die flachen Charaktere sorgen insgesamt für wenig Spannung, letzten Endes obliegt es also einzig und allein der Action zu unterhalten. Regisseur Jordan Vogt-Roberts taucht die Bilder in einen Sonnenuntergangsrot und erinnert mit einigen Referenzen an den Kriegsfilm-Klassiker "Apocalypse Now". Zumal auch der Soundtrack passt. Ein gewöhnlicher Action-Score wechselt sich mit den rockigen Gitarrensongs aus den 70er Jahren ab und animiert dabei immer wieder zum mitwippen. Die tollen Bilder und der starke Soundtrack werden durch Effekte auf Top-Niveau abgerundet, was bei einem 190 Millionen Dollar teuren Blockbuster aber natürlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Dementsprechend unterhaltsam sind die Actionszenen. Dort holt Kong reihenweise Hubschrauber aus der Luft, legt sich mit anderen Kreaturen der Insel an und zwischendrin kämpft die kleine Schar Menschen um ihr Überleben. Die Action funktioniert sehr gut, obwohl es am Kreaturendesign durchaus etwas zu bemängeln gibt. Anders als Peter Jackson entschied man sich nicht dazu, die Insel mit Dinosaurier zu bevölkern, sondern mit Fantasy-Kreaturen wie den sogenannten Schädelkriechern. Die Kämpfe mit diesen Kreaturen sind allerdings nicht so beeindruckend wie ein Kong der sich mit drei T-Rex' duelliert. 

Auch Kongs absurde Größe ist nicht sonderlich gelungen. Da man das Aufeinandertreffen mit Gareth Edwards riesigen Godzilla vorbereitet ist es klar, dass Kong größer ausfallen muss (Wobei er bis dahin sogar noch größer werden soll), doch die gigantische Größe Kongs ist meiner Meinung nach etwas übertrieben. Da hat sich Peter Jacksons Kong deutlich homogener in sein Umfeld eingefügt als es hier der Fall ist.

 

Fazit

"Kong: Skull Island" bietet viel Anlass zur Kritik, da die Neuverfilmung in sämtlichen Vergleichen zu Peter Jacksons "King Kong" (8/10) den Kürzeren zieht. Der dünnen Story fehlt es an Herz, die flachen Charaktere unterfordern die namhaften Darsteller, der eingestreute Humor will nicht richtig zünden und selbst die Action muss sich dem "King Kong" aus dem Jahr 2005 geschlagen geben. Das "Kong: Skull Island" dennoch solide unterhält, liegt zum einen an den spektakulären Bildern und zum anderen am starken 70er Jahre Soundtrack. Die vergleichsweise kurze Laufzeit von 118 Minuten macht "Kong: Skull Island" immerhin zu einem kurzweiligen Vergnügen, welches jedoch schnell wieder in Vergessenheit geraten wird.

 

Wertung: 6/10


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Poster&Trailer: © Warner Bros.

Story: Quelle: Filmstarts.de