Fast & Furious 8

Story

Können Dom (Vin Diesel) und seine Freunde, die er Familie nennt, endlich ein normales Leben haben? Nach dem Rückzug von Brian und Mia hat er sich mit Letty (Michelle Rodriguez) in die Flitterwochen verabschiedet und die restliche Crew ist von allen Vergehen aus der Vergangenheit freigesprochen worden. Doch dann taucht die mysteriöse Cyber-Terroristin Cipher (Charlize Theron) auf, verführt Dom und macht ihn zu ihrem Partner bei einer Reihe von Verbrechen. Mr. Nobody (Kurt Russell) bittet die Gang um Letty, Roman (Tyrese Gibson), Tej (Ludacris) und Co., zu helfen. Gemeinsam mit Hobbs (Dwayne Johnson), der wegen Doms Verrat im Knast sitzt, und Todfeind Deckard Shaw (Jason Statham) müssen sie bei einer Jagd rund um den Globus eine Anarchistin stoppen, die Chaos in die Welt bringen will. Und wichtiger: Sie müssen den Mann nach Hause holen, der sie zu einer Familie machte…



Kritik

"Das ist doch kein Fast & Furious mehr! Wo sind die Autorennen und das Tuning hin?". Blickt man in die Kommentarspalten der Promomaterialien zu "Fast & Furious 8" kommt immer wieder diese Frage auf. Natürlich haben Fans des 2001 erschienenen "The Fast and the Furious" sehr mit der Neuausrichtung des Reihe zu kämpfen, immerhin hat kaum ein Franchise in der Kinogeschichte eine solch drastische Wandlung hingelegt wie "Fast & Furious". Doch Nostalgiker sollten den nackten Fakten ins Auge blicken: Nicht nur sind die Filme seit der Neuausrichtung in Teil 5 finanziell um ein vielfaches erfolgreicher als die Vorgänger, nachdem die Reihe nach dem Flop "Tokyo Drift" bereits kurz vor dem Aus stand, sondern auch auf Bewertungsseiten wie der IMDb fahren die actionlastigen Teile eine bessere Bewertung ein. Gerade nach dem enormen Überraschungserfolg "Fast & Furious 7", der nach dem Tod von Paul Walker satte 1,5 Milliarden Dollar eingespielte, ist ein Ende der adrenalinhaltigen Reihe nicht abzusehen. Und wenn die Macher weiter so aufs Gaspedal drücken wie im nunmehr achten Teil der Reihe, dann kann das dem Zuschauer nur recht sein.

Fast & Furious 8

Kinostart: 12.04.2017

DVD-Start: -

Laufzeit: 136 Min.

Genre: Action, Thriller

Regie: F. Gary Gray

Land: USA, GB, FR, KA, Samoa

FSK: 12

Originaltitel: The Fate Of The Furious


Mit jedem "Fast & Furious"-Teil wollen sich die Macher selbst übertreffen. Bei dem was Teil 7 gezeigt hat, kein leichtes Unterfangen. Den Auto-Fallschirmsprung, den Hochhäuser-Weitsprung und die Predator-Drohne in Los Angeles zu toppen, gelingt "Fast & Furious 8" quantitativ dieses mal nicht. Denn die erste von zwei nennenswert großen Actionszenen, bei denen ferngesteuerte Autos wie Zombies in den Häuserschluchten von New York für Chaos sorgen, verschenkt doch einiges an Potenzial. Im Kontrast dazu steht die finale Szene auf einem zugefrorenen See in Russland. Die in Island gedrehte Szene ist an Absurdität und Wahnsinn mal wieder kaum zu toppen und entpuppt sich als pure Spaßgranate. Insbesondere dadurch, da sich die Macher einige Wendungen und etliche unterhaltsame Überraschungen für das Ende aufgehoben haben. Bis es jedoch soweit ist, haben die Macher um den neuen Regisseur F. Gary Gray ("Straight Outta Compton"), erst einmal mit der Etablierung der neuen Situation zu kämpfen. Denn das emotionale Ende von "Fast & Furious 7" hat eine Fortsetzung nicht direkt vorbereitet. So findet der Zuschauer Dom (Vin Diesel) und Letty (Michelle Rodriguez) in Kuba wieder, wo beide ihre Flitterwochen verbringen und Dom es sich nicht nehmen lässt die Einladung zu einem immer absurder werdenden Straßenrennen anzunehmen. Nach diesen historischen Szenen ("Fast & Furious 8" ist die erste große Hollywood-Produktion die nach den gelockerten Gesetzen in Kuba drehen darf) hat der Film ein wenig damit zu kämpfen, die aus den Trailern bekannte Situation zu etablieren, in der Hobbs ins Gefängnis muss und sich Dom gegen seine Familie stellt. Dessen Gründe für seinen Verrat werden übrigens emotional komplett schlüssig und nachvollziehbar erklärt. "Fast & Furious 8" nimmt dann erst wieder so richtig an Fahrt auf, wenn Dwayne Johnson im Gefängnis auf Jason Statham trifft. Denn wie gut die beiden Alphamännchen miteinander harmonieren ist beeindruckend. Das endlose Sprücheduell der beiden ist höchst unterhaltsam und so hinterlassen Johnson und Statham aus dem Cast den besten Eindruck. Insbesondere Jason Statham hat man seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr so gut aufgelegt gesehen. Gerade die Szene mit einem Baby als Co-Star, ist an Komik nicht zu überbieten und tatsächlich die unterhaltsamste und beste Szene des Films. Während die Reihen-Veterane um Vin Diesel, Michelle Rodriguez und Sprücheklopfer Tyrese Gibson, wieder einmal eine gute Leistung abrufen, soll der Fokus vor allem auf den Neulingen liegen: Charlize Theron spielt die Cyberterroristin Cipher. Leider ist nicht nur der Name ihres Charakters unkreativ. Theron, die im Action-Spektakel "Mad Max: Fury Road" gezeigt hat was sie als Action-Amazone drauf hat, darf leider nur aus sicherer Entfernung zur Action agieren. Zu gerne hätte ich sie auch in Kampfszenen gesehen. Dennoch liefert Theron eine solide Leistung ab. Der Auftritt von Oscarpreisträgerin Helen Mirren ist kurz, doch die Britin weiß dennoch zu überzeugen und hat sichtlich Spaß. Am interessantesten ist jedoch die Rolle von Scott Eastwood. Der Sohn von Hollywood-Legende Clint Eastwood bekommt endlich einmal viel Leinwandzeit spendiert. Eastwood, der den eisblauen Blick seines Vaters geerbt hat, hat zunächst einen schwierigen Stand in der Film-Familie, wird dann aber als offensichtlicher Ersatz für den verstorbenen Paul Walker aufgebaut. Es wird interessant zu sehen sein, wie sehr Eastwood diese Fußstapfen in den bereits angekündigten Fortsetzungen füllen kann.

 

Fazit

Innerhalb der "Fast & Furious"-Reihe (Teil 1: 6/10, Teil 2: 5/10, Teil 3: 4/10, Teil 4: 5/10, Teil 5: 8/10, Teil 6: 7/10, Teil 7: 9/10) sortiert sich "Fast & Furious 8" auf dem 3. Platz ein, direkt hinter den Reihen-Höhepunkten "Fast & Furious 7" und "Fast & Furious 5". Dafür sorgen die gut aufgelegten Stars, zahlreiche spaßige Oneliner und einmal mehr die abgefahrene Action. Die Actionszenen des 7. Teils kann man damit zwar nicht ganz toppen, doch spätestens die irre Actionszene in Island, in der sich zudem erneut das Talent der Macher zeigt die einzelnen Teile zu einem großen Ganzen werden zu lassen, macht "Fast & Furious 8" zu einem der unterhaltsamsten und besten Blockbuster des Jahres. Die Mischung aus Humor, Action und Stars mag zwar noch so simpel sein, doch in "Fast & Furious" funktioniert sie auch im achten Anlauf noch hervorragend.

 

Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © Universal

Story: Quelle: Filmstarts.de