Fast&Furious 7

Story

Nach den Ereignissen in "Fast & Furious 6" sinnt Deckard Shaw (Jason Statham) auf Rache für seinen Bruder Owen (Luke Evans). Er will alle aus der Crew von Dom (Vin Diesel) tot sehen: Brian (Paul Walker), Mia (Jordana Brewster), Letty (Michelle Rodriguez), Tej (Ludacris) und Roman (Tyrese Gibson). Die Bleifüße merken, wie ernst es Shaw ist, als der ihren Verbündeten, den Bundesagenten Luke Hobbs (Dwayne Johnson) ins Visier nimmt. Um ihren gefährlichen Gegner auszuschalten, gehen Dom & Co. einen Deal mit dem mysteriösen Mr. Nobody (Kurt Russell) ein, der Geheimaufträge für die Regierung erledigt. Sie sollen die Hackerin Ramsey (Nathalie Emmanuel) befreien, die entführt wurde, weil sie ein Überwachungsprogramm namens "God's Eye" entwickelt hat. Gelingt es der Gang, Ramsey zu retten, dürfen sie "God's Eye" dazu benutzen, Shaw aufzuspüren. Teil der Mission sind – wie immer – diverse halsbrecherische Aktionen mit schnellen, teuren Autos…


Kritik

Wären die Dreharbeiten zum siebten Teil der „Fast&Furious“-Reihe nicht vom tragischen Tod von Paul Walker überschattet worden, könnten Cast und Crew des Films nun ganz unbeschwert die Sektkorken knallen lassen. Denn „Fast&Furious 7“schob sich dieses Jahr auf Platz 5 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten mit einem Einspielergebnis von 1,5 Milliarden Dollar an den Kinokassen. Über 700 Millionen Dollar mehr als noch der Vorgänger, weswegen „Fast&Furious 7“ zu einem echten Sensationsfilm gereift ist. Und das nicht nur auf die Einspielergebnisse bezogen: Mit dem siebten Teil der Reihe erreicht das „Fast&Furious“-Franchise ihren Zenit. Exzessive Action-Szenen führen den Over-the-Top Trend der Vorgänger auf die Spitze und der Film weiß mit seinem nie enden wollenden Action-Tornado hervorragend zu unterhalten, bevor er dann mit einer grandiosen Schlussszene die ganz großen Emotionen auf die Leinwand bannt.

Fast&Furious 7

Kinostart: 01.04.2015

Länge: 137 Min.

FSK: 12

Genre: Action

Regie: James Wan

Land: USA

Originaltitel: Furious 7


Die „Fast&Furious“-Reihe hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt: Vom Tuning- und Straßenrennen-Szenario entfernte sich die Reihe und punktete fortan mit großspuriger und übertriebener Action. Den fahrbaren Untersätzen blieb man treu, ansonsten hat die Reihe, bis auf einige Verweise, nichts mehr mit ihren Ursprüngen zu tun. Konnte ich mit dem früheren Szenario noch sehr wenig anfangen, funktioniert die Neuausrichtung die mit Teil 4, spätestens 5, von Statten ging, für mich deutlich besser. „Fast&Furious 7“ führt dieses Konzept nun konsequent fort und treibt es auf die Spitze! Fallschirmspringende Autos, von Hochhaus zu Hochhaus fliegende Autos, frontal aufeinander fahrende Autos, Predator-Drohnen die Los Angeles verwüsten und wenn man glaubt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo die Ein-Mann-Armee Agent Hobbs daher. Was „Fast&Furious 7“ abbrennt, ist ein Action-Inferno ohnegleichen. Der neue Regisseur James Wan, der vor allem im Horror-Genre mit „Saw“ und „The Conjuring“ Ruhm erlangte, frönt dem filmischen Exzess wie man es nie zuvor gesehen hat. Spätestens wenn Jason Statham und Vin Diesel, unterlegt von epischer Musik, wie zwei Gladiatoren in Zeitlupe sich einen „Streetfight“ liefern, weiß man, dass das nicht mehr zu toppen ist. Das über zwei Stunden lange Inferno hört nie auf und so dämlich wie die Story und die Sprüche auch sind, gerade Vin Diesel haut einen Oneliner voller Pathos nach dem anderen heraus, es passt! Die gesamte Mixtur aus Coolness, Übertriebenheit, aber auch Emotionen funktioniert unglaublich gut und ergibt einen explosiven Cocktail aus Adrenalin.

Verantwortlich dafür ist auch die Inszenierung, denn James Wan zieht auch hier alle Register: Er verzichtet auf eine übertriebene Wackelkamera oder zu schnelle Schnitte. Seine Action-Szenen sind unglaublich gut inszeniert und die ungewöhnliche Kameraführung sorgt für viel Übersicht und ist dennoch ungemein dynamisch, gerade in den Szenen in denen Wan die Kamera dreht und diese auch gerne mal auf dem Kopf stellt. Außerdem sorgt der Malaysier für einen ständig hohen Adrenalinpegel, langweilig wird bei diesem Film jedenfalls keinem. Unablässig treibt er die Charaktere voran, die etliche Schauplätze dieser Welt besuchen. Und auch der Humor kommt nicht zu kurz, gerade Roman und Tej haben die Lacher auf ihrer Seite und ansonsten ist es die Übertriebenheit der Action, die einen ständig zum Schmunzeln bringt. „Fast&Furious 7“ punktet, weil sich der Film selbst nicht zu ernst nimmt und der Regisseurswechsel von Justin Lin (Teil 4-6) zu James Wan keinen qualitativen Verlust bedeutet.

Von technischer Seite gibt es ebenfalls wenig zu meckern. Es wird viel verschrottet aber die Effekte sind auf der Höhe der Zeit, einigen Szenen sieht man allerdings doch die CGI-Herkunft an, zumal die CGI-Effekte sehr weichgezeichnet sind. Das absolute Prunkstück stellt hingegen der fantastische Soundtrack da, der mit elektronischer Musik und Hip-Hop sehr zur adrenalinhaltigen und coolen Stimmung passt.

Bei der Story schließt sich endgültig der Kreis und man fügt in „Fast&Furious 7“ alle losen Enden, insbesondere die des dritten Teils der in Tokio spielt, stimmig zusammen. Es ergibt sich eine übergeordnete Story um Familie und Kameradschaft die immer wieder für Emotionen sorgt, da man die Charaktere schon ins Herz geschlossen hat. Daneben macht die Handlung des Films weit weniger her. Sie präsentiert sich als klassische Rache-Story und bezieht sich, mit dem Auftritt von Jason Statham als Bruder des Bösewichts Luke Evans im sechsten Teil, damit direkt auf seinen Vorgänger. Neulinge der Reihe werden dabei ins kalte Wasser geworfen. Ansonsten dient die Story nur als Beiwerk der übergeordneten Story und der möglichst großen Zerstörung. Die Handlung ist durchsiebt von Klischees und platten Dialogen und Feministen werden bei der Vielzahl leicht-bekleideter Frauen entsetzt aufschreien. Während die Alt-Bekannten Darsteller weiterhin ihren Charme ausstrahlen, sind vor allem die Neuzugänge gelungen: Jason Statham passt hervorragend zur Reihe und MMA-Kämpferin Ronda Rousey und Martial-Arts Experte Tony Jaa sorgen für harte Handkantenkämpfe.

Insgesamt macht „Fast&Furious 7“ einfach unglaublich viel Spaß und würde im Normalfall dafür glatte 8 Punkte bekommen. Doch der Film schafft das, für diese Art Film, eigentlich Unmögliche: eine 9. Und das liegt ausschließlich am Ende des Films. Paul Walker war sicherlich nicht der begnadetste Schauspieler unserer Zeit aber ein charismatischer. Als einer der beiden Hauptdarsteller der Reihe, schenken Vin Diesel und die Macher, Paul Walker einen perfekten (!) filmischen Abschied. Unterlegt zu den großartigen Klängen des Sommerhits „See You Again“ von Wiz Khalifa, beschert man Walker einen unerwartet emotionalen Abschied. Die CGI-Maske, die man dafür benötigte, stört nicht und besser hätte man Walkers Ende nicht inszenieren können. Es sind nahezu magische Minuten bis zum Abspann, vor dem die schlichten Worte „Für Paul“ stehen. Grandios!

 

Fazit

Bereits die Vorgänger waren sehr unterhaltsam, doch James Wan toppt mit seinem siebten Teil der Reihe nochmal alles. Die „Fast&Furious“-Reihe erreicht mit Teil 7 ihren Zenit, übertriebener und besser kann es einfach nicht mehr werden, was vor allem am Abgang von Paul Walker liegt. Zum einen weil sein Abschied perfekt gelungen ist, zum anderen weil ohne ihn das Herz und die Leichtigkeit neben Vin Diesel fehlt. „Fast&Furious 7“ holt aber alles aus dem Szenario heraus und ist die Überraschung des Kinojahres!

 

Wertung: 9/10


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Poster&Trailer: © Universal Pictures International Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de