Baywatch

Story

Mitch Buchannon (Dwayne Johnson) hat als charismatischer Anführer eines Teams von Rettungsschwimmern alle Hände voll zu tun. Vor allem ein Neuzugang bereitet ihm Sorgen: Matt Brody (Zac Efron) war einst olympischer Schwimmer, doch wurde nach einem Aufsehen erregenden Zwischenfall verbannt. Nun muss Mitch ihn als PR-Maßnahme in sein Team aufnehmen, obwohl er den aufrührerischen Jungspund überhaupt nicht leiden kann. Summer (Alexandra Daddario) hingegen ist recht angetan von dem Neuankömmling - und das nicht nur rein beruflich. Und auch die Kollegen Stephanie (Ilfenesh Hadera), Ronnie (Jon Bass) und C.J. (Kelly Rohrbach) kämpfen nicht nur mit den Wellen, sondern auch mit privaten Problemen und der ein oder anderen Liebelei. All das muss aber bald beiseite gewischt werden, denn als Mitch und Matt einer kriminellen Verschwörung auf die Spur kommen, die ihren Strand bedroht, müssen sie als Team perfekt funktionieren...



Kritik

Blickt man auf das heutige goldene Zeitalter der TV-Serien, mit Hits wie "Game of Thrones" und "The Walking Dead", verwundert es einen doch sehr welche Serie es ins Guinness Buch der Rekorde geschafft hat. Mit wöchentlich über 1 Milliarde (!) Zuschauer weltweit, steht ausgerechnet "Baywatch" auf Platz 1 der meistgesehenen Serien aller Zeiten. Die Kultserie die David Hasselhoff und Pamela Anderson zu Weltstars machte lief zwischen 1989 und 2001 über die Bildschirme. Bei der aktuellen Flut an wiederaufgelegten Filmen und Serien ist es dabei äußerst verwunderlich, wieso es bis jetzt gedauert hat, bis man "Baywatch" einen neuen Anstrich verpasst hat. Der neue Anstrich heißt Publikumsliebling Dwayne Johnson, Zac Efron, Alexandra Daddario und Kelly Rohrbach, die die peinliche Komödie jedoch nicht vor ihrem Untergang bewahren können. Nicht nur wirkt die Fleischbeschau muskulöser Männer und kurviger Frauen in Zeiten des Internets nicht mehr zeitgemäß, sondern der Film leidet an seiner schwachen Story, den dämlichen Dialogen und der viel zu geringen Gagdichte.

Baywatch

Kinostart: 01.06.2017

DVD-Start: -

Laufzeit: 119 Min.

Genre: Komödie, Action, Abenteuer

Regie: Seth Gordon

Land: USA

FSK: 12

Originaltitel: Baywatch


 

Das man von der Handlung einer "Baywatch"-Verfilmung nichts erwarten konnte war von vorneherein schon klar. Immerhin war die Handlung auch in der Serie nebensächlich. Dementsprechend setzt die Neuverfilmung dem Zuschauer eine Story vor, die nur als Grundgerüst für pralle Zeitlupenaufnahmen und zahlreiche Gags dient. Beginnend mit einem Baywatch-Casting, an dem die Eigenschaften der stereotypen Charaktere vorgestellt werden, entwickelt sich die Handlung zu einem absurden Krimi, bei dem die Rettungsschwimmer (!) in bester James Bond-Manier versuchen, kriminelle Machenschaften an ihrem Strand aufzudecken. Das ist zwar so dämlich wie es klingt, doch wie bereits erwähnt, darf man bei einem Film wie "Baywatch" schlichtweg keine ausgeklügelte Handlung erwarten.

Was man jedoch erwarten darf, ist eine launige Komödie und da versagt der Film auf ganzer Linie. Die Gags sind in "Baywatch" nicht nur überraschend rar gesägt, sie zünden auch nur in den seltensten Fällen. Denn wenn Witze gemacht werden, beschränkt sich das auf simple Penis-Witze. Das mag für das sonst so prüde Amerika möglicherweise noch spannend sein, als deutscher Kinobesucher langweilt man sich aber an der Einfachheit solcher "Gags". Völlig unverständlich ist jedoch, wieso die Macher so wenige Gags eingestreut haben, denn da der Fokus auf der flachen Handlung liegt, kommt der Humor deutlich zu kurz. Warum man der hanebüchenen Story so viel Bedeutung zukommen lässt ist nicht nachvollziehbar. 
"Baywatch" wäre jedoch nicht "Baywatch" ohne zahlreiche Zeitlupenaufnahmen leicht bekleideter Darsteller und Darstellerinnen. Überraschenderweise beweisen die Macher hier viel Selbstironie, in dem sie die Zeitlupenaufnahmen augenzwinkernd kommentieren. Warum nicht öfters so? Die muskulösen Dwayne Johnson und Zac Efron, sowie die hübschen Models Alexandra Daddario und Kelly Rohrbach sorgen dafür, dass für jeden Zuschauer etwas dabei sein sollte. Auch wenn in Zeiten des Internets solche Aufnahmen längst nichts besonderes mehr sind.
Schauspielerisch ist das Ganze dann auch sehr limitiert. Selbst Publikumsmagnet Dwayne Johnson überzeugt nicht wirklich, da er seine klassische, rechtschaffene und disziplinierte Figur spielt, wie schon in "Fast&Furious", "G.I. Joe" und eigentlich in jedem anderen seiner Filme. Efron, Daddario und Rohrbach sind vor allem da um gut auszusehen, mehr Qualitäten werden ohnehin nicht verlangt. Alle haben aber unter ihren eindimensionalen Charakteren zu leiden. Vom dicken Computernerd, bis hin zum draufgängerischen Schönling ist alles dabei. Immerhin dürfen sich Fans auf die Rückkehr der Serien-Helden David Hasselhoff und Pamela Anderson freuen. Auf die im Intro angedeutete Rückkehr muss man jedoch bis ganz zum Schluss warten. Dann bekommt erst David Hasselhoff einen an Peinlichkeit kaum zu überbietenden Gastauftritt spendiert (Dabei hat es "Guardians of the Galaxy Vol. 2" vor wenigen Wochen doch schon vorgemacht, wie ein gelungener Cameo-Auftritt von Hasselhoff auszusehen hat) und schließlich Pamela Anderson, die zwar keinen Dialog erhält, dafür aber eine ausschweifende Zeitlupenaufnahme, die durch die zahlreichen Botox-Behandlungen des ehemaligen Sexsymbols aber eher an eine Fahrt durch die Geisterbahn erinnert.
"Kill the Boss "-Regisseur Seth Gordon sorgt indes für eine schwankende Inszenierung. Die malerischen Bilder der Strände Malibus sind ihm gelungen, mit den zahlreichen Zeitlupenaufnahmen übertreibt er es hingegen etwas. Zudem ist das Pacing nicht wirklich gelungen und der Film ist definitiv zu lang geraten. All diese Probleme werden jedoch von katastrophalen CGI-Effekten überschattet. Der 85 Millionen Dollar teure Film besitzt die Effekte einer Asylum-Produktion, die gerade die Rettungsaktion auf einem brennenden Boot zu einer optischen Qual machen.
  
Fazit
Weder Dwayne Johnson, noch irgendein Rettungsschwimmer dieser Welt könnte die "Baywatch"-Verfilmung vor dem Ertrinken bewahren. Das "Baywatch" sang- und klanglos untergeht hat viele Gründe: Eine schwache Story, viel zu wenige Gags, stereotype Charaktere, peinliche Gastauftritte und miese Effekte. "Baywatch" ist schlicht und ergreifend ein Totalausfall, bei dem nur hoffen kann, dass die bereits angedeutete Fortsetzung nie das Licht der Welt erblicken wird.
  
Wertung: 3/10

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Poster&Trailer: © Paramount Pictures

Story: Quelle: Filmstarts.de