Vaiana

Story

Sportlich, flink, temperamentvoll, unfassbar clever und stets dem Motto „geht nicht, gibt’s nicht“ verpflichtet – das ist die 16-jährige Vaiana (Stimme im Original: Auli’i Cravalho/deutsche Stimme: Lina Larissa Strahl), Tochter des Motunui-Häuplings Tui (Stimme im Original: Temuera Morrison). Seit ihrer Geburt hat Vaiana eine ganz besondere Verbindung zum Ozean, weshalb es sie ziemlich stört, dass sich ihre Stammesgenossen mit ihren Booten nie über das nahe Riff hinaustrauen, das die Insel umschließt. Doch als ihre Familie schließlich Hilfe braucht, setzt Vaiana die Segel und reist los. Unterwegs trifft sie auf die Halbgott-Legende Maui (Dwayne Johnson/Andreas Bourani), um den sich unzählige Mythen ranken und der ganze Inseln aus dem Meer hieven kann. Begleitet von dem dämlichen Hahn Heihei (Alan Tudyk) und dem niedlichen Hausschwein Pua wandeln die Häuplingstochter und Maui auf den Spuren von Vaianas Vorfahren und treffen auf furchterregende Kreaturen...


Kritik

Erstmals kommt das Kinopublikum in den Genuss von zwei großen Disney-Animationsfilmen in einem Jahr. Nachdem "Zoomania" im März so erfolgreich lief, dass der Film die 1 Milliarde Dollar Grenze an den Kinokassen sprengte, kommt mit "Vaiana" nun ein zweiter Disney-Animationsfilm in die Kinos. Anders als "Zoomania" schlägt dieser einen klassischeren Weg ein. Mit zahlreichen Musical-Einlagen orientiert sich das paradiesische Abenteuer wieder mehr an den Disney-Klassikern. Heraus kommt ein ein mitreißendes, liebevoll animiertes und sehr gelungenes Animationsabenteuer, dass sich vor den letzten Disney-Erfolgen wie "Die Eiskönigin" oder "Zoomania" nicht verstecken muss.

Vaiana

Kinostart: 22.12.2016

Länge: 107 Min.

FSK: 0

Genre: Animation, Familie, Abenteuer

Regie: John Musker, Ron Clements

Land: USA

Originaltitel: Moana


Auf den ersten Blick scheint es nicht die beste Wahl zu sein, einen Film mit solch einem eindeutigen Karibik-Flair mitten im kalten Dezember zu veröffentlichen. Entgegen meiner Befürchtungen funktioniert das Setting dennoch hervorragend, da es "Vaiana" schafft, das kalte Winter-Wetter 107 Minuten lang in Sommer-Feeling zu verwandeln. Da kommen Urlaubsgefühle auf! In ersten Linie versprüht der Film seine Atmosphäre auf Grund der wirklich fantastischen Animationen. Mühelos lässt sich "Vaiana" als neuer Referenz-Animationsfilm bezeichnen, denn tatsächlich gerät man das ein oder andere mal ins Staunen. Vor allem dann wenn das Wasser im Spiel ist. Der Ozean ist nicht nur ein eigener Charakter, sondern sieht auf Grund der verblüffenden Wasser-Animationen auch unglaublich gut aus. Visuell kann "Vaiana" kein Animationsfilm etwas vormachen. Aber auch der Soundtrack kann sich hören lassen. Wie eingangs erwähnt, verlassen sich die Macher dieses mal wieder auf die altbekannte Disney-Formel und kreieren einige Musical-Einlagen. Und diese funktionieren nach all den Jahren immer noch. Die Songs reißen mit und sorgen für Gänsehaut. In diesen Momenten ist "Vaiana" ein ganz klassischer Disney-Film mit allem was man an den Filmen des Mäusekonzerns schon immer geliebt hat. Auch auf Deutsch sind die Songs gelungen, auch wenn die Übersetzung nicht immer einwandfrei daher kommt. Lieder zu übersetzen ist aber auch eine fast unmögliche Aufgabe. Die Gesangseinlagen stammen unter anderem von Helene Fischer und Andreas Bourani, was aber nicht sonderlich schlimm ist. Selbst wenn man mit den beiden ansonsten nichts anfangen kann, singen können sie. Bei der Synchronarbeit sieht das schon etwas anders aus. Andreas Bourani spricht im Film den Halbgott Maui, der im Original von Dwayne Johnson gesprochen wird. Bourani entpuppt sich dabei nicht immer als die beste Wahl. Besser schlägt sich da schon Lina Larissa Strahl, die Vaiana verkörpert (Deren Original-Name Moana übrigens auf Grund von rechtlichen Schwierigkeiten, zusammen mit dem Filmtitel, geändert werden musste). Insgesamt ist die Synchronisation aber gelungen und nimmt dem Animationsabenteuer kaum etwas von seiner Energie.

Auch bei der Handlung werden die Disney-Traditionen gepflegt und gleichzeitig fortgeführt. Die Titelheldin ist selbstbewusst und eigenwillig. Dazu kommt ihr Körperbau, der wesentlich gesünder aussieht als bei vielen Disney-Prinzessinnen zuvor. Hier wird das Bild einer starken, emanzipierten Frau porträtiert. Um Halbgott Maui gab es hingegen vor dem Kinostart eine nahezu lächerliche Debatte um den Körperbau. Mauis Körperbau ist allerdings eher muskulös als zu fett und fällt im Film zu keiner Zeit störend auf. Vielleicht liegt es an dieser Debatte, jedoch merkt man dem Film an, dass er um political correctness stets bemüht ist. Die Handlung erzählt eine klassische Coming-of-Age-Geschichte in der Vaiana aus ihrer gut behüteten Heimat ausbricht, um auf dem Ozean allerlei Abenteuer zu erleben. Diese typischen Disney-Themen kommen dabei genauso zur Sprache, wie die Beziehung zwischen Mensch und Natur. Generell verlässt sich die Story vielleicht etwas zu sehr auf die altbekannten Motive und ist dementsprechend nicht ganz so originell geraten. Der Humor zündet hingegen an den meisten Stellen. Gerade Hahn Heihei und die lebendige Tätowierung von Maui sorgen für die eine oder andere amüsante Szene. Popkulturelle Gags wie zum Thema Twitter, zünden in diesem Setting hingegen nicht. Hahn Heihei wird zudem auf Dauer etwas zu häufig eingesetzt. Der immer gleiche Witz seiner unendlichen Dummheit nutzt sich im laufe des Films einfach ab.

 

Fazit

Nicht jeder Witz zündet in "Vaiana" und die Story ist in vielen Momenten altbekannt. Das ändert jedoch nichts daran, dass Disney ein unglaublich mitreißendes Animationsabenteuer gelungen ist. Nach einem etwas holprigen Start legt der Film nämlich richtig los und überzeugt mit zahlreichen gelungenen Musical-Einlagen, zwei sympathischen Hauptcharakteren und herausragenden Animationen. "Vaiana" ist dadurch ein sehr sehenswerter Disney-Film geworden, der die alte Schule konsequent mit neuen Ideen fortführt.

 

Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © The Walt Disney Company Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de