Kritik

Disney hat sich vor vielen Jahren insbesondere durch seine Zeichentrickfilme wie „Das Dschungelbuch“ oder „Der König der Löwen" einen Namen gemacht. In den letzten Jahren sorgt der Konzern aber vor allem durch den Erfolg ihrer aufgekauften Studios für Aufsehen. Pixar, Marvel und Star Wars bringen dem Mausekonzern das große Geld, doch wie früher hat man auch seine eigenen Produktionen am Start. Zuletzt wurde der Animationshit „Die Eiskönigin“ zum Kassenschlager, der sein Publikum zwar zu begeistern wusste, bei mir über eine solide 6/10 allerdings nicht hinaus kam. Nun gelingt Disney der nächste große Hit an den Kassen mit dem tierischen Animationsabenteuer „Zoomania“. Dieser sorgte im Vorfeld mit einem urkomischen Trailer für Aufsehen, der die Faultiere bereits zum eigentlichen Star des Films heraufbeschwor. Im Film ist deren Auftritt allerdings kaum länger als im Trailer und „Zoomania“ überzeugt vielmehr durch sein ungleiches Haupt-Duo Fuchs und Hase. Die Unterschiede und Vorurteile der Tiergesellschaft lassen sich dabei wunderbar auf die heutige Zeit übertragen und „Zoomania“ überzeugt zum einen mit seiner tollen und nachdenklich stimmenden Botschaft, zum anderen durch seinen feinen Humor, die den Animationsfilm zu einem großen Spaß für Groß und Klein werden lassen.

Für die ganz kleinen ist „Zoomania“ allerdings weniger geeignet, dafür kommt der Film zu düster daher. Generell ist es erstaunlich wie düster „Zoomania“ wirklich ist. Viele Nacht-Szenen bei Regen, angsteinflößende Tiere, sowie einige ernste Szenen rund um Mobbing und Ausgrenzung sorgen für einen bisweilen ernsten Spaß, gerade in der zweiten Hälfte des Films. Aufgebrochen werden diese Szenen immer wieder durch bunte Tagesaufnahmen, die schon eher an einen Animationsfilm für Kinder erinnern. Eines haben aber beide Stile gemeinsam: Sie sind detailverliebt und die Animationen sehen schlichtweg fantastisch aus. Der Soundtrack bleibt meist im Hintergrund, lediglich bei Gazelles-Szenen, der tierischen Version von Shakira, dominiert die Musik.

Trotz der düsteren Szenen und des teils recht ernsten Tons kommt der Humor dabei nicht zu kurz. In aller erster Linie weiß die Faultier-Szene zu überzeugen die wirklich pures Comedy-Gold ist, auch wenn sich unverständlicherweise der Synchronsprecher nicht nur geändert, sondern leider auch verschlechtert hat. Daneben überzeugt „Zoomania“ auch durch sein ungleiches aber witziges Duo bestehend aus Fuchs und Hase. In der Natur sind die beiden Tiere verfeindet, doch in „Zoomania“ leben Raubtiere und ihre Opfer friedlich miteinander zusammen. Stark wie Disney hier die Parallelen zum wahren Leben zieht und Themen wie Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit gekonnt in das Geschehen integriert und diese gesellschaftlichen Probleme zum Hauptfokus der Handlung werden lässt. Die Botschaft die Disney-typisch daraus entsteht, ist richtig und wichtig und gehört zu den besten der letzten Jahre. Die eigentliche Story rund um das lösen eines Kriminalfalles rückt dabei schon fast in den Hintergrund, was allerdings auch nicht weiter schlimm ist, da der Fall zwar einige Wendungen besitzt, dafür allerdings recht zweckdienlich daher kommt. Dazu kommt, dass sich gerade im Mittelteil des Films doch die ein oder andere Länge einschleicht.

Fazit

Die wenigen Längen in der Erzählung trüben den Gesamteindruck nur geringfügig, denn unter dem Strich ist „Zoomania“ ein gleichermaßen witziges wie ernstes Animationsabenteuer, das mit seiner Botschaft genau zur rechten Zeit erscheint. Jedenfalls dürften sich nicht nur die Kleinen im Kinosaal amüsieren, sondern auch die Erwachsenen, die mit diesem unterhaltsamen und mehr als sehenswerten Film auch ihre Freude haben werden.

Wertung: 8/10

Poster&Trailer: © The Walt Disney Company Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de