The First Avenger: Civil War

Story

Nach all der Zerstörung, die mit der Abwehr globaler Bedrohungen durch die Avengers einhergegangen ist, ist die US-Regierung der Meinung, dass es eine stärkere Kontrolle der Superhelden braucht. Man beschließt daher eine Instanz zu schaffen, die dafür Sorge tragen soll, dass die Helden nur noch auf Anweisung aktiv werden und Bericht erstatten. „Iron Man“ Tony Stark (Robert Downey Jr.) unterstützt den Plan. Er hat nach der gescheiterten Schöpfung des feindseligen Super-Roboters Ultron aus erster Hand erfahren müssen, was passieren kann, wenn man auf eigene Faust handelt. Doch Steve Rogers alias Captain America (Chris Evans) weiß nur zu gut, wie eine solch mächtige Organisation missbraucht werden kann. Er stellt sich gegen das Vorhaben, sodass es zur Auseinandersetzung mit seinem Kollegen kommt.


Kritik

Es ist schon eine spannende Entwicklung, die die „Captain America“-Reihe die letzten Jahre über hingelegt hat. Der Held mit dem Sternenbanner und dem Schild hatte seinen ersten Auftritt im zweifelhaften „The First Avenger“ und wurde danach eigentlich abgeschrieben, da nicht nur der Captain einen lächerlichen Auftritt hinlegte, sondern der ganze Film schlichtweg mies war und bis heute als schwächster MCU-Film gilt (4/10), wo doch alle anderen Einträge eine mindestens soliden Qualitätsstandard halten. Doch nachdem sich der Captain in der Neuzeit, zusammen mit den „Avengers“, schon deutlich besser präsentierte, waren es die Brüder Joe und Anthony Russo, die den Captain auch charakterlich zu einem spannenden Helden machten und ihm Ecken und Kanten verliehen. Ein Segen für die Reihe, denn die Russo-Brüder sorgten mit „The Return of the First Avenger“ (8/10) für einen um Längen besseren Film als sein Vorgänger, der als düsterer Thriller ungemein zu unterhalten wusste. Nun sitzen die Russo-Brüder wieder auf dem Regiestuhl und legen den von Kritikern als bester MCU-Film aller Zeiten gefeierten „The First Avenger: Civil War“ hin, dessen deutsche Namensgebung man weiterhin nicht verstehen muss. Dieser macht fast alles richtig, ist ganz starkes Popcorn-Kino und weit mehr als nur ein „Avengers 2.5“, denn den Russo-Brüdern gelingt nach dem enttäuschenden „The Avengers 2“ mit „Civil War“ nichts Geringeres als den bisher besten „Avengers“-Film.

The First Avenger: Civil War

Kinostart: 28.04.2016

Länge: 148 Min.

FSK: 12

Genre: Action, Fantasy

Regie: Anthony Russo, Joe Russo

Land: USA

Originaltitel: Captain America 3: Civil War


Der Start von „Civil War“ ruft dem Zuschauer die Ereignisse des zweiten Teils in das Gedächtnis und zeigt die Gehirnwäsche die man dem tot geglaubten Bucky Barnes, alias dem Winter Soldier, in der Zeit nach seinem Fall aus dem Zug in Teil Eins verpasst hatte. Wer die beiden „Captain America“-Vorgänger nicht gesehen hat, bleibt ebenso auf der Strecke wie die, die die anderen der insgesamt 13 Filme des MCU nicht gesehen haben, denn zu allen gibt es allerhand Referenzen. Das MCU hat sich inzwischen zu einem solch dichten Helden- und Story-Geflecht entwickelt, das keine Zeit mehr für ausschweifende Erklärungen bleibt um neue Zuschauer mit ins Boot zu holen. Alle anderen können sich auf ein wahres Feuerwerk der unterschiedlichsten Motive und Handlungsstränge gefasst machen, die die einzelnen Helden mitbringen. Von Hulk und Thor einmal abgesehen sind nämlich fast alle „Avengers“ versammelt und gleich die erste Action-Szene zeigt das Zusammenspiel der großen Helden-Schar, von denen jeder Held wieder seine Leinwandzeit eingeräumt bekommt. Im Zentrum steht allerdings der Konflikt zwischen Captain America und Iron Man, die in der Problemlösung rund um die angerichtete globale Zerstörung und ihre zivilen Opfer unterschiedliche Ansichten darüber haben, wie man dies in Zukunft besser handhaben könnte. Ein großes Plus des Films ist es, dass beide Seiten ihre nachvollziehbaren Motive haben und man als Zuschauer ständig für eine andere der beiden Gruppen Partei ergreift. So geht ambivalentes Helden-Kino! Auch einen großen Bösewicht, ohnehin nicht Marvels Stärke, macht dies redundant und so ist Daniel Brühl als Baron Zemo, der lediglich dabei hilft die Helden aufeinander zu hetzen, auch ein passender, weil zurückhaltender Bösewicht für den Film.

Während Daniel Brühl also einen überzeugenden Auftritt hinlegt, sind es vor allem die beiden Neuzugänge die Eindruck hinterlassen. Sicher, der Konflikt zwischen Steve Rogers und Tony Stark ist interessant und Ant-Man ist ebenso witzig wie bei seinem Solo-Auftritt, doch die beiden neuen Helden bleiben am meisten in Erinnerung: Zum einen der von Rache angetriebene Black Panther, gespielt von Chadwick Boseman, der wohl ernsteste Held der Runde, zum anderen Tom Holland als inzwischen dritter Spiderman der letzten Jahre. Und gerade dieser junge und freche Peter Parker macht im Zusammenspiel einen Heidenspaß und erweist sich als echte Bereicherung für die Truppe der „Avengers“!

Das macht sich insbesondere in der fulminanten Flughafen-Szene bemerkbar, die im Vorfeld von vielen als beste Superhelden-Action-Szene aller Zeiten betitelt wurde. Ganz unrecht haben sie damit nicht, denn der Kampf der beiden Gruppierungen ist spannend, kreativ, ungemein dynamisch inszeniert und dabei ebenso witzig wie emotional. Eine spektakuläre Szene die ihrem Ruf durchaus gerecht wird. Zumal Marvel-typisch die Effekte auf der Höhe der Zeit sind, lediglich die 3D-Konvertierung stellt sich erneut als unnötig heraus. Am Ende ist „Civil War“ also weitaus mehr als nur Bombast-Kino und weiß mit einem gelungenen Tempo und einem ausgewogenen Mix aus düsteren und lockeren Momenten zu überzeugen und ist dabei teilweise erstaunlich politisch geraten. Im Kampf der beiden Superhelden-Blockbuster „Batman v Superman“ und „Civil War“, beide hatten einmal den gleichen Starttermin, schlägt Marvel seine Konkurrenz jedenfalls problemlos K.O.

 

Fazit

Den Russo-Brüdern gelingt mit „Civil War“ einer der stärksten MCU-Filme die es bislang gab. Restlos begeistern kann das etwas langgezogene Werk zwar nicht, weswegen „Civil War“ auch knapp an der 9/10 vorbeischrammt, doch so stark inszeniert und toll geschrieben war selten ein Superhelden-Film zuvor. Zumal die Actionszenen wieder einmal großartig sind und die Geschichte keinen großen, klassischen Bösewicht benötigt, da die ambivalente Story dies auffängt. Ein starker Start in die dritte Phase des MCU!

 

Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © The Walt Disney Company Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de