Terminator: Genisys

Story

Im Jahr 2029 kämpft der Rebellenanführer John Connor (Jason Clarke) gegen die Übermacht des Skynet-Maschinenimperiums. Er schickt seinen loyalen Freund Kyle Reese (Jai Courtney) zurück ins Jahr 1983, um seine Mutter Sarah Conner (Emilia Clarke) vor einem Killer-Roboter zu beschützen und so die Zukunft der Menschheit sicherzustellen. Doch als Kyle Reese im Los Angeles der 1980er ankommt, muss er feststellen, dass die erwartete Vergangenheit nicht mehr existiert. Sarahs Eltern wurden von einem durch die Zeit gereisten Terminator ermordet, ein Android des Modells T-800 (Arnold Schwarzenegger) hatte das 9-jährige Mädchen danach beschützt und großgezogen. Kyle erklärt Sarah, was in der Zukunft geschehen wird, doch sie wehrt sich entschieden gegen die Vorstellung, dass ihre Geschichte schon vorherbestimmt ist – und nimmt den Kampf mit Gegnern wie dem T-1000 (Byung-hun Lee) auf…


Kritik

Er ist zurück! Nachdem das Terminator-Franchise im vierten Teil ohne ihn auskommen musste, kehrt der Ex-Bodybuilder und Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger in seine Paraderolle als T-800 zurück. Seinen letzten Auftritt als Terminator hatte Schwarzenegger 2003 im dritten Teil der Reihe. Dieser konnte aber ebenso wenig die Qualität seiner beiden Vorgänger erreichen, „Terminator 2“ ist aber auch der beste Action-Film aller Zeiten, wie Teil 4, der zwar ohne Arnie auskommen musste, als reiner Action-Film dennoch ganz ordentlich unterhielt (T1: 9/10, T2: 10/10, T3: 6/10, T4: 6/10). Sechs Jahre nach dem bisher letzten Teil ist es nun weder an Schwarzenegger die Reihe zu altem Glanz zu führen, doch das gelingt dem Österreicher nicht. Mit den Neuzugängen Emilia Clarke, Jai Courtney und Jason Clarke an seiner Seite, verheddert sich „Terminator Genisys“ in einer unnötig komplizierten Zeitreise-Story, durchsiebt von großen Logiklöchern, und einem erstaunlich blassen Schwarzenegger.

Terminator: Genisys

Kinostart: 09.07.2015

Länge: 126 Min.

FSK: 12

Genre: Action, Sci-Fi

Regie: Alan Taylor

Land: USA


Dabei fing alles recht vielversprechend an: Mit Alan Taylor verpflichtete man einen erfahrenen Regisseur der sich bereits für einige Episode von „Game of Thrones“ und Marvel’s „Thor 2“ verantwortlich zeigte. Auf der Seite der Darsteller konnte man „Game of Thrones“-Star Emilia Clarke und, den nicht mit ihr verwandten, Jason Clarke für sich gewinnen. Lediglich Anti-Schauspieler Jai Courtney gab Anlass zur Sorge und wie sich am Ende herausstellt war diese auch berechtigt. Bereits in „Stirb Langsam 5“ war die Besetzung von Courtney ein einziger Reinfall. Hier schlüpft er in die Rolle des Kyle Reese und kann erneut null überzeugen. Wie Courtney überhaupt an solche Rollen kommt ist mir schleierhaft. Besser ist da schon Emilia Clarke als Sarah Connor. Sie tritt das schwere Erbe von Linda Hamilton an und dennoch macht die zierliche Britin eine gute Figur als Action-Heldin. Jason Clarke hat man bereits besser gesehen, spielt aber solide. Der diesjährige Oscar-Gewinner J. K. Simmons, für den besten Nebendarsteller in „Whiplash“, wurde hingegen völlig verschenkt. Er bekommt leider nur wenige Leinwandminuten eingeräumt und kann dadurch auch nie überzeugen. Bleibt nur noch Schwarzenegger. Von seinem Grinsen und einem neuen Oneliner mal abgesehen bleibt der Österreicher doch ziemlich blass. Sicher er hat seine Szenen und mehr Charisma als alle anderen Schauspieler zusammen, doch insgesamt hat man Arnie schonmal besser gesehen.

Dieser wenig überzeugende Auftritt liegt aber größtenteils an der Story, die ohnehin den größten Schwachpunkt des Filmes markiert. Taylor und seine Drehbuchautoren verheddern sich in einer unnötig komplizierten Zeitreise-Geschichte. Hier wird in bester „Zurück in die Zukunft“-Manier fröhlich durch die Jahre gesprungen und dabei wird auch die bereits bestehende Zeitebene verändert, was dazu führt, dass der Anfang des Filmes eine wilde Mixtur der ersten beiden Teile darstellt. Es werden Szenen aus James Camerons ersten beiden Klassikern übernommen, kopiert und verändert. Da man das aber schon alles gesehen hat beeindruckt dieser Start nur wenig. Während Teil 3 und Teil 4 derweil völlig außer Acht gelassen werden, funktioniert die Story später, wenn sie auf eigenen Beinen stehen muss, besser, auch wenn es sich erneut um den klassischen Kampf gegen Skynet handelt. Alles schön und gut, hätte „Terminator Genisys“ nicht die mieseste Marketing-Kampagne aller Zeiten! In der Mitte des Films gibt es einen entscheidenden, überraschenden und eigentlich ziemlich guten Twist, was den Film sicherlich aufgewertet hätte, wäre er nicht schon im Trailer und sogar auf dem Poster zu sehen gewesen. Wie man einen solchen Twist vorher verraten kann ist mir schleierhaft.

Doch das Terminator-Franchise steht seit jeher natürlich für eines: Äktschn! Und davon bietet der neue Terminator selbstverständlich reichlich, wirklich ins Gedächtnis brennt sich aber keine Szene ein. Weder der Kampf zwischen dem jungen und dem alten Schwarzenegger, noch der bemüht emotionale Endkampf. Am ehesten weiß da noch der fliegende Schulbus zu überzeugen, aber auch das war ja bereits im Trailer zu sehen. Ansonsten ist die Action handwerklich gut gemacht und die Effekte sehen natürlich gut aus, aber irgendwie fühlt sich dieser Terminator an als würde er mit angezogener Handbremse fahren. In den 126 Minuten gibt es einige langatmige Sequenzen und große Highlights sucht man oftmals vergebens.

 

Fazit

Mit „Terminator Genisys“ rutscht das renommierte Franchise endgültig in die Mittelmäßigkeit ab. Trotz Schwarzenegger, markiert der fünfte Teil der Reihe den bislang schwächsten, was vor allem an der miesen Story, einigen Längen und einer katastrophalen Marketing-Abteilung liegt, die im Vorfeld bereits alles Sehenswerte gezeigt hatte. China konnte den Film zwar noch einigermaßen retten, dennoch gilt er als Flop und die beiden geplanten Fortsetzungen liegen erst einmal auf Eis. Und da können sie meiner Meinung nach auch bleiben, denn der Terminator hat seinen Zenit längst überschritten!


Wertung: 5/10


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Poster&Trailer: © Paramount Pictures Germany

Story: Quelle: Filmstarts.de