Southpaw

Story

Halbschwergewichts-Weltmeister Billy Hope (Jake Gyllenhaal) ist auf dem Gipfel des Erfolgs. Gerade hat der Boxer zum vierten Mal seinen Titel verteidigt und genießt mit seiner wunderbaren Familie ein Bilderbuchleben. Doch dann wirft ihn der tragische Tod seiner Frau Maureen (Rachel McAdams) aus der Bahn. Billy verliert sich in Alkohol und Drogen, bis ihm schließlich das Sorgerecht für seine Tochter und sein Haus weggenommen werden. Als er ganz am Boden angekommen zu sein scheint, bittet er den ehemaligen Boxer Tick (Forest Whitaker), ihn zu trainieren. Der Coach schafft es, Billy nicht nur sportlich, sondern auch menschlich allmählich zu alter Stärke zurückzuführen. Nun will er seine Tochter zurückgewinnen und als Profi-Boxer neue Erfolge feiern. Doch dazu muss er mit seinem größten Gegner ringen: sich selbst.


Kritik

In Hollywood gibt es derzeit nur wenige, die ebenso wandelbar sind wie Jake Gyllenhaal. Egal ob als abgemagerter Reporter in „Nightcrawler“, als bärtiger Bergsteiger in „Everest“ oder jetzt als durchtrainierter Boxer in „Southpaw“, der 35-jährige macht stets eine gute Figur und gehört zu den besten Schauspielern seiner Zunft. Das stellt er auch in „Southpaw“ wieder unter Beweis, dem neuen Film des „The Equalizer“-Regisseurs Antoine Fuqua. Der Amerikaner inszeniert ein packendes und berührendes Box-Drama, dessen größte Schwäche die Vorhersehbarkeit und die klischeebehaftete Story darstellt, dabei dennoch emotional mitreißen kann.

Southpaw

Kinostart: 20.08.2015

Länge: 124 Min.

FSK: 12

Genre: Drama

Regie: Antoine Fuqua

Land: USA


Bereits in der ersten Szene von „Southpaw“ geht es zur Sache: Jake Gyllenhaals Figur Billy Hope boxt um die Verteidigung seines WM-Gürtels und zeigt dabei seinen herben Charakter und der Film führt dabei auch die wichtigsten Nebencharaktere ein. Die gut inszenierte Szene, die bereits zeigt wie stark Gyllenhaal in diesem Film spielt, stellt einen starken Beginn des Films da. Wer aber glaubt er würde nach dieser Szene den kompletten Handlungsverlauf vorhersehen können, liegt richtig! Die Story von „Southpaw“ stammt leider direkt vom Reißbrett. Das Leben des im Herzen guten Charakters, der ursprünglich aber aus der Gosse kommt und jetzt alles hat, stürzt nach dem Tod seiner Frau ins Chaos, bevor er sich dann wieder zurück nach oben kämpft. Jeder noch so kleine Schritt der Handlung ist dabei vorhersehbar und Überraschungen bleiben aus. „Southpaw“ folgt damit dem klassischen Handlungsverlauf eines Box-Films, das er darüber hinaus aber keine eigenen Akzente setzen kann ist bedauerlich.

Dafür sorgen auch die eindimensionalen Charaktere. Curtis „50 Cent“ Jackson als dauergrinsender und profitgieriger Manager, Forest Whitaker als altersweiser Trainer, Naomi Harris als herzensgute Sozialarbeiterin oder Miguel Gomez als große Töne spuckender Widersacher. Die bekannten Schauspieler holen aus ihren eindimensionalen Charakteren das Maximum heraus, über ein solide kommt dabei aber keiner hinaus. Lediglich Rachel McAdamas kann zu Beginn des Films als fürsorgliche Ehefrau von Billy Hope punkten. Dennoch „Southpaw“ ist der Film von Jake Gyllenhaal. Er reißt jede Szene mühelos an sich und spielt einfach großartig. Gyllenhaal ist das unangefochtene Highlight des Films.

Trotz allem weiß „Southpaw“ auch neben dem starken Gyllenhaal zu überzeugen. Die Story ist zwar vorhersehbar und die Charaktere eindimensional, dennoch schafft es der Film den Zuschauer emotional mitzureißen. Insbesondere die Beziehung zwischen Vater und Tochter weiß zu berühren und die Box-Kämpfe sind mitreißend und dynamisch inszeniert. Vier davon gibt es im Film zu sehen, allesamt dynamisch und mit schnellen Schnitten inszeniert. Dabei bleibt Fuqua bei einer Fernsehhaften Inszenierung, ohne das sich dabei, wie beispielsweise in „Creed“, unglaubliche Dramen im Ring abspielen. Am Ende sind es vor allem viele einzelne Szenen die überzeugen und „Southpaw“, trotz aller Kritik, zu einem sehenswerten Vergnügen werden lassen.

 

Fazit

„Southpaw“ verschenkt leider zu viel Potenzial. Jake Gyllenhaal spielt großartig, muss den Film aber im Alleingang tragen, denn die klischeebeladene Story und die uninspirierten Charaktere nehmen dem Film viel von seiner Faszination. Dennoch ist „Southpaw“ in einzelnen Szenen packend geworden und weiß richtig gut zu unterhalten.

 

Wertung: 7/10


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Poster&Trailer: © Tobis Film GmbH & Co. KG

Story: Quelle: Filmstarts.de