Jahresbestenlisten 2020

Meine Listen der besten Filme und Serien des Jahres 2020.

Tenet © Warner Bros.
Tenet © Warner Bros.

Die besten Filme 2020

Platz 10: The Devil All the Time

Filme hatten es im Corona-Jahr 2020 besonders schwer, immerhin waren die Kinos die meiste Zeit über geschlossen und fast alle großen Filmhighlights wie "Dune" oder der neue "James Bond" wurden ins neue Jahr verschoben. Folglich habe ich auch nur halb so viele Filme gesehen wie üblich, für eine tolle Top 10 hat das Material trotzdem gereicht. Den Anfang macht, wie sollte es anders sein, ein Film der über das Streaming veröffentlicht wurde. Der Netflix-Film "The Devil All the Time" konnte nicht nur mit seinem sehenswerten Cast um Tom Holland und Robert Pattinson auftrumpfen, sondern gehört für mich zu den Überraschungen des Jahres. Die zusammenhängende und ungemein düstere Geschichte der vom zweiten Weltkrieg gezeichneten Charaktere, nahm einige überraschende Wendungen und überzeugte gerade mit ihrer besonderen Erzählform. 


Platz 9: Der Fall Richard Jewell

Stellvertretend für eine Vielzahl von starken Gerichtsdramen die auf wahren Begebenheiten basieren, steht "Der Fall Richard Jewell" auf Platz 9. Nicht unerwähnt lassen will ich an dieser Stelle die Filme "Vergiftete Wahrheit" auf Platz 11, "The Trial of the Chicago 7" auf Platz 12 und "Just Mercy" auf Platz 13, die allesamt in eine ähnliche Kerbe schlagen. "Der Fall Richard Jewell" handelt von einem Wachmann, der während der Olympischen Spiele 1996 in Atlanta einen Bombenanschlag verhinderte und zunächst als amerikanischer Held gefeiert wurde, ehe er als Verdächtiger zu Unrecht im Fadenkreuz stand. Dank des exzellenten Casts um Paul Walter Hauser, Sam Rockwell und Kathy Bates, sowie einer starken Inszenierung von Regie-Legende Clint Eastwood, ist die mitreißende Verfilmung des Vanity Fair-Artikels "The Ballad of Richard Jewell" besonders gelungen.


Platz 8: Knives Out

Doch genug von düsteren Thrillern und niederschmetternden Dramen, auf Platz 8 steht eine waschechte Krimi-Komödie. Mit "Knives Out" zeigt Rian Johnson endlich wieder, dass er eigentlich ein fähiger Regisseur ist, wenn man ihm nicht gerade die "Star Wars"-Reihe in die Hände drückt. Auf den ersten Blick erinnert der Streifen an eine Agatha Christie-Verfilmung und präsentiert einen klassischen Whodunit-Plot. "Knives Out" besticht jedoch durch einige gelungene Wendungen und ist dank seines Humors ein kurzweiliges und sehr unterhaltsames Vergnügen geworden. Das Hauptaugenmerk richtet sich jedoch auf den phänomenalen Cast um Daniel Craig, Chris Evans und viele mehr. Ganz besonders weiß jedoch Ana de Armas als Pflegerin zu überzeugen, die der reichen Familie ordentlich Sorgen bereitet und "Knives Out" zu einem großen Spaß macht.


Platz 7: Der Unsichtbare

In einem Jahr in dem eigentlich fast alle größeren Horrorfilme verschoben wurden, sichert sich "Der Unsichtbare" mein Platz 7. Obwohl "Der Unsichtbare" kein zweites "Hereditary" ist, hat mich die düstere Neuverfilmung des unsichtbaren Mannes mehr als überzeugt. Leigh Whannell, der Hauptdarsteller und Drehbuchautor von "Saw", verfrachtet die Geschichte in unsere heutige Zeit, wo eine Witwe nach dem Tod ihres Mannes noch von ihm terrorisiert wird. Dabei kann man sich nie ganz sicher sein ob ihr Mann nun tatsächlich "unsichtbar" ist oder ob sich die traumatisierte Witwe das alles nur einbildet. Obwohl die Trailer leider zu viel verrieten, haben mir die Enthüllungen gefallen und die Restaurant-Szene werde ich so schnell nicht vergessen. Genauso wenig wie die (wie immer) herausragende Performance von Elisabeth Moss, die den Film im Alleingang trägt.


Platz 6: Berlin Alexanderplatz

Nachdem Deutschland in meiner Liste der besten Serien des Jahres bereits zweimal vertreten war, gelingt auch einem Film der Sprung auf Platz 6 meiner Bestenliste. "Berlin Alexanderplatz" ist die Neuverfilmung des gleichnamigen Kultromans von Alfred Döblin, der bereits mehrfach verfilmt wurde. Diese Neuverfilmung ist jedoch mein erster Kontakt mit dem Stoff gewesen und was hat mich das ambitionierte Werk von Regisseur Burhan Qurbani doch beeindruckt. Die Geschichte des afrikanischen Flüchtlings Francis der eigentlich anständig sein will, jedoch immer wieder auf die schiefe Bahn gerät ist ebenso düster wie fatalistisch. Das drei Stunden lange Drama in fünf Akten überzeugt dabei sowohl mit seinem visuellen Stil, als auch mit seiner herausragenden Atmosphäre. Und dazu weiß mal wieder Albrecht Schuch zu begeistern, dieses Mal als psychopatischer Drogendealer.


Platz 5: Der schwarze Diamant

"Berlin Alexanderplatz" ist ein ambitionierter aber sperriger Film, der nicht allen gefällt. Das gleiche gilt für meinen sechsten Platz: "Der schwarze Diamant". Der neue Film der Safdie-Brüder über einen erfolglosen Edelsteinhändler der in New York versucht sich über Wasser zu halten, ist extrem rasant und laut erzählt, feuert seine Dialoge wie Maschinengewehrsalven ab und ist dadurch vor allem eines: Anstrengend! Doch diese pausenlose Unruhe und Hektik überträgt sich auch auf den Zuschauer und passt perfekt zur spannenden Story und ihren schrillen Charakteren. "Der schwarze Diamant" entwickelt dadurch einen unvergleichlichen Sog, der ihn sogar zum Netflix-Film des Jahres macht. Dazu verblüfft Adam Sandler mit einer herausragenden Performance, obwohl ich normalerweise weder mit ihm, noch mit seinen Filmen etwas anfangen kann. 


Platz 4: Jojo Rabbit

Mit den Filmen von Taika Waititi kann ich derweil sehr wohl etwas anfangen, seine satirische Nazi-Komödie "Jojo Rabbit" ist sogar sein bester Film. Der Neuseeländer gewann dafür völlig zurecht den Oscar für das beste Drehbuch, denn der Film ist nicht nur eine clevere Satire über Nazi-Deutschland während des zweiten Weltkrieges, sondern besticht auch durch zahlreiche emotionale, sowie tiefgründe Szenen. Eine gewisse Schuh-Szene bleibt sogar nachhaltig im Gedächtnis. Trotz aller Tragik ist "Jojo Rabbit" aber hauptsächlich eine Komödie und als solche unglaublich witzig. Ob Taika Waititi in der Rolle des Führers, der in der Fantasie des jungen Jojos lebt, oder der sympathische und exzellente Cast um Scarlett Johannson und Sam Rockwell. "Jojo Rabbit" ist ein großer Spaß und landet damit auf Platz 4 der besten Filme des Jahres.


Platz 3: Soul

Auf dem Treppchen steht derweil der erste 9/10-Film auf dieser Liste. Kurz vor Jahresende erschien nach dem soliden "Onward" der zweite Pixar-Film des Jahres auf Disney+ und das legendäre Animationsstudio sorgte noch einmal für ein fantastisches Highlight. Die Geschichte des schwarzen Jazz-Pianisten Joe Gardner und seiner Seele auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, ist ebenso tiefgründig wie herzzerreißend. Pete Docter, der Regisseur von "Alles steht Kopf" (meinem Film des Jahres 2015), inszeniert mit "Soul" den bisher erwachsensten Film von Pixar, der wieder einmal nicht vor den großen Fragen des Lebens zurückschreckt. Mit kreativen Animationen, einer grandiosen Geschichte und großen Emotionen gelingt ihm damit einer der besten Pixar-Filme! Das Animationsabenteuer für Groß und Klein versprüht also wieder die pure Pixar-Magie.


Platz 2: Waves

Viel unterschiedlicher könnten sich "Soul" auf Platz 3 und "Waves" auf Platz 2 kaum sein. Wobei auch das Drama große Themen des Lebens behandelt, dafür aber eine deutlich düstere Herangehensweise wählt. Der neue Film von Trey Edward Shults, handelt von den Problemen einer afroamerikanischen Familie in Florida. "Waves" teilt sich dabei in zwei Hälften: Die großartige erste Hälfte dreht sich um die Abwärtsspirale des Sohnes, während sich die nicht minder großartige zweite Hälfte um die Tochter kümmert. "Waves" hatte ich zuvor so gar nicht auf dem Zettel, avancierte dann aber zu meiner Überraschung des Jahres. Mit einer erinnerungswürdigen Kamerafahrt zeigt das kraftvolle Drama immerhin bereits in den ersten Minuten, dass den Zuschauer hier etwas außergewöhnliches erwartet. "Waves" ist toll gespielt, grandios inszeniert und hat mich tief bewegt.


Platz 1: Tenet

An Platz 1 war am Ende trotzdem kein Vorbeikommen, immerhin steht hier der einzige 10/10-Film des Jahres: "Tenet". Christopher Nolans neues Werk ist nicht nur einer der einzigen Blockbuster des Jahres, sondern hat wieder für viele Diskussionen gesorgt. Auch viele Nolan-Anhänger zeigten sich enttäuscht vom Agenten-Actioner. Für mich ist "Tenet" wiederum der beste Nolan-Film seit "Inception" und nach ihm und "The Dark Knight" das dritte Meisterwerk des legendären Regisseurs. Die Story erinnert thematisch und in ihrer Komplexität an die beste Serie des Jahres "Dark" und sorgt für einige Hirnknoten. Hat man diese aber erst einmal entschlüsselt, entfaltet sich die ganze Wucht des Films. Dazu kommen Action-Szenen die man dank des Inversions-Konzeptes so noch nie gesehen hat und ein unfassbarer Soundtrack der den Kinosaal zum Beben brachte. Ein echtes Erlebnis!



Die besten Serien 2020

Platz 10: After Life - Staffel 2

Im Gegensatz zum Filmjahr hat das Serienjahr durch die Corona-Pandemie kaum Abstriche machen müssen, entsprechend hochkarätig fällt auch wieder meine Top 10 der besten Serien des Jahres aus. Den Anfang macht die britische Comedy-Serie "After Life" von und mit Ricky Gervais. Der britische Komiker ist bekannt für seinen derben Humor (Stichwort: Golden Globes) und dieser funktioniert auch in der lediglich drei Stunden langen zweiten Staffel der Netflix-Serie wieder hervorragend gut. Der Humor ist jedoch nur eine Seite der Medaille, denn der griesgrämige Witwer muss in der Serie eben auch den Krebstod seiner Frau verkraften, was wieder für viel Herz und große Emotionen sorgt. Diese ständige Mischung aus Freude und Trauer, gepaart mit den super sympathischen Darstellern, macht "After Life" zu einem ebenso kurzweiligen, wie sehr sehenswerten Highlight.


Platz 9: Sex Education - Staffel 2

Dass es Komödien normalerweise schwer haben einen Platz in meinen Bestenlisten zu finden, könnte man nicht meinen, denn auch Platz 9 geht an eine Comedy-Serie von Netflix. "Sex Education" hat in der ersten Staffel die Herzen der Netflix-Kunden im Sturm erobert und macht da weiter wo sie in der ersten Staffel aufgehört hat. Die sehenswerte Coming of Age-Geschichte des Jungen Otis und seiner Mutter, Sexualtherapeutin Jean, ist nicht nur wahnsinnig witzig, sondern genauso bunt, queer und verrückt. Größtes Highlight sind und bleiben aber die tollen Darsteller (allen voran Gillian Anderson), die ihren Charakteren mächtig Sympathie einhauchen. In den prüden USA mag das Thema Sex in einer Serie zwar noch etwas aufregender sein, aber auch hierzulande kann ich für "Sex Education" nur meine vollste Empfehlung aussprechen.


Platz 8: Unorthodox - Staffel 1

Weit von einer Komödie entfernt ist hingegen mein Platz 8, die erste von zwei Serien in dieser Liste die aus Deutschland kommen! Deutschland hat in diesem Jahr für eine regelrechte Flut an Netflix-Serien gesorgt, von den neuen Serien wie "Biohackers" oder "Barbaren" war jedoch keine so gut wie "Unorthodox". Die lediglich vier Episoden lange Miniserie dreht sich um die junge Frau Esti, die in New York bei orthodoxen Juden aufwächst und weg von ihrer arrangierten Ehe nach Berlin flüchtet. Die Serie gibt Einblick in eine Glaubensgemeinschaft von der man sonst nur wenig mitbekommt und der jungen Frau dabei zuzusehen, wie sie sich an ihr neues Leben in Freiheit gewohnt, ist wahnsinnig intensiv, was auch an der großartigen Performance von Shira Haas liegt. "Unorthodox" ist großes Kino, dass dank der kurzen Laufzeit von 3,5 Stunden auch niemand verpassen sollte. 


Platz 7: Killing Eve - Staffel 3

Mein Platz 7 fristet in Deutschland leider ein absolutes Nischendasein. "Killing Eve" versauert hierzulande auf dem Prime Video Channel "Starz" und ist entsprechend kaum bekannt. Schade eigentlich, denn immerhin stammt die erste Staffel von Shootingstar Phoebe Waller-Bridge, die bereits mit "Fleabag" vollends überzeugt hat und auch beim kommenden "Bond"-Film mitgeschrieben hat. Inzwischen befindet sich das Katz-und-Maus-Spiel zweier hochintelligenter Frauen, die russische Auftragskillerin Villanelle und die amerikanische Agentin Eve, in der dritten Staffel und hat auch mit wechselnden Showrunnerinnen nichts von seiner morbiden Faszination verloren. Jodie Comer bleibt eine Wucht als Villanelle und Sandra Oh steht ihr als Eve in nichts nach. Doch nur zu zweit entfaltet sich die ganze herausragende Dynamik zwischen den beiden Charakteren, die man wirklich erlebt haben sollte.


Platz 6: Gangs of London - Staffel 1

Auf Platz 6 wird es jedoch Zeit einen Gang höher zu schalten. Die erste 9/10-Serie des Jahres ist ein Sky-Original und war vor diesem Jahr eines meiner größten Serienhighlights des Jahres. immerhin stammt die Serie vom walisischen Regisseur Gareth Evans, dem Macher von "The Raid 1&2". Entsprechend blutig fallen die Machtkämpfe rivalisierender Gangs in London auch aus, nachdem das Oberhaupt der regierenden Wallace-Familie getötet wird. "Gangs of London" feuert dabei ein unglaubliches Action-Feuerwerk ab, mit wahrlich spektakulären Kampf-Choreografien. Spätestens in der denkwürdigen Action-Schlacht in Episode 5 zeigt Evans sein ganzes Können und sorgt damit selbst beim Schreiben dieser Zeilen noch für Gänsehaut. "Gangs of London" ist ein ultra-brutales Action-Fest für Erwachsene, dass sich alle Fans des Genres auf gar keinen Fall entgehen lassen dürfen.


Platz 5: Narcos: Mexico - Staffel 2

Doch genug von Starz und Sky, die restlichen Plätze sind wieder Fest in der Hand von Netflix. So auch eine der größten Überraschungsserien des Jahres: "Narcos: Mexico". So sehr ich bereits die ersten drei Staffeln der Mutterserie "Narcos" geliebt habe, so wenig wurde ich doch mit der ersten Staffel dieser Spin-off-Serie warm. Die Geschichte um den mexikanischen Drogenbaron Felix Gallardo schien mindestens zwei Nummern kleiner zu sein als das bewegte Leben von Pablo Escobar, doch in Staffel 2 kehrt die Serie zu alter Stärke zurück. Die letzten Züge mit Gallardo an der Macht leiten nämlich nicht nur "El Chapos" große Zeit ein, sondern sind wieder hochdramatisch inszeniert. Der mexikanische Drogenkrieg, der bis heute andauert, bricht in Staffel 2 endlich los und entfachte damit auch wieder mein Feuer für die großartige "Narcos"-Reihe.


Platz 4: The Crown - Staffel 4

Ich versuche gar nicht erst eine Überleitung vom mexikanischen Drogenkrieg zum britischen Königshaus hinzukriegen, sondern starte direkt mit meiner obligatorischen Lobeshymne. Wie jedes Jahr findet sich "The Crown" in meiner Top 10 wieder, die dieses Jahr auf die großartige dritte Staffel noch einen drauf setzt. Mit der Ankunft von Margaret Thatcher und Prinzessin Diana läutet die Serie ihr wohl spannendstes Kapitel ein und in keiner anderen Staffel zuvor wurde die royale Familie so kalt dargestellt wie hier. Am deutlichsten wird dies bei Prinz Charles, der in Staffel 3 noch einer der Sympathieträger war, mit seinem Verhalten gegenüber Diana aber komplett demontiert wird. "The Crown" ist längst keine Unterhaltungsserie mehr sondern ein bitterböses Drama, das dank der irren Ausstattung und der durch die Bank weg phänomenalen Darsteller weiterhin ein absoluter Hochgenuss ist!


Platz 3: Better Call Saul - Staffel 5

Und wenn wir schon beim Thema Hochgenuss sind, darf eine Serie natürlich längst nicht fehlen: "Better Cal Saul" hat sich längst vom Ballast der Mutterserie "Breaking Bad" verabschiedet und wird von Staffel zu Staffel einfach immer besser. Die vorletzte Staffel um den kriminellen Anwalt Jimmy McGill ist schlichtweg fantastisch, denn die anfangs noch parallel verlaufenden Handlungsstränge von Jimmy und Mike laufen nun immer mehr zusammen. Showrunner Vince Gilligan gelingt es dabei sogar dem legendären Bösewicht Gus Fringe die Show zu stehlen, indem er mit Lalo erneut einen wirklich gnadenlos guten Bösewicht kreiert, der für Jimmy und Co. zu einer echten Bedrohung wird. "Better Call Saul" steht der Mutterserie inzwischen in kaum etwas nach und die finale Staffel darf sich im nächsten Jahr berechtigte Hoffnungen auf Platz 1 machen.


Platz 2: Das Damengambit - Staffel 1

Knapp an Platz 1 gescheitert, ist hingegen die Überraschungsserie des Jahres "Das Damengambit". Von der Miniserie hatte ich bis eine Woche nach der Veröffentlichung auf Netflix nicht einmal etwas gehört, eroberte dann aber mein Herz im Sturm. Scott Frank, der Showrunner der ebenfalls sehr sehenswerten Western-Serie "Godless", sorgt nämlich dafür, dass ich mich plötzlich für Schach begeistern kann obwohl ich vorher nur grob die Regeln kannte. Doch die fiktive Geschichte um das Waisenmädchen Beth Harmon (grandios: Anya Taylor-Joy) die zu einer der besten Schachspielerinnern der Welt aufsteigt und gleichzeitig immer mehr in die Abhängigkeit rutscht ist vollends mitreißend. "Das Damengambit" ist extrem unterhaltsam, teils unglaublich spannend und begeistert mit einer der besten Pilot-Episoden der letzten Jahre, sowie einem hochemotionalen Finale. 


Platz 1: Dark - Staffel 3

Damit machte es "Das Damengambit" noch überraschend spannend, doch an der einzigen 10/10-Staffel in diesem Jahr war letzten Endes kein vorbei kommen. Und so sichert sich die deutsche Serie "Dark" zum zweiten Mal in Folge Platz 1 der besten Serien des Jahres. Und was soll ich zu diesem Meisterwerk noch großartig sagen? Baran Bo Odar und Jantje Friese gelingt mit der dritten und letzten Staffel der Serie endgültig der ganz große Wurf. In der letzten Staffel wird die Komplexität noch einmal auf ein neues Level gehoben, nur um in den letzten Folgen alle Mysterien zufriedenstellend aufzuklären. Und am Ende der Serie habe ich dann sogar bittere Tränen vergossen. Zum einen weil das Ende so perfekt und bewegend war wie wohl kein Serienende jemals zuvor und zum anderen weil es an der Zeit war Abschied zu nehmen von einer der besten Serien aller Zeiten. Und das aus Deutschland!



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