The Shannara Chronicles

Sender: MTV | Jahr: 2016 | Staffeln: 1 | Episoden: 10 | FSK: 12 | Genre: Fantasy, Abenteuer | Land: USA

Story

Viele Tausend Jahre nachdem ein Atomkrieg den Großteil der Erde vernichtet hat, besteht die bekannte Welt vor allem aus den Vier Ländern, einem Ort, der von primitiver Technologie und Magie gleichermaßen geprägt und von Menschen, Zwergen, Gnomen, Trollen und Elfen bevölkert wird. Die Elfen sind es auch, die das Reich vor der Bedrohung durch finstere Dämonen bewahren, indem einige Auserwählte von ihnen den Ellcrys schützen, einen magischen Baum, dessen Kraft die Kreaturen in ihrem Gefängnis hält. Doch nun da der Ellcrys allmählich stirbt, gelangen mehr und mehr Dämonen in die Vier Länder. Als im Zuge dessen auch fast alle Auserwählten ihr Leben lassen, ist schließlich Amberle (Poppy Drayton), die letzte von ihnen und Tochter des Elfenkönigs Eventine (John Rhys-Davies), die verbleibende Hoffnung auf Rettung vor den dunklen Horden. Gemeinsam mit dem Halbelfen Wil (Austin Butler) und der menschlichen Eretria (Ivana Baquero) macht sie sich auf die gefährliche Suche nach dem Blutfeuer, dem einzigen Mittel, das dem magischen Baum wieder zu neuem Leben verhelfen könnte. Trailer


Kritik

Man könnte meinen, dass es langsam keine weltweiten Bestseller mehr gibt die man auf die Leinwand oder ins Fernsehen bringen könnte. Doch MTV lehrt uns das Gegenteil und realisiert die Fantasy-Buchreihe „The Shannara Chronicles“ aus der Feder des amerikanischen Autors Terry Brooks. Dass der Name MTV im Zuge dieser Bestseller-Verfilmung fällt, ist dabei durchaus ungewöhnlich. Der einstige Musiksender hat sich zwar schon vor langer Zeit von seiner ursprünglichen Geschäftsstrategie verabschiedet, für wirklich hochwertige Serien war er bislang aber nicht bekannt. Das ändert sich nun mit dem neuen Aushängeschild „The Shannara Chronicles“. Denn eines kann man der Serie nicht absprechen: Visuell ist sie eine der beeindruckendsten Serien ihrer Zeit. Bildgewaltig, effektgeladen und hochwertig gefilmt, sieht die Serie schlichtweg fantastisch aus. Ein großer Aufwand den man im TV nur selten sieht und sich vor aktuellen Blockbustern nicht verstecken muss.

Doch nicht nur die Bilder sehen großartig aus, auch die Darsteller sehen aus als wären sie allesamt direkt von einer Model-Agentur angeheuert worden. Hier fällt sicherlich die Zielgruppe einer MTV-Serie auf, denn von muskelbepackten Männern bis hin zu sexy Frauen kommt die junge Zielgruppe klar auf ihre Kosten. Schauspielerisch sind diese aber weniger überzeugend. Vielleicht wurde auch das ganze Budget für die Effekte verbraten, jedenfalls sucht man bekannte Schauspieler vergebens. Mit einer Ausnahme: John Rhys-Davies, der bereits als Gimli in den „Herr der Ringe“-Filmen und in „Indiana Jones“ weltweite Bekanntheit erlangte. Bezeichnend dass er auch die beste Figur macht. Den grimmig dreinblickenden Druiden Manu Bennett erkennt man ohne sein CGI-Kostüm von Azog aus den „Hobbit“-Filmen allerdings genauso wenig, wie das unbekannte Hauptdarsteller-Trio. Dass die Zigeunerin Ivana Baquero einst das kleine Mädchen in „Pans Labyrinth“ war, wissen wohl nur wenige und Poppy Drayton als ausserwählte Prinzessin sowie Austin Butler als letzter Shannara sind sogar noch gänzlich unbekannt. Gut Aussehen tun sie zwar, ihren Charakteren Tiefe zu verleihen gelingt ihnen aber nur selten. Vom Hauptdarsteller-Trio kann Ivana Baquero noch am meisten überzeugen.

Doch was erwartet man auch von einer MTV-Serie? Da gehört sowas einfach genauso dazu, wie das obligatorische Teenie-Drama, ein Liebesdreieck und einige Oberflächlichkeiten. Kann man über diese hinwegsehen, verbringt man mit „The Shannara Chronicles“ aber eine gute Zeit. Die Story ist zwar sicherlich nicht neu und orientiert sich sehr an „Der Herr der Ringe“, überzeugt aber durch ein hohes Tempo und vielen sehenswerten Szenen. Langweilig wird es einem jedenfalls nie, denn die Macher treiben ihre Charaktere unablässig voran und treffen beim Pacing dabei das richtige Maß. Interessant ist auch, dass es sich bei „The Shannara Chronicles“ um keine mittelalterliche Fantasy-Serie handelt, sondern um eine dystopische Zukunftsvision, in der die Erde durch einen Atomkrieg verwüstet wurde und nur noch alte Ruinen an das Zeitalter der Menschen zurückerinnern. Eine gewagte Kombination neben all der Magie und den Fabelwesen, die im Verlauf der Serie noch aufgegriffen wird und dabei dennoch nicht deplatziert wirkt.

Beste Episode: 10

 

Fazit

Trotz einiger obligatorischer Oberflächlichkeiten, ist MTV tatsächlich eine unterhaltsame Serie gelungen. Die Fantasy-Serie macht dabei nicht nur optisch eine Menge her, sondern überzeugt mit seinem interessanten Thema, dass durch sein hohes Tempo nie langweilig wird. So verdient sich „The Shannara Chronicles“, gerade auf Grund der grandiosen letzten Episode, problemlos das Prädikat „sehenswert“ und man darf gespannt sein wie die Geschichte in der bereits angekündigten zweiten Staffel weiter geht.

 

Wertung: 7/10


Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Poster&Trailer: © MTV

Story: Quelle: Filmstarts.de