Fear the Walking Dead

Sender: AMC | Jahr: 2015 | Staffeln: 2 | Episoden: 21 | FSK: 16 | Genre: Drama, Horror | Land: USA

Story

Die Vertrauenslehrerin Madison Clark (Kim Dickens) hat es in ihrem Leben nicht leicht gehabt. Nach dem Tod ihres Mannes hat sie die gemeinsamen Kinder Nick (Frank Dillane) und Alicia (Alycia Debnam-Carey) allein erzogen. Seitdem sie ihren Kollegen, den Englischlehrer Travis (Cliff Curtis), kennen und lieben gelernt hat, sieht sie nun aber zumindest wieder die Chance auf ein besser funktionierendes Familienleben. Doch wird alles auf den Kopf gestellt, als immer mehr Meldungen über mysteriöse Krankheitsfälle im ganzen Land die Runde machen. Bevor die Menschen den Ernst der Lage richtig fassen können, ist es auch schon zu spät. Immer größere Teile der Bevölkerung verwandeln sich in willenlose Zombies, die über ihre Mitmenschen herfallen. Und so müssen auch Madison und ihre Familie nicht nur um den Zusammenhalt untereinander, sondern auch um das eigene Überleben kämpfen.


Kritik

Die Zombie-Serie „The Walking Dead“ ist das Prestige-Objekt des amerikanischen Kabelsenders AMC. Seit 2010 flimmert jedes Jahr eine neue Staffel des Überlebenskampfes von Rick Grimes und seiner Gruppe über die heimischen Empfangsgerate. Die Quoten sind herausragend und die Serie eine der größten, erfolgreichsten und beliebtesten Serien die es gibt. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis sich AMC dazu entschließen würde noch mehr aus seinen lebenden Toten herauszuholen. Bei „Fear the Walking Dead“ handelt es sich um ein Spin-Off der bekannten Serie. Überschneidungen gibt es (bislang) keine, was vor allem daran liegt, dass es sich beim Spin-Off um ein Prequel handelt. Zeitlich spielt die Serie am Anfang der Zombie-Apokalypse, also genau zu jener Zeit, in der Rick Grimes nichtsahnend im Krankenhaus lag. Wer sich allerdings Hoffnung auf Antworten zum Ausbruch der Krankheit macht wird enttäuscht sein. Denn ebenso wie in Robert Kirkmans Comics, spielt auch hier dieser Aspekt keine Rolle, was schade ist, denn so bietet „Fear the Walking Dead“ nur mehr vom bereits Bekannten, anstatt sich vom großen Bruder abzuheben. Hier hätten die Autoren die Chance gehabt, dem „Walking Dead“-Universum auch eine hervorragende Story auf den Leib zu schneidern, was nie zu den großen Stärken von „The Walking Dead“ gehörte. Stattdessen bleibt es beim simplen Überlebenskampf und einigen zwischenmenschlichen Reibereien. Das alles wäre halb so schlimm, wenn nur die essenziellen Grundfeste von „The Walking Dead“ noch da wären. Die Stärke der Serie waren immer ihre Charaktere und das Aufzeigen menschlicher Abgründe. Während sich letzteres kaum ereignet, bleiben vor allem die Charaktere erstaunlich blass. Der Besetzung fehlt es an echten Sympathieträgern und das mitfiebern fällt dementsprechend schwer. Weder Kim Dickens noch Cliff Curtis wissen so recht als Patchwork-Familie zu überzeugen. Am ehesten überzeugen kann noch der drogenabhängige Sohn der Familie, toll gespielt von Frank Dillane, ansonsten fällt es schwer den hölzernen und klischeebeladenen Figuren etwas abzugewinnen. Deshalb funktioniert „Fear the Walking Dead“ auch nur bedingt und die Autoren müssen daran schleunigst etwas ändern.

Ansonsten ist die Serie gewohnt hochwertig inszeniert und steht dem großen Bruder in fast nichts nach. Auf große Gewaltexzesse muss man hingegen verzichten, die Altersfreigabe von FSK 16, im Gegensatz zur ab 18 Freigabe von „The Walking Dead“, ist jedenfalls nachvollziehbar. Schade ist darüber hinaus, dass die Serie kein richtiges Intro spendiert bekam und man sich lediglich mit einem eingeblendeten Schriftzug, ähnlich wie in „Breaking Bad“, begnügen muss.

 

Staffel 1: 5/10

Die erste Staffel umfasst lediglich 6 Episoden und fühlt sich dementsprechend wie ein Prolog an. Die Zombie-Apokalypse bricht wieder aus, mehr Informationen als in der Mutterserie gibt es aber nicht. Die schwachen und größtenteils unsympathischen Charaktere entfachen, wie die Story, nur wenig Interesse, in einer Staffel die durch ihre Kurzweiligkeit immerhin noch einigermaßen unterhalten kann. Trailer

Beste Episode: 4

 

Staffel 2: 5/10

In der zweiten Staffel verschlägt es die Gruppe der Überlebenden erst auf ein Boot, dann nach Mexiko. Was nach einer interessanten Prämisse klingt, kann aber nie wirklich überzeugen und plätschert meist nur vor sich hin. Die Handlungen der weiterhin unsympathischen Charaktere bleiben weitestgehend nicht nachvollziehbar und von ein paar gelungenen Episoden einmal abgesehen regiert die Langeweile. Staffel zwei sorgt für keine Verbesserung. Trailer

Beste Episode: 14

 

Fazit

„Fear the Walking Dead“ verschenkt Potenzial an allen Ecken und Enden. Statt einer spannenden und intelligenten Erklärung für den Ausbruch der Zombieapokalypse, gibt es lediglich mehr vom Gleichen. Die Flucht auf ein Boot oder die Verlegung der Handlung nach Mexiko fallen kaum ins Gewicht. Mit einem Winter-Setting oder frischen Ideen hätte man sich mehr von "The Walking Dead" abheben können und müssen. Das alles wäre ja nicht so schlimm, wären die Charaktere nicht größtenteils so unsympathisch. 

"Fear the Walking Dead" bietet insgesamt langatmige und lediglich mittelmäßige Unterhaltung und wird auch durch einige wenige gelungene Episoden nicht sehenswert. Dafür muss sich in den Folge-Staffeln noch einiges ändern!

 

Wertung: 5/10


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Poster&Trailer: © AMC

Story: Quelle: Filmstarts.de