Jurassic World

Story

22 Jahre nach den Ereignissen in „Jurassic Park“ lockt das Luxus-Resort „Jurassic World“ Besucher aus aller Welt auf eine Insel vor Costa Rica, Dinosaurier von nahem zu erleben. Der Genetiker Dr. Henry Wu (BD Wong) kreiert die Dinosaurier, er arbeitet im Auftrag des milliardenschweren Stifters Simon Masrani (Irrfan Khan). Doch weil Riesenechsen zwar anfangs aufregend sind, das Publikum aber irgendwann alle von ihnen kennt, wurde Wu dazu gedrängt, ein Raubtier zu züchten, das es in der Natur nie gab: den Indominus Rex. Die riesige Kreatur soll die größte Attraktion von „Jurassic World“ werden – und wird zur größten Bedrohung, als sie ausbricht. In dem entstehenden Chaos gelingt vielen Dinosauriern die Flucht aus ihrem Gehege, sodass alle Besucher potentielles Reptilienfutter werden. In Lebensgefahr schweben nun auch die beiden jungen Brüder Zach (Nick Robinson) und Gray (Ty Simpkins). Ihre Tante Claire (Bryce Dallas Howard), deren Aufgabe es ist, den Park zu überwachen, beginnt die Suche nach ihren Neffen. Sie wird dabei von Owen (Chris Pratt) unterstützt, einem Militärexperten, der eine Gruppe Velociraptoren abgerichtet hat…


Kritik

2015 scheint das Jahr der recycelten Film-Franchises zu werden. Nach Rückkehrern wie „Mad Max“, „Terminator“ und demnächst „Star Wars“, kommen auch die Dinosaurier aus der „Jurassic Park“-Reihe zurück auf die Leinwand. 14 Jahre nach dem dritten und bislang letzten Teil, kam mit „Jurassic World“ die dritte Fortsetzung des Kultfilms von 1993 in die Kinos. Und die schlug ein wie eine Bombe! 1,6 Millarden Dollar an den Kinokassen machten Universal glücklich. Der Film knackte reihenweise Rekorde, wurde zum bislang erfolgreichsten Film des Jahres und zum dritt-erfolgreichsten Film aller Zeiten. Dinos ziehen also noch immer die Massen ins Kino. Wobei man hier eher sagen muss: Dinos aus dem Reagenzglas. Die Story stellt das ohne Frage größte Problem von „Jurassic World“ da, aber auch sonst kann der neueste Teil längst nicht mehr so faszinieren wie es „Jurassic Park“ 1993 tat.

Jurassic World

Kinostart: 11.06.2015

Länge: 125 Min.

FSK: 12

Genre: Abenteuer, Action, Sci-Fi

Regie: Colin Trevorrow

Land: USA



„Das sind Dinosaurier…Die sind beeindruckend genug.“

Die Drehbuchautoren haben Chris Pratt dieses wunderbare Zitat in den Mund gelegt, hätten sich aber besser mal daran gehalten. Raptoren und ein T-Rex sind in der Welt des seit Jahren geöffneten Parks längst „out“. Es muss was Größeres und Cooleres her, oder einfacher gesagt braucht man etwas mit mehr Zähnen! Diesem Motto haben sich leider Regisseur Colin Trevorrow und seine Drehbuchautoren verschrieben. Seine Fortsetzung ist größer und lauter als die bisherigen Teile. Einen wirklichen Gefallen tut man sich damit aber nicht. Trainierte Raptoren und ein genveränderter Killer-Dino stießen bei mir eher auf Abneigung als Gefallen. Verbunden mit den besonderen Fähigkeiten anderer Tiere unserer Erde, die er komischerweise aber allesamt nur ein einziges Mal im Film benutzt, wirkt dieser Super-Dino, bezeichnender Weise „Indominus Rex“ getauft, doch ziemlich überflüssig und kann nicht halten was man sich von ihm im Vorfeld versprochen hatte. Es hätte mit Sicherheit noch coole Dinos gegeben die man in den Vorgängern noch nicht gesehen hat.

Die Dinos mal beiseitegelassen gewinnt die Story allerdings auch keine Innovationspreise. Die Geschichte ist im Grunde genommen noch einmal die Story des ersten Teils, mit dem unterschied das der Park dieses Mal geöffnet hat. Ein cooler Held, eine kreischende Frau die gerettet werden muss und die obligatorischen Kinder dürfen natürlich auch nicht fehlen. Ansonsten hat man es hier durchweg mit eindimensionalen Charakteren zu tun. Sie sind allesamt unsympathische Stereotypen, weswegen man kaum mit ihnen mitfiebert. Die Story bleibt also komplett flach und vorhersehbar, und ist deshalb ganz klar der Schwachpunkt des Films. Bezeichnend dabei, dass „Jurassic World“ seine stärksten Momente hat, wenn man den ersten Teil zitiert.

Auf eine schlüssige und interessante Story darf man inzwischen aber bei den wenigsten Blockbustern hoffen. Vielmehr geht es den Machern um die Schauwerte und da hat „Jurassic World“ natürlich einiges zu bieten. Die Hochglanz-Action sieht zum einen klasse aus und die Effekte sind ebenfalls gelungen, wobei man sagen muss, dass die Dinos trotz 22 Jahre fortgeschrittener CGI-Technik nicht besser aussehen als in den Vorgängern. Ansonsten macht das Spektakel natürlich Laune, spätestens im spektakulären Endkampf in dem Trevorrow sein Motto konsequent zu Ende bringt. Er setzt weniger auf die spannungsreichen Sequenzen des Originals als vielmehr auf Bombast-Action. Diese ist dann aber auch gut inszeniert und macht Spaß. Der Sound klingt ebenfalls brachial und im Soundtrack werden immer wieder die klassischen Töne von John Williams Musik des ersten Teils angespielt.

Die Charaktere sind Stereotypen, dementsprechend schwer fällt es den Schauspielern hier wirklich zu überzeugen. Am ehesten gelingt das noch Publikumsliebling Chris Pratt. Der Aufsteiger der letzten Jahre mausert sich langsam zum Blockbuster-König und seine Darstellung desTiertrainers und Ex-Militärs Owen Grady ist gewohnt sympathisch und cool. Dagegen kann die steife und recht unsympathische Bryce Dallas Howard ebenso wenig mithalten wie Irrfan Khan, der nie so eine glaubwürdige Faszination ausstrahlt wie seiner Zeit Richard Attenborough.

 

Fazit

„Jurassic World“ ist ein unterhaltsamer Sommer-Blockbuster geworden. Nicht mehr und nicht weniger. Die Story ist vorhersehbar, bietet nichts Neues und die Charaktere sind sehr eindimensional geraten. Die Bombast-Action macht hingegen Spaß und sorgt für einige spektakuläre Szenen. Alles in allem ist „Jurassic World“ also durchaus sehenswert, doch für den nächsten Teil muss man sich dann schon was Besseres einfallen lassen.

 

Wertung: 6/10


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Poster&Trailer: © Universal Pictures International Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de