Ex Machina

Story

Der 26-jährige Caleb (Domhnall Gleeson) arbeitet als Web-Programmierer in einem großen Internetkonzern. Als er ein firmeninternes Gewinnspiel mit Bravour meistert, besteht Calebs Preis darin, seinen obersten Vorgesetzten, den öffentlichkeitsscheuen Konzernchef Nathan (Oscar Isaac), auf dessen abgelegenem Grundstück in den Bergen besuchen zu dürfen. Doch Caleb ist nicht der schönen Aussicht wegen in das Refugium eingeladen worden. Schnell wird ihm klar, dass seine Anwesenheit Teil eines faszinierenden Experiments ist. In seinem Domizil beherbergt Nathan nämlich die weltweit erste Künstliche Intelligenz: den weiblichen Roboter Ava (Alicia Vikander), mit dem Caleb kommunizieren und eine Verbindung aufbauen soll. Schon bald geraten er, Nathan und Ava in ein gefährliches Dreieck aus Liebe, Eifersucht und Misstrauen…


Kritik

Künstliche Intelligenz. Ein Thema dass die Menschheit schon sehr lange interessiert. Einige sehen in ihr den nächsten Schritt der Evolution, andere eine düstere Zukunftsvision. Mit dem Thema der künstlichen Intelligenz haben sich in der Filmgeschichte schon einige Regisseure auseinandergesetzt. Das geht von Wally Pfisters erst kürzlich missglücktem „Transcendence“, bis hin zu Klassikern wie James Camerons „Terminator“. Welchen Weg der Zukunftsvision Alex Garland mit „Ex Machina“ einschlägt ist zunächst nicht klar. Der britische Drehbuchautor von Filmen wie „Sunshine“ oder „28 Days Later“ liefert mit seinem gerade einmal 11 Millionen Dollar teuren Science-Fiction-Kammerspiel ein faszinierendes Regiedebüt ab.

Ex Machina

Kinostart: 23.04.2015

Länge: 108 Min.

FSK: 12

Genre: Sci-Fi

Regie: Alex Garland

Land: Großbritannien


Der Brite holt alles aus seinem schmalen Budget heraus. Große Zukunftsvisionen kann er sich nicht leisten und so macht er aus der Not eine Tugend und verlegt die Handlung seines Filmes in eine abgeschiedene Forschungseinrichtung, eine Villa mit allen technischen Finessen die man sich nur vorstellen kann. Die Villa durchzieht ein stringentes, kühles und modernes Design und zwischendurch garniert Garland den Film mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen des umliegenden Besitzes. Alles in allem sieht der Film fantastisch aus. Dies gilt auch für die Effekte der Roboter. Die junge Schwedin Alicia Vikander sieht als halb-Mensch, halb-Roboter klasse aus und markiert nicht nur dadurch das Highlight des Films. Vielmehr liegt es daran das sie mit ihrer wissbegierigen und vielschichtigen Figur Ava ihren männlichen Kollegen locker die Schau stiehlt. Hauptdarsteller Domnhall Gleeson der, als Lotterie-Gewinner der Google-ähnlichen Firma Bluebook, seinen Chef für eine Woche besuchen darf um die KI Ava‘s zu testen, macht mit seiner unsicheren Art aber ebenfalls einen tollen Job und das Oscar Isaac, als superreicher Konzernchef Nathan, ohnehin alles spielen kann, zeigt er mit seiner ambivalenten Vorstellung auf ein Neues. Newcomerin Sonoya Mizuno wird im Verlauf der Geschichte noch wichtig und weiß trotz ihrer stummen Rolle ebenfalls zu überzeugen.

Die grandiose Story dreht sich derweil um die Frage was den Menschen von der Maschine unterscheidet und was einen Menschen überhaupt zum Menschen macht. Daneben stehen ethische Fragen um die Erschaffung solcher Roboter. Die Story wird dabei immer wieder mit Fachwissen unterfüttert, doch dies ist nicht der zentrale Punkt der Geschichte, sind es doch vielmehr die faszinierenden Psycho-Duelle zwischen den unterschiedlichen Charakteren die die große Stärke des Filmes darstellen.

Diese Ambivalenz eines jeden Charakters, die Unwissenheit ob jeder der ist, der er vorgibt zu sein und die sterile Forschungsanlage, geben „Ex Machina“ von der ersten Sekunde an eine bedrückende, fast schon klaustrophobische Atmosphäre. Durch einige beängstigende Aufnahmen in den folgenden 108 Minuten unterstreicht der Film nochmal dieses Gefühl. „Ex Machina“ ist über die gesamte Laufzeit hinweg sehr ruhig und dennoch nie langweilig, weil er seine Spannung stets halten kann. Unterstützt wird die besondere Atmosphäre durch einen außergewöhnlichen, leicht hypnotischen Soundtrack, der sich Wunderbar in das Geschehen einfügt und an den richtigen Stellen für eine ordentliche Portion Spannung sorgt.

 

Fazit

Alex Garland zeigt mit seiner faszinierenden Zukunftsvision wie es geht, und liefert mit „Ex Machina“ eines der besten Regiedebüts der letzten Jahre ab. „Ex Machina“ ist ein audiovisueller Genuss der, getragen von seinen wunderbaren Schauspielern, mit der großartigen Story Punkten kann und dabei mit einem schmalen Budget mehr her macht als die meisten Hollywood-Blockbuster.

 

Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © Universal Pictures International Germany

Story: Quelle: Filmstarts.de