Der Marsianer - Rettet Mark Watney

Story

Die NASA treibt mit der „Ares 3“-Mission die Erforschung des Mars voran. Die Astronauten Mark Watney (Matt Damon), Commander Lewis (Jessica Chastain), Rick Martinez (Michael Peña), Chris Beck (Sebastian Stan), Alex Vogel (Aksel Hennie) und Beth Johanssen (Katie Mara) sind auf dem roten Planeten gelandet, inklusive eines Fahrzeugs und eines Habitats, in dem die Forscher leben und Nahrung herstellen können. Doch ein Sandsturm droht die mitgebrachte Technik samt ihrer Einwohner hinwegzufegen, so dass Commander Lewis den Befehl zum sofortigen Aufbruch gibt. Weil ihn seine Crew für tot hält, bleibt der Botaniker Mark Watney auf dem unwirtlichen fremden Planeten zurück. Vorerst ohne Möglichkeit zur Kommunikation und mit beschädigter Ausrüstung versucht er, die wenigen ihm zur Verfügung stehenden Mittel so einfallsreich wie möglich zu nutzen. Und tatsächlich gelingt es Watney, der Erde zu signalisieren, dass er noch lebt. Die NASA unter Direktor Sanders (Jeff Daniels) beginnt, die Rettung des „Marsianers“ zu planen. Parallel dazu startet Watneys Crew eine eigene, riskante Mission, ihn heimzuholen…


Kritik

77 Jahre hat die Regie-Legende Ridley Scott inzwischen schon auf dem Buckel. Seine gefeierten Kult-Filme wie „Alien“, „Blade Runner“ oder „Gladiator“ werden immer ihren Platz in der Riege der besten Filme aller Zeiten haben, jedoch verlor Scott einiges seines Prestiges in den vergangenen Jahren. Seit „Gladiator“ im Jahr 2000 kamen sicherlich sehenswerte Film von ihm ins Kino, doch die großen Glanzzeiten des Briten schienen vorbei. Nach „Prometheus“, „The Counselor“ und „Exodus“, die alle nur in Ordnung waren, zeigt Scott endlich wieder was er kann. „Der Marsianer“ reicht selbstverständlich nicht an vergangene Meisterwerke heran, doch Scott findet hier wieder zu seinem roten Faden zurück, was aus dem Science-Fiction-Blockbuster ein sehr unterhaltsames und gut erzähltes Abenteuer macht.

Der Marsianer

Kinostart: 08.10.2015

Länge: 144 Min.

FSK: 12

Genre: Sci-Fi

Regie: Ridley Scott

Land: USA

Originaltitel: The Martian


Rettet Mark Watney! Der deutsche Verleih hat die Prämisse des Films ja noch einmal deutlich hervorgehoben und um keine Zeit an einen unnötigen Vorlauf zu verlieren, beginnt Scott seinen Film direkt mit der Szene in der Watney von der Gruppe getrennt und dabei vermeintlich getötet wird. So viel konnte man bereits dem Trailer entnehmen, doch wer von da an auf Scotts Ernsthaftigkeit wartet wird erst einmal enttäuscht sein. Denn „Der Marsianer“ ist, von einer blutigen und an „Prometheus“ erinnernden Selbstverarztungsszene zu Beginn mal abgesehen, nicht sonderlich dramatisch und setzt vielmehr auf locker-leichte Unterhaltung. Matt Damon, geht als Mark Watney, dem einzigen Überlebenden auf dem Mars, mit viel Sarkasmus an die Sache. Und seine sarkastischen Kommentare gehen auch voll auf und bieten dem Zuschauer einige wirklich herrliche Lacher. Das dabei die einhergehenden Emotionen durch die Einsamkeit und die Angst vor dem Tod etwas untergehen ist zwar schade, aber es passt in den eher als Familienfilm ausgelegten Blockbuster. Scotts Werk erinnert dabei stark an eine Mischung aus „Interstellar“ und „Gravity“. Die beiden erst kürzlich erschienen Science-Fiction-Werke haben Scott mit Sicherheit inspiriert. „Der Marsianer“ nimmt sich zwar selbst nicht zu ernst, beinhaltet aber dennoch einige wissenschaftliche Passagen und ist um Realismus bemüht. Wie realistisch das dann gerade im Finale ist sei mal dahin gestellt, doch selbst wenn aus dramaturgischer Sicht hier und da mal etwas übertrieben wurde stört mich das nicht. Bestes Beispiel ist hier sicherlich das spektakuläre Finale des Films, in dem man die Einflüsse von „Gravity“ klar erkennen kann. Dennoch tut dieses Finale dem Film außerordentlich gut, da gerade dort endlich richtig Spannung aufgebaut wird. Schieben sich die Darsteller vorher noch witzige Sprüche zu, erkennen sie hier den Ernst der Lage und „Der Marsianer“ wird zum Schluss doch noch einmal spannend. Ridley Scott erfindet das Rad mit seiner Story um einen einsamen Überlebenden nicht neu, präsentiert aber ein erfrischendes Abenteuer mit dem richtigen Gleichgewicht aus Witz, Wissenschaft und Spannung.

Dass der Film in seinen 144 Minuten dabei nie langweilig wird, sondern konstant gut unterhält und interessant bleibt, liegt vor allen an der guten Harmonie zwischen den Schauspielern. Scheiterte Scott gerade bei „The Counselor“ noch daran seine schauspielerischen Schwergewichte zusammenzubringen, gelingt ihm das hier deutlich besser. Allen voran muss man hier den bereits erwähnten Matt Damon loben, der seine Sache wieder einmal sehr gut macht und dieses Mal als einziger Mensch auf einem Planeten auch mehr überzeugen kann als in „Interstellar“.

Gefilmt wurde das Spektakel dabei in großartigen Hochglanz-Bildern. Egal ob die Bilder aus dem Weltall, die Flüge über den roten Planeten oder die Sandstürme. „Der Marsianer“ sieht klasse und das 3D stört keineswegs und besitzt eine gute Tiefenwirkung. Einige Flüge, gerade um das Raumschiff „Hermes“ herum, machen dabei richtig was her. Der Soundtrack hingegen bleibt den Film über im Hintergrund und kann sich leider nicht ins Gedächtnis einprägen.

 

Fazit

Aus Ridley Scotts neuestem Film ist ein locker-leichter Science-Fiction-Blockbuster geworden, der sich damit, trotz aller Einflüsse, von Genre-Kollegen wie „Interstellar“ oder „Gravity“ abheben kann. Auch wenn er nicht ganz an deren Klasse heran reicht ist „Der Marsianer“ ein sehr unterhaltsamer Film und darüber hinaus sogar Scotts bester Film seit seinem gefeierten Monumentalfilm „Gladiator“.


Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de