Bridge of Spies - Der Unterhändler

Story

1957, als der Kalte Krieg auf einem Höhepunkt ist, gelingt den USA die Verhaftung des Sowjetagenten Rudolf Abel (Mark Rylance). Er wird vernommen, verweigert aber die Zusammenarbeit. Als Pflichtverteidiger bekommt er jemanden zur Seite gestellt, dessen Fähigkeiten außer Frage stehen, der jedoch als Versicherungsanwalt wenig Expertise für seinen neuen Auftrag mitbringt: James Donovan (Tom Hanks). Der Jurist ist skeptisch, zumal die Verteidigung eines feindlichen Agenten von vielen als Landesverrat angesehen wird und damit sein Leben und vor allem das seiner Frau Mary (Amy Ryan) und das seiner Tochter Jan (Eve Hewson) bedrohen kann. Donovans persönliche Lage spitzt sich zu, als ihn der CIA-Beamte Hoffman (Scott Shepherd), beindruckt von Donovans Auftritten im Gerichtssaal, mit einer neuen Mission betraut. Das U-2-Spionage-Flugzeug des US-Piloten Francis Gary Powers (Austin Stowell) wurde über der Sowjetunion abgeschossen. Donovan soll nach Ost-Berlin, um mit den Sowjets die Freilassung zu verhandeln – und einen Gefangenenaustausch zu initiieren…


Kritik

Das Drehbuch von den Coen-Brüdern, Steven Spielberg als Regisseur und Tom Hanks als Hauptdarsteller. Kann da irgendetwas schief gehen? Immerhin gehören Joel und Ethan Coen zu den kreativsten und besten Autoren Hollywoods und gleichzeitig zu den gefragtesten Filmschaffenden der Traumfabrik, die mit ihren eigenen Filmen stets großartig zu unterhalten wissen. Steven Spielberg kann derweil auf eine lange und extrem erfolgreiche Karriere zurückblicken, in der die Regie-Legende Klassiker wie „Jurassic Park“ oder „Der weiße Hai“ erschuf und es immer noch schafft großartige Filme abzuliefern. Oscar-Preisträger Tom Hanks, der unlängst zum beliebtesten Schauspieler der Amerikaner gekürt wurde, strahlt ohnehin viel Charme aus und gehört ohne Frage zu den besten seiner Zunft. „Bridge of Spies“ ist darüber hinaus für ganze sechs Oscars nominiert (Bester Film, bester Nebendarsteller, bestes Originaldrehbuch, bestes Szenenbild, beste Filmmusik und bester Ton) und so lautet die Antwort auf die Eingangsfrage auch ganz klar: Nein! Der hervorragend bebilderte Thriller zu Zeiten des kalten Krieges, ist trotz seines eigentlich recht trockenen Themas, stets interessant und spannend geraten und weiß am Ende vollends zu überzeugen.

Bridge of Spies - Der Unterhändler

Kinostart: 26.11.2015

Länge: 132 Min.

FSK: 12

Genre: Thriller

Regie: Steven Spielberg

Land: USA

Originaltitel: Bridge of Spies


„Bridge of Spies“ spielt im Jahr 1957, zu Zeiten des kalten Krieges und die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Tom Hanks spielt James Donovan, einen Rechtsanwalt der sich sonst aber eher um Versicherungsfälle kümmert als um Straftaten. Er verteidigt den als russischen Spion angesehenen Rudolf Abel und zieht damit den Hass einer ganzen Nation auf sich, denn statt ihn nur, wie gefordert, Alibi-mäßig zu verteidigen, setzt er sich für Abel ein und kämpft entgegen aller Kritik um ihn. Abel vergleicht Donovan deshalb mit einem aufrechten Mann aus seiner Kindheit, der unter allen Umständen standhaft blieb. Das ist gleichzeitig auch das Hauptthema des Thrillers und die Sympathien des Publikums liegen stets bei Abel und Donovan, die sich gegen ein ungerechtes System wehren. Patriotismus kann man Spielberg dabei nicht vorwerfen, denn Amerika kommt dabei über weite Strecken nicht sonderlich gut weg. „Bridge of Spies“ bietet 124 Minuten stets spannende Unterhaltung und wird dabei an überraschend vielen Stellen durch eine ordentliche Portion Humor aufgefrischt. Eine ebenso interessante wie zu Diskussionen anregende Story, die den Drehbuchautoren außerordentlich gut gelungen ist.

Für den hohen Unterhaltungswert sorgen auch die exzellent besetzten Schauspieler. An erster Stelle ist hier natürlich Tom Hanks zu nennen, der in seiner Anwalts-Figur voll aufgeht und mit seinem kämpferisch-sympathischen Spiel überzeugen kann. Einer stiehlt im jedoch die Show: Mark Rylance. Der Brite wurde für diese Leistung völlig zurecht für einen Oscar nominiert, denn seine Rolle als Rudolf Abel füllt er hervorragend aus und überzeugt mit seinem minimalistischen und zurückhaltenden Spiel, mit dem er es trotz allem schafft Abel eine ebenso mystische wie großartige Präsenz zu verleihen.

Dabei wird Atmosphäre bei Spielberg ganz groß geschrieben. Egal ob im New York der Fünfziger Jahre oder im verschneiten Ostdeutschland beim Bau der Mauer. „Bridge of Spies“ sieht stets fantastisch und realistisch aus und transportiert die damalige Atmosphäre, auch dank einiger passender Farbfilter, von der ersten Sekunde an zum Zuschauer. Daneben überzeugt der ruhige, stets im Hintergrund bleibende Soundtrack. Steven Spielberg inszeniert den kühlen Thriller mit all seiner Routine. Jede Einstellung passt und jede Szene fügt sich harmonisch ins Gesamtbild ein und die Regie-Legende zeigt wieder einmal was für ein großartiger Filmemacher er doch ist. Trotz des eigentlich recht trockenen Themas präsentiert Spielberg dem Zuschauer einen Film, der sich zu jeder Zeit wichtig und richtig anfühlt und stets zu unterhalten weiß.

 

Fazit

„Bridge of Spies“ ist ein hervorragendes Gesamtkunstwerk. Die Atmosphäre der gesellschaftlich und politisch höchst brisanten Zeit wird stets brillant eingefangen, Tom Hanks und Mark Rylance fungieren durch ihr großartiges Spiel als Sympathieträger und die spannende Story ist ebenso beeindruckend wie gelungen. Damit ist „Bridge of Spies“ ein starker und sehr sehenswerter Film für alle Thriller- und Geschichts-Fans geworden.

 

Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de