The Expendables 3

© Splendid Film
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Story

Barney Ross (Sylvester Stallone), Lee Christmas (Jason Statham) und ihr Team stehen vor ihrer größten Herausforderung: Conrad Stonebanks (Mel Gibson), einstiger Mitgründer der Expendables, will der Truppe den Garaus machen. Sein Ex-Partner Barney ist ihm ein Dorn im Auge – wurde Stonebanks doch von ihm verfolgt, als er sich zu einem skrupellosen Waffenhändler wandelte und so zum Feind der Expendables avancierte. Barney betrachtet die aktuellen Pläne des Fieslings mit Argwohn. Seine Mission ist nun, altes mit jungem Blut zu bekämpfen. Also trommelt er die Gang zusammen und läutet mit einigen jüngeren und schnelleren Kombattanten als Verstärkung eine neue Ära der Expendables ein. Dieses Mal ziehen die Haudegen auch mit einigen modernen Waffen ausgerüstet in den Kampf. Die persönliche Auseinandersetzung zwischen Barney und Stonebanks wird zu einem Gefecht zwischen Jung und Alt, zwischen High-Tech und Tradition. (Quelle: Filmstarts.de)


Kritik

Im zwei Jahres-Rhythmus schart Sylvester Stallone einen Haufen in die Jahre gekommener Action-Legenden um sich und dreht mit ihnen eine spaßige Actionorgie ganz nach der alten Schule ab. Bei den „Expendables“ ist die Story egal, was zählt sind die vielen Stars, die coolen Sprüche und die übertriebene Action. Einem tollen ersten Teil 2010 (7/10), folgte 2012 ein noch besserer zweiter Teil (8/10). Selten wurde ich im Kino so gut unterhalten wie dort, denn die beiden Filme machten für einen Hirn aus-Action rein Film fast alles richtig. Dementsprechend groß war auch meine Vorfreude auf Teil Drei. Mit neuen Stars wie Mel Gibson, Harrison Ford oder Wesley Snipes konnte ja eigentlich nichts schiefgehen, doch „The Expendables 3“ ist eine einzige Katastrophe. Der Film macht alles falsch was er nur falsch machen kann und fährt das Franchise mit Vollgas gegen die Wand…

Aber der Reihe nach: Als im Vorfeld bekannt wurde der Film komme nur in einer entschärften FSK 16 Version anstatt wie die Vorgänger mit FSK 18-Rating in die Kinos senkte dies meine Vorfreude erheblich. Wie sich herausstellt auch zu Recht. Während für die Blu-Ray-Auswertung eine ungekürzte Version geplant ist, muss man im Kino auf Blut verzichten. Dieser Umstand bedeutet vielleicht mehr Einnahmen, schadet aber der Qualität des Filmes. Die Actionszenen sind schlichtweg nicht mehr so witzig, denn ohne den teils übertriebenen Einsatz von Kunstblut geht dem Dauergeballer einiges verloren und ist teilweise sogar schon recht langweilig. Das liegt auch an der furchtbaren Qualität der CGI-Szenen. Sie kommen häufiger zum Einsatz als bei den Vorgängern und sehen mehr als schlecht aus. Die zum Glück hauptsächlich handgemachten Actionszenen sind aber gut gemacht. Nur ohne Blut und mit Effekten die in anderen Filmen nunmal deutlich besser gelungen sind, kann man niemanden beeindrucken. Waren die Vorgänger noch guter und witziger Trash, ist das hier fast ausschließlich für die Tonne.
Wenn es mit der Action nicht klappt dann wenigstens mit dem Humor. Könnte man meinen, doch auch die meisten Gags zünden nicht. Zwar wollte Sylvester Stallone den dritten Teil wieder deutlich humorvoller gestalten, doch ich musste gerade beim zweiten Teil deutlich mehr Lachen. Klar sind einige Selbstironische Lacher, unter anderem zur Steuerhinterziehung von Wesley Snipes, dabei, aber an das Sprüche-Duell im Finale von Teil Zwei zwischen Willis und Schwarzenegger, oder dem überragenden Kurzauftritt von Chuck Norris kommt das nicht heran. Während Bruce Willis und Chuck Norris nun nicht mehr dabei sind, kann der Film mit neuen Größen wie Mel Gibson, Harrison Ford, Wesley Snipes und Antonio Banderas glänzen. Und diesen Action-Legenden zuzusehen macht einfach immer noch Spaß, darüber muss man nicht diskutieren. Umso unverständlicher warum den alten Stars so wenig Screentime eingeräumt wird. Denn in der Mitte des Filmes sieht man neben Stallone nur noch einen Haufen Jungstars. Das war dann auch der Punkt wo mich der Film angefangen hat zu Nerven. Wer will denn diese C-Jungstars sehen wenn man im Cast so Namen wie Jason Statham und Arnold Schwarzenegger hat? Wären das jetzt wenigstens noch die Hemsworth-Brüder oder ein Sam Worthington dann könnte man ein Auge zudrücken, doch absolut unbekannte Nebencharaktere aus „Twilight“ oder „Fast&Furious“ wirken vollkommen deplatziert. Warum man sich nicht auf das spaßige Team der Altstars fokussiert ist mir unerklärlich. Zwar durften sich bereits in den Vorgängern mehr oder weniger bekannte Jungschauspieler austoben, doch hier geht mir das Ganze zu Weit.
Allerdings ist auch die ältere Generation nicht ohne Fehl und Tadel. Harrison Ford ist zu selten zu sehen und bleibt zu blass, Wesley Snipes und Bösewicht Mel Gibson machen ihre Sache zwar ordentlich und es ist toll sie wieder auf der Leinwand zu sehen, jedoch können auch die beiden nicht vollends überzeugen. Der einzige der seine Chance nutzt ist Antonio Banderas. Als überdrehte Quasselstrippe geht er seinem Team ordentlich auf die Nerven sorgt dadurch aber für jede Menge Lacher beim Publikum.


Fazit

Der neue Regisseur Patrick Hughes legt mit „The Expendables 3“ eine phänomenale Bruchlandung hin. Dem Film fehlt es an allem was die beiden Vorgänger so spaßig gemacht haben. Blutleere Action, blasse Stars, unnötige junge Wilde und lahme Sprüche sorgen dafür dass der dritte Teil der „Expendables“-Reihe nicht zündet. Kurz: Die Enttäuschung des Jahres.


Wertung: 4/10


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