Guardians of the Galaxy

© Walt Disney Studios Motion Pictures
© Walt Disney Studios Motion Pictures

Story

Peter Quill (Chris Pratt), der als Kind in den Achtzigerjahren von der Erde entführt wurde, hält sich für den größten Outlaw der Galaxie und nennt sich hochtrabend Star-Lord. Doch nachdem er eine geheimnisvolle Kugel gestohlen hat, steckt er plötzlich so richtig im Schlamassel, wird er das Opfer einer unerbittlichen Kopfgeldjagd. Ronan the Accuser (Lee Pace) hat es auf das Artefakt abgesehen und nichts Gutes damit im Sinn – die Ziele des mächtigen Bösewichts bedrohen die Sicherheit des Universums! Um dem hartnäckigen Ronan und seinen Schergen zu entgehen, ist Quill gezwungen, einen nicht gerade einfach einzuhaltenden Waffenstillstand mit einem Quartett von ungleichen Außenseitern einzugehen. Dazu gehören der waffenliebende Waschbär Rocket (gesprochen von Bradley Cooper), der Baummensch Groot (Stimme: Vin Diesel), die tödliche und rätselhafte Gamora (Zoe Saldana) und der rachsüchtige Drax the Destroyer (Dave Bautista). Als Peter dann die wahre, gefährliche Macht der Kugel kennenlernt, muss er sein Bestes geben, um die zusammengewürfelten Rivalen für einen letzten, verzweifelten Widerstand zu vereinen. Er muss eine Helden-Truppe aus ihnen machen, denn das Schicksal der Galaxie steht auf dem Spiel. (Quelle: Filmstarts.de)


Kritik

Die „Guardians of the Galaxy“ haben bei mir eine lange Vorgeschichte bis hin zum Kinobesuch vorzuweisen, in denen von ablehnender Haltung bis hin zum grenzenlosen Hype alles dabei war. Als vor Jahren angekündigt wurde Marvel plane die Verfilmung des recht neuen und weitestgehend unbekannten Comics „Guardians of the Galaxy“ in denen nicht nur ein schießwütiger Waschbär, sondern auch noch ein sprechender Baum vorkämen war die Skepsis bei mir äußerst groß. Und auch die Abspannszene nach „Thor 2“ stieß bei mir auf völlige Ablehnung. Meine Ablehnung nahm dann erst von Trailer zu Trailer ab. Nach den ersten Kritiken machte sich dann sogar Vorfreude breit, nach durch die Bank weg überragenden Zuschauer-Kritiken und dem erfolgreichem US-Start brach der Hype los und nach Tagen und Wochen des in der Dauerschleife laufenden Soundtracks war es um mich Geschehen und ich war so extrem gehypt wie seit „Gravity“ nicht mehr.
Die damit einhergehende gigantische Erwartungshaltung kann der Film allerdings nicht ganz erfüllen. Zu groß war die Last die er durch meinen Hype stemmen musste. So ist „Guardians of the Galaxy“ am Ende kein Gegner für „12 Years a Slave“ im Kampf um den besten Film des Jahres, aber unglaublich unterhaltsames Popcorn-Kino mit grandiosen Gags und einem fantastischen Soundtrack.

„Awesome Mix Vol. 1“, der Name des Soundtracks sagt dabei schon alles aus was man über ihn wissen muss. Vollgepackt mit Songs aus den Sechziger bis Achtziger Jahren ist die an den unmöglichsten Stellen platzierte Musik ein wahrer Geniestreich an Situationskomik. Ohne Frage einer der besten Soundtracks der letzten Jahre zumal auch die orchestralen Abschnitte zu überzeugen wissen. Daneben brilliert Marvel wieder einmal mit grandiosen Effekten. Besonders hervorzuheben sind dabei die komplett animierten Figuren Rocket und Groot. Dass die beiden aus dem Computer stammen sieht man ihnen nicht an und sie fügen sich nahtlos in das Team der menschlichen Kollegen ein.
Und dieses Team ist das absolute Highlight des Films! Selten zuvor habe ich Charaktere so sehr ins Herz geschlossen wie die fünf Guardians. Hauptdarsteller Chris Pratt schafft es tatsächlich den Film zu tragen und funktioniert hervorragend als von sich überzeugter Peter „Star-Lord“ Quill. Er ist derjenige der dem Zuschauer in dieser völlig verrückten Galaxie die Identifikationsfigur bietet die es braucht. Am blassesten aus dem Team bleibt hingegen Zoe Saldana, wobei sie auch mit der ernsthaftesten Figur der Truppe, Gamora, vorlieb neben muss. Der im Original von Vin Diesel eingesprochene Baum Groot sorgt für einige fantastische Gänsehaut Momente und den schon jetzt legendären Satz „Ich bin Groot“, sein vollständiger Wortschatz. Der Wortschatz von Rocket, den im Original Bradley Cooper spricht, ist deutlich größer und die Quasselstrippe sorgt damit für jede Menge Lacher. Am meisten erstaunt hat mich derweil aber Ex-Wrestler Dave Bautista als Drax, der alles ein wenig zu wörtlich nimmt. Eine solch klasse Darstellung, insbesondere in den gefühlvollen Momenten, hätte ich Bautista nicht zugetraut.
Eines haben aber alle gemeinsam: Sie sind irre witzig. Die Gags sind perfekt platziert und es gibt gleich eine ganze Armada an brüllend komischen Szenen. Die verrückten Charaktere, der großartige Musikeinsatz und die tolle Situationskomik machen „Guardians of the Galaxy“ mühelos zum lustigsten Film des Jahres.
Der Unterhaltungswert wird allerdings durch einige unübersehbare Schwächen gemindert. Zum einen hätten wir da die seichte und klischeebeladene Story, zum anderen den blassen Bösewicht. Ronan, verkörpert von Lee Pace, stellt nur eine Marionette von Thanos da und kann sich gegen das überragende Team der Guardians einfach kein Stück in den Vordergrund spielen. Ein sehr blasser Bösewicht in einer quietschbunten Welt. Nicht nur quietschbunt geht es in „Guardians of the Galaxy“ zu, sondern die Welt ist vollgepackt mit jeder Menge verrückter Charaktere und exzentrischen Outfits. Mir war es teilweise zu übertrieben. Durch die dazu kommenden zahlreichen Ortswechsel und abgespacten Namen von Gegenständen und Orten fällt der Einstieg zudem äußerst schwer. So weiß gerade der Beginn des Films nicht sonderlich zu überzeugen. Spätestens wenn sich die Guardians dann aber gefunden haben und im Laufe der Zeit ein immer größeres Gag-Feuerwerk abrennen kann sich der Film von Minute zu Minute steigern. Am Ende hätte der Film ruhig noch ein wenig länger gehen können, an diesem Team kann man sich einfach nicht satt sehen. Eine klare Empfehlung gibt es darüber hinaus noch für die englische Original-Fassung, denn im Vergleich zu dieser ist die deutsche Synchronisation nicht gut gelungen. Zudem kann man sich das 3D sparen denn Marvel-typisch fällt der Effekt nicht groß auf. 

 

Fazit

James Gunns „Guardians of the Galaxy“ ist vielleicht nicht der beste Marvel-Film, aber der beste in diesem Jahr. Mit frischen Ideen beweist Marvel das sie es besser können als altbewährtes immer und immer wieder aufzuwärmen. Nach einem schwachen Marvel-Jahr 2013 mit Fehlschlägen wie „Iron Man 3“, setzt „Guardians of the Galaxy“ auf die bereits sehr gelungenen Fortsetzung zu „Captain America“ und „X-Men“ noch einen obendrauf. „Guardians of the Galaxy“ ist ein ungemein unterhaltsames Feel-Good-Movie, das auf Grund meiner enormen Erwartungen und einiger Schwächen in der Erstsichtung knapp an einer 9/10 scheiterte. Beim zweiten Mal, ohne den großen Erwartungsdruck und im englischen Original, wusste der Film dann aber mehr zu überzeugen und er schaffte die Hürde doch noch. Am Ende bleibt ein breites Grinsen, ein „Hooked on a Feeling“-Ohrwurm und das sonderbare Gefühl ein Baum zu sein…ICH BIN GROOT!

 

Wertung: 9/10


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