Stirb Langsam 5 - Ein guter Tag zum Sterben

© 20th Century Fox
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Story

Seit mehr als 20 Jahren hat sich der New Yorker Cop John McClane (Bruce Willis) im Kampf gegen den Terror bewährt und wurde so zum meistgehassten Mann für Terroristen überall auf der Welt. Als ein gefürchteter russischer Führer aus der Gefangenschaft ausbricht und Johns Sohn Jack (Jai Courtney) in die Ereignisse verwickelt wird, reist John nach Russland. Dort will er mittels frecher Sprüche und Waffeneinsatz seinen Spross, mit dem er bislang wenig Kontakt hatte, aus der Gefahrenzone retten. Wie sich herausstellt, ist sein Sohn jedoch alles andere als der von John McClane erwartete Waschlappen geworden. Hier ist der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen, denn ohne Johns Wissen wurde Jack zu einem kaltschnäuzigen CIA-Agenten ausgebildet und ist ebenso hart im Nehmen wie sein alter Herr. Mit von der Partie ist ein Russe namens Komorov (Sebastian Koch), hinter dem die gesamte russische Unterwelt her ist. Gemeinsam sieht sich das taffe Vater-Sohn-Duo mit Unterstützung von Komorov der halben Sowjet-Armee gegenüber, die einen Machtwechsel in Russland anstrebt. (Quelle: Filmstarts.de)


Kritik

In einer Zeit, in der die inzwischen in die Jahre gekommenen Actionikonen der Achtziger Jahre ihr Comeback feiern, wie „The Expendables“ und der nach seiner Zeit als Gouvernator nach Hollywood zurückgekehrte Arnold Schwarzenegger beweisen, lässt es sich auch Bruce Willis nicht nehmen, seine Kultfigur John McClane für einen fünften Stirb Langsam Teil antreten zu lassen. Im Gegensatz zu seinem Kollegen Schwarzenegger, hat er seiner Figur bereits eine erfolgreiche Rückkehr beschert. Denn im Gegensatz zu anderen modernen Ablegern von Filmklassikern, wie „Terminator 4“ oder „Indiana Jones 4“, war „Stirb Langsam 4“ überaus unterhaltsam und konnte, was die Qualität betrifft, das Niveau des zweiten und dritten Teils halten. Nun kommt also „Stirb Langsam 5 – Ein guter Tag zum Sterben“ in die deutschen Kinos.

Bereits vor Kinostart wurden die Zweifel an Stirb Langsam 5 immer größer: Mit einer Laufzeit von nur 97 Minuten ist der Film eine halbe Stunde kürzer als seine Vorgänger. Mit John Moore hat man einen Regisseur verpflichtet der sich unter anderem für Max Payne verantwortlich zeigte und das Drehbuch stammt aus der Feder von Skip Woods (G.I. Joe und Das A-Team). Dass dieses Duo für wenig Qualität sorgen würde, hatte ich befürchtet und so kamen dann auch die Kritiken und Publikums-Kommentare nicht überraschend, die kein gutes Haar an dem Film ließen. Nach dem Kinobesuch kann ich nur zustimmen.
Beginnen wir mit der Story. Actionfilm-Typisch ist diese belanglos und quasi nicht vorhanden. Das einzige was an der Handlung interessant ist, ist die Verlegung nach Russland. Was man sich dabei aber gedacht hat, weiß ich beim besten Willen nicht. Von ein paar in russischem Akzent oder gleich ganz russisch sprechenden Figuren mal abgesehen, hätte man den Film auch in den Amerika drehen können, dann wäre uns zumindest die Tschernobyl-Szene erspart geblieben. Der beliebte Drehort in der Ukraine wird hier zum lächerlichen Höhepunkt des Filmes angefahren. In diesem Finale werden nicht nur neue Wege beim Umgang mit radioaktiver Strahlung gezeigt, sondern auch ausgiebige Zeitlupen Sequenzen. Spektakulär anzusehen, keine Frage, aber für meinen Geschmack etwas zu viel des guten. Hier verkommen die beiden McClanes zu wahren Superhelden. Doch nicht nur die Verletzlichkeit von John McClane kommt abhanden, sondern auch seine coolen Sprüche. Das ist der Punkt der mich am meisten an Teil 5 stört: Die Oneliner zünden nicht. Klar gibt es die ein oder andere Ausnahme aber auf mich wirkte alles doch sehr gezwungen. Wenn zum gefühlten hundertsten mal McClane seinen „Urlaubsspruch“ zum Besten gibt, ist das nicht wirklich witzig. Genauso wenig haben die vielen Witze über Willis Alter gezündet. Vielleicht lag es auch an der Chemie zwischen Willis und Jay Courtney, der den Sohn Jack McClane spielt. Während die Tochter in Teil 4 noch einen guten Job gemacht hat, und auch hier ihren Auftritt bekommt, hinterlässt Courtney keinen guten Eindruck. Es wirkte fast so, als wolle man ihn als Nachfolger von Bruce Willis etablieren, so ähnlich waren sich die beiden.
So hält sich der Unterhaltungswert in Grenzen. Gute Actionszenen, die anfängliche Verfolgungsjagd durch Moskau sogar sehr gute und höchst unterhaltsame Actionszene, sind eben nicht genug. Auf Grund der schwachen Vater-Sohn-Beziehung, die auch nicht Ausgebaut wird, der komplett belanglosen Story und der nur ganz netten Action, stellt sich teilweise sogar richtige Langeweile ein und das trotz der kurzen Laufzeit.
Auf technischer Seite hingegen kann sich der Film sehen lassen. Die Kameraarbeit kann man als gelungen bezeichnen, es kracht aus allen Lautsprechern und die Bildqualität ist stets top. Den Zeitlupen Sequenzen sieht man oftmals die CGI-Herkunft an, ansonsten überzeugen auch die Effekte und das die Action handwerklich sehr gut gemacht ist steht außer Frage.


Fazit

So klasse wie die Teile 1-4 auch waren, so schwach ist der neueste Ableger. Zu kurz, zu belanglos, zu wenig Stirb Langsam. An den Kinokassen wird er dennoch Erfolg haben. Das wussten auch die Produzenten und so hat Willis ja bereits vor Kinostart einen sechsten Teil angekündigt. Bleibt zu hoffen das dies dann der letzte ist und das man der Stirb Langsam-Reihe den Abschluss beschert die sie verdient. Einen passenden Titel hätte ich schon: Stirb Langsam 6 – Ein guter Tag um das Franchise zu beenden".


Wertung: 4/10


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