G.I. Joe 2: Die Abrechnung

© Paramount Pictures Germany
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Story

Die eigentlich recht wehrhafte Elite-Einheit G.I. Joe, mit Roadblock (Dwayne Johnson) als neuem Anführer und Captain Duke Hauser (Channing Tatum) als Elite-Spezialist, wird von einer höheren Instanz attackiert und soll vollständig ausgelöscht werden. Bei der perfide geplanten Liquidierungsaktion sterben viele Mitglieder der kampferprobten Elite-Truppe. Die Begründung, welche vonseiten der Regierung für die Bevölkerung bereitgehalten wird, besagt, dass die ehemaligen Beschützer der Nation ihre Loyalität gegenüber ihrem Land gekündigt hätten. Glaubwürdig ist dies nicht und schon bald offenbart sich, dass die zwielichtige Organisation Cobra hinter dem Anschlag auf die Joes steckt. Von diesen überlebt lediglich eine kleine Truppe bestehend unter anderem aus dem hochgewachsenen Roadblock und der verführerischen Lady Jaye (Adrianne Palicki). Die Überlebenden beschließen, der Verschwörung gegen die Nation und ihre Beschützer auf den Grund zu gehen. Unterstützung erhalten sie dabei von dem zwar etwas in die Jahre gekommenen, aber immer noch recht schlagfertigen General Joe Colton (Bruce Willis), seines Zeichens ehemaliger Gründer und Namensgeber der Elite-Einheit G.I. Joe. (Quelle: Filmstarts.de)


Kritik

Nach dem großen Erfolg von „Transformers“ wollte der Spielzeughersteller Hasbro wohl auch mit G.I. Joe richtig Kasse machen. Dies gelang allerdings nur bedingt, denn mit Einnahmen von 300 Millionen Dollar kam der erste G.I. Joe-Film nicht an die Einspielergebnisse eines „Transformers“ heran, aber es war wohl genug um dem Film eine Fortsetzung zu bescheren. Allerdings mit radikalen Änderungen: Nicht nur das Team hinter der Kamera wurde ausgetauscht, sondern auch die Leute vor der Kamera. Einige wenige blieben erhalten, wie Channing Tatum, andere, wie Marlon Wayans, mussten ihren Platz räumen. Für sie sind unter anderem die Allzweckwaffe Dwayne Johnson und die Action-Legende Bruce Willis mit an Bord. Das steigerte die Hoffnung, das Teil 2 besser werden würde als sein Vorgänger, der einfach weit davon entfernt war gut zu sein mit seiner bunten Optik, den teils trashigen Effekten und seinen übertriebenen, futuristischen Gadgets. Bei mir bekam „G.I. Joe: Geheimauftrag Cobra“ dadurch nur eine 5/10.
Deshalb ging ich ohne große Erwartungen ins Kino und tatsächlich konnte mich „G.I. Joe 2: Die Abrechnung“ positiv überraschen, da er mit seiner düsteren Auslegung, als Actionstreifen deutlich besser funktioniert als sein Vorgänger.

Ursprünglich sollte „G.I. Joe 2: Die Abrechnung“ bereits im Juni 2012 in die Kinos kommen, dann wurde der Film aber um neun Monate verschoben, was Marketingtechnisch sicherlich nicht die klügste Wahl war (Die Verschiebung wurde erst einen Monat vor Erscheinen des Films bekannt gegeben). Offiziell war die 3D-Konvertierung der Grund für die Verschiebung, im Netz hingegen wurde fleißig gemutmaßt ob nicht noch mehr Szenen mit Channing Tatum gedreht werden, der in der Ursprungs-Version gleich zu Beginn das zeitliche segnet. Dies war ein Problem, da Tatum inzwischen zu einem echten Star geworden war, und man ihn nicht so einfach verschwinden lassen wollte. So gibt es nun vor seinem Tod noch einige wenige Szenen mit ihm zu sehen (Wie beispielsweise das Call of Duty Spiel mit Dwayne Johnson). Da werden sich die Macher sicherlich grün und blau geärgert haben, das sie Tatum bereits so früh ins Gras beißen ließen, gerade da man erst im fertigen Film sieht, wie gut Tatum und Johnson doch harmonieren. Diese Kombination hätte sicherlich für viel Schwung gesorgt. Die Lücke die Tatum hinterlässt, wird von keinem der Neuzugänge zufriedenstellend ausgefüllt. Dwayne Johnson hingegen meistert seine Aufgabe als neuer Hauptdarsteller mit Bravour. Die Allzweckwaffe ist inzwischen ja ein Garant für klingelnde Kinokassen und gerettete Film-Franchises (wie Fast&Furious). Bruce Willis hingegen diente wohl eher als Marketing-Antreiber, denn obwohl er auf den meisten Postern im Vordergrund steht, kommt ihm im Film nur eine kleine Nebenrolle zugute, die er mit seiner gewohnt coolen Ausstrahlung und seinen trockenen Sprüchen garniert.
Die 9 monatige Wartezeit hat sich gelohnt wenn es um die 3D-Effekte geht. Hier sieht man das auch konvertierte Filme in 3D gut aussehen können, wenn man es anständig macht und sich die Zeit dafür nimmt. Gerade die spektakuläre Gebirgsszene sieht in 3D klasse aus. Einzig bei einigen schneller geschnittenen Actionszenen verliert man ab und an die Übersicht. Kein 3D eines Hobbits, aber eine solide Präsentation. Und wo wir gerade beim Thema Optik sind: Die Effekte sind im Vergleich zum ersten Teil deutlich besser gelungen und haben nun keinen Trash-Faktor mehr. Gerade die Sprengung Londons sieht super aus. Auf grüne Nanomites hat man hier zum Glück verzichtet. Generell kommen solche futuristischen Gadgets nur noch selten zu trage, wie bei der Maske des falschen Präsidenten oder den explodierenden Fliegen. Insgesamt wirkt der Film geerdeter und dadurch stimmiger als sein Vorgänger.
Der Regisseur der sich dafür verantwortlich zeigt ist Jon M. Chu, der mit seinen bisherigen Filmen, der Step-Up-Reihe und dem Justin Bieber-Film, für wenig Begeisterung sorgte, hier aber einen besseren Job abliefert als sein Vorgänger Stephan Sommers.
Jedem Kinobesucher dürfte außerdem bereits von vorneherein klar sein, das sich dieser Film nicht durch seine durchdachte Story auszeichnet. Ein typischer Hirn aus-Action rein Film eben. Mal abgesehen von der Gebirgs-Szene sind die Actionsequenzen allerdings meistens ziemlich austauschbar.
Wie auch im Vorgänger kommt auch hier der Humor nicht zu kurz. Die Actionfilm typischen Oneliner, für die sich meistens Bruce Willis und Dwayne Johnson verantwortlich zeigen, zünden, anders als im von mir viel kritisierten Stirb Langsam 5. Dennoch ist G.I. Joe 2 noch längst kein guter Film. Das Potenzial der Kombination Johnson/Tatum wird nicht genutzt, der Film hat doch gerade in der ersten Hälfte des Films die ein oder andere Länge, die Eröffnungssequenz ist schwach und wirkt völlig deplatziert, da die dort stattfindende Geiselbefreiung für den weiteren Verlauf des Films nicht relevant ist und das Ende ist ebenfalls enttäuschend, aus dem man sicherlich noch mehr hätte herausholen können, das stattdessen aber extrem vorhersehbar und unspektakulär verläuft.


Fazit

Nein, „G.I. Joe 2: Die Abrechnung“ ist nicht der heilige Gral der Hirn aus-Actionfilme. Dafür macht der Film einfach zu viele Dinge falsch. Durch die neue Ausrichtung ist der Film trotzdem unterhaltsam und allemal besser als sein Vorgänger. Nun werden die Einspielergebnisse zeigen, ob die G.I. Joes noch ein drittes Mal auf die Kinoleinwand dürfen. Auf Grund der erhöhten Einnahmen durch den 3D Zuschlag dürfte das allerdings das kleinste Problem sein und ich würde mich nach diesem Teil nicht einmal mehr Beschweren wenn noch eine Fortsetzung erscheinen würde, die die Trilogie dann abschließen würde.


Wertung: 6/10


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