Die Unfassbaren - Now You See Me

© Concorde
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Story

Der charismatische Magier Atlas (Jesse Eisenberg) und seine Zaubertruppe verblüffen in Las Vegas ihr Publikum, indem sie am anderen Ende der Welt die Bank eines zwielichtigen Wirtschaftsbosses (Michael Caine) ausrauben und das gestohlene Geld unter den Zuschauern verteilen - alles unter den Augen der staunenden Anwesenden. Doch damit machen sie auch das FBI auf sich aufmerksam. Der Agent Dylan (Mark Ruffalo) und die französische Interpol-Beamtin Alma (Mélanie Laurent) werden auf den Fall angesetzt, misstrauen sich jedoch gegenseitig. Je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto undurchsichtiger wird der Fall. Die Vermutung liegt nahe, dass die Truppe um Atlas einen internen Informanten hat. Doch in der Welt der Magier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint, und man kann niemandem vertrauen. (Quelle: Filmstarts.de)


Kritik

"Kommen sie ganz nah ran! Denn je mehr Sie zu sehen glauben, desto einfacher ist es, Sie zu täuschen!“. Mit diesen Worten beginnt Louis Leterriers 116-minütiges Verwirrspiel „Now You See Me“. In Amerika ist der Film bereits überaus erfolgreich gestartet, während ich hier in Deutschland, wo der Film den Zusatztitel „Die Unfassbaren“ trägt, in der Sneak Preview in den Genuss des Magier-Filmes gekommen bin. Der intelligente Hochgeschwindigkeitsthriller, des „The Transporter“ und „Kampf der Titanen“ Regisseurs Louis Leterrier, kann man ohne Frage als einen der besseren Sneak-Filme bezeichnen. „Now You See Me“ bietet eine spektakuläre Zaubershow, die zu gleichermaßen Tempo- und Wendungsreich daherkommt. Trotz etlicher Logikfehler und völlig abgehobenen Tricks, ist „Now You See Me“ der bislang beste Film des französischen Regisseurs, was nicht zuletzt an der gut aufgelegten, namhaften Besetzung liegt.

In Zeiten von 200 Millionen Dollar teuren Materialschlachten mit wenig Sinn und Verstand, kommt „Now You See Me“ erst einmal recht erfrischend daher. Sicherlich sind auch hier die Effekte und Tricks so dermaßen überzogen, das man den Film auch locker als „Fast&Furious 6“ unter den Magie-Filmen bezeichnen kann, aber im Grunde liegt die Stärke des Films in der einfallsreichen Story. Nach der Einführung der Vierköpfigen Magier Gruppe folgt, nach einem einjährigen Zeitsprung, die erste Show der Gruppe, die nichts Geringeres als einen Bankraub beinhaltet. Dieser geglückte Trick ruft selbstverständlich das FBI auf den Plan und es entwickelt sich eine rasante Verfolgungsjagd zwischen den Magiern und dem FBI. Mark Ruffalo („The Avengers“) schlüpft dabei in die Rolle des FBI-Agenten Dylan Rhodes, der gerade in der zweiten Hälfte immer mehr zur Hauptperson wird. Die Geschichte verlagert sich nach der anfänglichen Einführung der Magier-Gruppe nämlich zusehends zu den ermittelnden Agenten. Dadurch fiebert man teilweise mehr mit dem FBI als mit den Magiern selbst mit, deren Story man leider etwas aus den Augen verliert. Dies betrifft gerade die Beziehung der Charaktere untereinander, sowie das Ende, das leider offen bleibt.
Dennoch oder gerade deswegen, entwickelt sich ein hochspannendes Katz- und Maus-Spiel zwischen beiden Seiten, bei dem zudem noch die Frage wer hinter all dem steckt, für ordentlich Rätselraten sorgt. Man darf also bei einem Kinobesuch keinesfalls vergessen sein Hirn einzuschalten. Jedoch darf man die Story nicht zu sehr hinterfragen, sondern sollte sich lieber zurücklehnen und den Film genießen, denn dann wird man vortrefflich unterhalten und kann sich vom tollen Twist am Ende überraschen lassen. Wer jedoch anfängt die Story und die einzelnen Tricks zu hinterfragen und etwas mehr nachdenkt, dem werden einige Logikfehler auffallen, was schade ist denn dadurch verliert der Film stellenweise endgültig seine Bodenhaftung. Weniger wäre dann doch mehr gewesen in „Now You See Me“, dessen Tricks und Spezialeffekte für meinen Geschmack doch zu sehr abgehoben waren. Dadurch macht der Film in dieser Kategorie aber immerhin dem ebenfalls völlig abgehobenen „Fast&Furious 6“ ernsthafte Konkurrenz.
Die Spezialeffekte sind trotz allem sehr gelungen und die nie ruhende Kamera verstärkt das Gefühl einer atemlosen Hetzjagd noch einmal. Leterrier kann es sich sogar erlauben, die Tricks der Magier relativ schnell aufzulösen ohne dass die Spannung darunter leidet. Der anfängliche Bankraub beispielsweise wird bereits wenige Minuten später aufgelöst. Bis zum finalen Twist sitzt man als Zuschauer dennoch im Dunkeln. Dafür sorgt auch das undurchsichtige Spiel der zahlreichen namhaften Darsteller. Gerade der oben angesprochene Mark Ruffalo macht dabei eine sehr gute Figur, aber auch das Magier-Team um Jesse Eisenberg und Woody Harrelson, die bereits für „Zombieland“ gemeinsam vor der Kamera standen, steht ihm in nichts nach. Die beiden „Dark Knight“-Altstars Morgan Freeman und Michael Caine, die sich zwischendurch ein tolles Einschüchterungsduell liefern, sind ebenfalls klasse.


Fazit

„Now You See Me“ ist ein unterhaltsamer Magie-Film von dem man sich gerne mitreißen lassen kann. Auch wenn der Film gerade zu Beginn doch viel zu gezwungen witzig sein will (bei mir kamen die meisten Lacher jedenfalls nicht an), insgesamt zu abgehoben ist und einige Fehler enthält, so taugt der Film doch als gute Alternative zu den sonstigen Sommerblockbustern.


Wertung: 7/10


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