Story
Acht Jahre ist es her, dass Batman (Christian Bale) die Schuld an Harvey Dents (Aaron Eckhart) Tod auf sich genommen hat und verschwunden ist. Der einstige Held ist
nicht mehr da, der Dunkle Ritter wurde zum Flüchtling. Doch der Plan von Bruce Wayne (Christian Bale) und Commissioner Gordon (Gary Oldman) ging auf. Die Kriminalität in Gotham ging dank der
neuen Gesetze Dents und der Weißen-Ritter-Aura des Staatsanwalts zurück, das organisierte Verbrechen hat keinen Platz mehr.
Doch das alles ändert sich nun, denn die mysteriöse Selina Kyle (Anne Hathaway) tritt auf den Plan und treibt als Catwoman ihr Unwesen. Welche Agenda verfolgt sie
mit ihren nächtlichen Einbrüchen? Noch viel gefährlicher ist allerdings die Ankunft von Knochenbrecher Bane (Tom Hardy). Der maskierte Terrorist hat den Plan Gotham City zu zerstören. Batman muss
aus seinem selbstgewählten Exil zurückkehren, um es mit der neuen Bedrohung aufzunehmen. Doch er spielt damit dem kriminellen Genie Bane in die Karten, der den Dunklen Ritter ein für alle Mal
vernichten will. Und hat Batman nach den Jahren im Ruhestand überhaupt eine Chance gegen den brutalen Muskelberg? (Quelle: Filmstarts.de)
Kritik
Vor 8 Jahren holte der bis dato nur wenigen bekannte Christopher Nolan, das tot geglaubte Batman-Franchise zurück auf die große
Leinwand. Nach Joel Schuhmachers Totalabsturz, verpasste Nolan dem dunklen Ritter kurzer Hand einen düsteren Anstrich. Mit einem möglichst realistischen Film ging er neue Wege im Genre der
Comicverfilmungen. 4 Jahre später setzte er seinen Stil konsequent fort und fand in Heath Ledger die Idealbesetzung für den Joker, was ihn für mich zur besten Comicverfilmung aller Zeiten werden
ließ. Und jetzt, weitere 4 Jahre später kommt „The Dark Knight Rises“ in die Kinos.
Es ist das Highlight des Kinojahres 2012. Das Finale der Dark-Knight-Trilogie. Die Trilogie die Christopher Nolan vom Independent
Regisseur zu einem der gefeiertsten Regisseure der Welt aufstiegen ließ. Die Erwartungen konnten nach den beiden grandiosen Vorgängern nicht höher sein und so zeigten sich einige Kritiker dann
auch enttäuscht. Der Joker wurde vermisst, es gab zu wenig von Batman zu sehen und der Film beinhalte zu viele Charaktere, so viele Kritiker.
Mit gesenkten Erwartungen und doch voller Vorfreude ging es also ins Kino. Und ich bekam den, nach Drive, besten Film des Jahres
zu sehen. Und das ist er heute, nachdem ich ihn noch etliche weitere Male gesehen habe, immer noch.
Der Film beginnt mit dem aus „The Dark Knight“ bekannten Prolog. Der neue Bösewicht Bane wird eingeführt. Der Prolog ist
spektakulär, keine Frage, aber an den genialen und intelligenten Banküberfall aus dem Vorgänger kommt er nicht heran, ist aber trotzdem sehr unterhaltsam. Danach wird der Film sehr ruhig und
Nolan nimmt sich Zeit seine neuen Figuren einzuführen, immerhin liegen die Ereignisse des Vorgängers nun schon 8 Jahre zurück.
Die aus Inception bekannten Marion Cottilard als Miranda Tate und Joseph Gordon-Levitt als Officer John Blake, um mal zwei der
Neuzugänge zu nennen, machen ihre Sache sehr gut. Gerade Gordon-Levitt übernimmt über weite Strecken des Films fast die Hauptrolle. Dies ist selbstverständlich auch der Abwesenheit von Batman
geschuldet, der erst nach rund 45 Minuten in Erscheinung tritt und auch im weiteren Verlauf, weitestgehend mit Abwesenheit glänzt. Dies stellt für mich aber kein Problem dar, da der Fokus eben
mehr bei Bruce Wayne liegt und das ist auch gut so. Seine Geschichte wird zum bestmöglichen Ende gebracht.
Die Story die Nolan-typisch auch hier wieder mit viel Tiefgang aufwartet, hält die ein oder andere Überraschende Wendung bereit.
Das Ende des Films ist dann extrem Spannungsreich, wenn die gesamte Trilogie in einem atemberaubenden Wettlauf gegen die Zeit ihr Ende findet. Darüber hinaus ist „The Dark Knight Rises“ Nolans
bislang emotionalster Film, bei dem sich traurige Momente mit etlichen Gänsehaut-Momenten die Klinke in die Hand drücken. Bei der Action bleibt der große Moment zum Staunen aus, aber Nolan
braucht eben keine großen Special-Effects um die Trilogie zu einem bombastischen Ende zu führen. Die Action ist klasse inszeniert und stets nur Beiwerk um die Story voranzutreiben, auch wenn
Nolan am Ende nochmal alles auffährt was er über die drei Filme aus dem Fuhrpark der Forschungsabteilung von Wayne Enterprises hervorgeholt hat. Für die nötige Lufthoheit sorgt das neue Gefährt
„The Bat“ im Design des Batmobils.
Für frischen Wind sorgen aber nicht nur die Rotorblätter des „The Bat“ sondern gerade Anne Hathaway als Selina Kyle, alias
Catwoman. Ihr Auftritt sorgte zunächst für viel Skepsis, gerade nach Halle Berrys schäbigem Auftritt im Stand-Alone-Catwoman Film. Doch Anne Hathaway macht sich als Catwoman klasse. Sie sieht im
hautengen Lederoutfit nicht nur gut aus sondern spielt die meiner Meinung nach beste Catwoman die es bisher auf der Leinwand zu sehen gab.
Kommen wir zum Hauptbösewicht Bane, gespielt von Tom Hardy. Er musste für „The Dark Knight Rises“ in die Fußstapfen von Heath
Ledger treten und seien wir mal ehrlich, an dieser Aufgabe wäre wohl jeder gescheitert. Wobei gescheitert das falsche Wort ist, denn Hardy versucht gar nicht erst wie der Joker zu sein sondern
macht das Beste aus seiner mimischen Eingeschränktheit durch die Maske. Er lässt lieber Taten als Worte sprechen und geht keinem Zweikampf aus dem Weg. Denn Bane ist in dem Sinne ein
hochinteressanter Gegenspieler, da er Batman körperlich weit überlegen ist. Während der Joker jeden Zweikampf mit Batman möglichst vermieden hat, sucht Bane ihn geradezu. Dies führt anders als in
"The Dark Knight" zu einer ganzen Reihe an Faustkämpfen, virtuos eingefangen von Kameramann Wally Pfister. Über die Synchronstimme von Bane kann man sich streiten. Man gewöhnt sich daran, aber
eine etwas tiefere Stimme hätte sicherlich nicht geschadet, ist aber so gewollt und bedrohlich genug wirkt Bane trotzdem noch. Insgesamt gibt Tom Hardy einen Klasse Bösewicht ab.
Außerdem setzt Nolan, wie in „The Dark Knight“, auch hier IMAX-Kameras ein. 3D gibt es bei Christopher Nolan nicht, hat der Film
aber auch nicht nötig, denn die Bilder sind gestochen scharf, da ca. 60% des Films im IMAX-Format gedreht wurde. Wally Pfister fängt Gotham City erneut sehr stimmig und atmosphärisch ein, gerade
die Szenen in der Kanalisation sind besonders gut gelungen. Und auch der Soundtrack, erneut aus der Feder von Hans Zimmer, überzeugt wieder einmal. Der teils brachiale Soundtrack ist für jede
Szene des Films eine Bereicherung.
Fazit
Dem großen „The Dark Knight“ kann „The Dark Knight Rises“ nicht ganz das Wasser reichen, aber muss er das? "The Dark Knight Rises"
hat andere Qualitäten, eine andere Art von Bösewicht, bietet mehr Action und ist zudem emotionaler als seine Vorgänger. Und Nolan gelingt mit Teil 3 noch etwas anderes: Er schafft es Teil 1, 2
und 3 zu einem stimmigen Ganzen zusammenzuführen. Dadurch ist „The Dark Knight Rises“ nur minimal schwächer als „The Dark Knight“, und auf einem Level mit „Batman Begins“.
So bleibt am Ende ein grandioser Abschluss der Dark Knight-Trilogie, die wohl für lange Zeit als beste Comicverfilmung aller
Zeiten gelten wird.
Wertung: 9/10
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