Warcraft: The Beginning

Story

Im Reich der Menschen namens Azeroth verbringen die Bewohner schon seit vielen Jahren in friedliches Leben. Doch von einem Tag zum nächsten bricht großes Unheil in Form einer furchteinflößenden Rasse über sie: Kampferprobte Orcs haben ihre Heimat Draenor verlassen, weil diese dem Untergang geweiht ist und nun sind sie auf der Suche nach einem neuen Ort, um sich niederzulassen. Als die Orcs ein Portal öffnen, das beide Welten miteinander verbindet, wird ein erbitterter und unbarmherziger Krieg um Azeroth entfesselt, der jede Menge Opfer auf beiden Seiten fordert. Um ihren Untergang abzuwenden, streben der Mensch Anduin Lothar (Travis Fimmel) und der Orc Durotan (Toby Kebbell) ein gemeinsames Bündnis für ihre Rassen an.


Kritik

Die "Warcraft"-Reihe gehört zu den beliebtesten Videospielen aller Zeiten. Das "Warcraft"-Universum besteht zum einen aus den drei Echtzeit-Strategiespielen "Warcraft I-III" (1994-2002) und natürlich aus dem MMORPG "World of Warcraft" (2004), dem erfolgreichsten Computerspiel aller Zeiten (über 10 Milliarden Dollar Umsatz!), das bis heute Millionen Spieler vor die Bildschirme fesselt und zu den bedeutsamsten Videospielen überhaupt gehört. Da macht eine Verfilmung natürlich Sinn. Hinsichtlich der Verfilmung ihrer Lieblingsvideospiele mussten Gamer aber schon einiges durchmachen, denn die Videospielverfilmungen der letzten Jahre waren bis auf kleine Ausnahmen allesamt für die Tonne. Gut das Blizzard höchstpersönlich bei "Warcraft: The Beginning" die Entwicklung übernahm und mit Duncan Jones einen jungen aber fähigen Regisseur für das 160 Millionen Dollar schwere Projekt engagierte. Jones schafft es mit seiner Verfilmung sowohl Fans der Reihe als auch Neuzugänge zu erreichen, denn trotz der eintönigen menschlichen Charaktere und der CGI-Lastigkeit des Films, überzeugt "Warcraft: The Beginning" als sehenswerter Fantasy-Blockbuster, der auch diejenigen, die bisher nichts mit der Reihe anfangen konnten, wie ich, durchgängig unterhält.

Warcraft: The Beginning

Kinostart: 26.05.2016

Länge: 124 Min.

FSK: 12

Genre: Fantasy, Action, Abenteuer

Regie: Duncan Jones

Land: USA

Originaltitel: Warcraft


"Warcraft: The Beginning" orientiert sich weniger an "World of Warcraft" als vielmehr an "Warcraft: Orcs&Humans", dem ersten Teil der Echtzeit-Strategiespiel-Reihe. Dort konnte man sowohl auf der Seite der Menschen, als auch auf der Seite der Orcs kämpfen, was auch den Ton der Verfilmung wiedergibt. Eine klassische Gut gegen Böse - Darstellung gibt es, zumindest zwischen den Rassen, nicht. Beide Seiten haben ihre Helden, Bösewichte und Verräter. Auch den einen Hauptcharakter, der das Schicksal der Welt in seinen Händen hält gibt es nicht, stattdessen gibt es gleich mehrere Hauptcharaktere die zum ambivalenten Eindruck beider Seiten beitragen. Dementsprechend gelungen ist die Story des Films. "Warcraft: The Beginning" hält die ein oder andere Wendung bereit und lässt bereits durchblicken dass die Welt von "Warcraft" durch die Videospiele noch einiges mehr an Tiefe mit sich bringt. Da es sich hierbei aber nur um "The Beginning" handelt, bleibt die ganz große Tiefe aber erstmal aus. Die Story ist dadurch zwar nicht wirklich besonders oder großartig, nimmt aber die Neuzugänge gut an die Hand und hilft ihnen sich in der Welt von Azeroth zurechtzufinden. Probleme mit dem Verständnis gab es für mich jedenfalls keine und alle die die Videospiele gespielt haben, dürfen sich durch die etlichen Anspielungen und den Wiedererkennungswert noch einmal mehr freuen.

Bei all dem Lob für die gelungene Story, müssen sich die Charaktere dafür etwas Kritik anhören. Diese überzeugen zwar durch ihre Ambivalenz, gerade die menschlichen Protagonisten fallen aber wenig überzeugend aus. Deren Mimik und Tiefe ist größtenteils kaum vorhanden und so können die Charaktere der per Motion-Capturing zum Leben erweckten Orcs tatsächlich mehr überzeugen, da sie tragischere und tiefere Hintergrundgeschichten besitzen als die Menschen. Dementsprechend einzuordnen sind die Leistungen der Schauspieler. Die junge Riege der Schauspieler, die zwar einige bekannte Gesichter bereithält aber ohne einen großen AAA-Schauspieler auskommt, um Travis Fimmel, Ben Foster oder Dominic Cooper zeigen lediglich eine solide Leistung. Am ehesten überzeugt noch Paula Patton als Kriegerin die auf beiden Seiten eine Heimat sucht.

Das die Orcs aus dem Motion-Capture-Studio so überzeugen können liegt auch den starken Animationen. Die Bewegungen der großen und bulligen Orcs sehen überzeugend aus, auch wenn man ihnen ihre Herkunft aus dem Computer ansieht. Dadurch dass aber auch die Welt von Azeroth aus dem Rechner stammt ist das nicht weiter schlimm. Kaum eine Szene kommt in "Warcraft: The Beginning" ohne den Einsatz von CGI aus und dennoch passt das zur Videospiel-Herkunft der Reihe. Zudem sehen die Effekte hervorragend aus. Seien es die beeindruckenden Panoramen der fiktiven Städte, die Kreaturen dieser Welt oder die häufig eingesetzte Magie. Der Gesamteindruck passt, da alles stimmig in die Welt integriert wurde. "Warcraft: The Beginning" ist dadurch insbesondere optisch ein Hochgenuss und ein CGI-getränktes Action-Spektakel das seines Gleichen sucht. Regisseur Duncan Jones hält das Tempo nämlich konstant hoch, weswegen in den 124 Minuten auch keine Längen aufkommen und man mit "Warcraft: The Beginning" stets seinen Spaß hat. Dazu ist noch Luft nach oben, denn das offene Ende bereitet etwaige Fortsetzungen vor und der Film macht tatsächlich Lust auf mehr. Bleibt nur weiter fraglich ob es eine Fortsetzung geben wird, denn trotz der hohen Einnahmen aus China (220 Millionen Dollar) ist der Film trotz seiner 430 Millionen Dollar an den Kinokassen als kleiner Flop zu verbuchen.

 

Fazit

"Warcraft: The Beginning" ist zwar lange nicht frei von Schwächen, gehört aber auf die sehr kurze Liste der gelungenen Videospielverfilmungen. Duncan Jones' Fantasy-Spektakel bietet 124 Minuten temporeiche Unterhaltung und überzeugt durch seine homogene, optisch hervorragende Welt, die noch genug Tiefe besitzen sollte für weitere Teile. Ob diese kommen werden ist zwar fraglich, sehenswert und ein solider Grundstein für eine langlebige Filmreihe ist dieser Film aber auf jeden Fall.

 

Wertung: 7/10


Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Poster&Trailer: © Universal Pictures International Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de