Trumbo

Story

Mit seiner Frau Cleo (Diane Lane) und seinen Kindern führt Dalton Trumbo (Bryan Cranston) in den 1940er Jahren in Amerika ein Leben wie aus dem Bilderbuch. Durch seine Arbeit an Filmen wie „Fräulein Kitty“ zählt Trumbo zu den gefragtesten Drehbuchautoren Hollywoods. Das berufliche wie private Glück wird getrübt, als er ins Visier der Kommunistenjäger gerät – ins Visier von Politikern also, die Angst haben, dass die USA durch Menschen unterwandert werden, die eine klassenlose Gesellschaft wollen. Nach seiner Weigerung 1947, vor dem „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ auszusagen, landet Trumbo nicht nur elf Monate hinter Gittern, sondern wird auch noch auf Hollywoods schwarze Liste gesetzt, bekommt also Berufsverbot. Doch Trumbo lässt sich nicht unterkriegen. Unter Pseudonymen feiert er weitere Erfolge und fechtet mit der amerikanischen Regierung einen Kampf um Freiheit aus, bei dem er u. a. die Kolumnistin Hedda Hopper (Helen Mirren) gegen sich hat – aber auch weiterhin als Autor begehrt ist. Kirk Douglas (Dean O’Gorman) etwa bittet Trumbo, einen Sandalenfilm namens „Spartacus“ zu schreiben...


Kritik

Während die USA und die UDSSR im zweiten Weltkrieg noch Verbündete waren, ging die Beziehung der beiden großen Nationen in der Nachkriegszeit schnell in die Brüche, was bekanntlich in den kalten Krieg mündete. Mit dem Aufkommen des kalten Krieges, ging in Amerika zunehmend die Angst um, von Kommunisten unterwandert zu werden. Diese Erfahrung musste auch Dalton Trumbo machen. Trumbo war zu jener Zeit der angesehenste und bestbezahlteste Drehbuchautor Hollywoods, doch seine Mitgliedschaft in einer kommunistischen Partei und seine Position in der Öffentlichkeit machten ihn schnell zur Zielscheibe der „Motion Picture Alliance for the Preservation of American Ideas“, die ihn schließlich vor Gericht brachte. 11 Monate Gefängnis und einen Platz auf der schwarzen Liste gab es dafür für Trumbo, doch der gerissene Autor ließ sich nicht davon abbringen weiter zu schreiben. Über Strohmänner und falsche Namen war er weiterhin aktiv und gewann damit sogar mehrere Oscars. „Trumbo“ setzt auf der Höhe von Dalton Trumbos Schaffen ein, zeigt seinen Fall und seine Rückkehr und ist dabei ein mitreißendes Drama geworden, das von seinen großartigen Darstellern profitiert.

Trumbo

Kinostart: 10.03.2016

Länge: 125 Min.

FSK: 6

Genre: Biografie, Drama

Regie: Jay Roach

Land: USA


Dalton Trumbos Leben ist bereits so Hollywood-Reif das sich eine Verfilmung seiner Geschichte natürlich anbietet. Und tatsächlich macht die ungerechte Behandlung für Trumbo betroffen und die auf wahren Begebenheiten beruhende Story ist überaus gelungen. Dafür sorgen nicht nur einige emotionale, sondern auch viele lockere Momente des Films und „Trumbo“ gelingt es insgesamt die richtige Balance zu finden und der Zuschauer wird 125 Minuten lang prächtig unterhalten.

Dazu gibt es für Filmfans noch einiges zu entdecken. Michael Stuhlbarg als Edward G. Robinson und David James Elliott als John Wayne spielen solide, doch gerade die Auftritte des deutschen Schauspielers Christian Berkel als Regisseur Otto Preminger, John Goodman als Frank King und insbesondere der großartige Dean O'Gorman als Kirk Douglas wissen zu überzeugen und machen als Filmfan umso mehr Spaß. Neben den prominenten Doppelgängern wissen aber auch Diane Lane als Trumbos Ehefrau und Elle Fanning als Trumbos Tochter zu überzeugen. Sie werden lediglich von Helen Mirren übertrumpft, die die unausstehliche Klatsch-Reporterin Hedda Hopper mit einer großartigen Boshaftigkeit verkörpert. Doch der Mann des Films ist natürlich der Oscar-Nominierte Bryan Cranston. Es ist die erste Oscar-Nominierung für den aus „Breaking Bad“ bekannten Cranston und diese hat er auch zu Recht erhalten, auch wenn er die begehrte Trophäe am Ende nicht erhalten wird. Die Rolle des kettenrauchenden Dalton Trumbo scheint Cranston wie auf den Leib geschneidert zu sein und mit seiner starken Performance kann Cranston den Film mühelos auf seinen Schultern tragen.

Auch aus inszenatorischer Hinsicht gibt es kaum etwas zu bemängeln, da die Kulissen detailreich und atmosphärisch in Szene gesetzt wurden und das ruhige Drama immer das richtige Tempo hat. Dazu wechselt der Film geschickt zwischen Archivaufnahmen und extra neu gedrehten Szenen, die sich insgesamt überaus harmonisch ins Gesamtbild einfügen.

 

Fazit

„Trumbo“ ist am Ende nicht nur sehenswert, sondern richtig stark geworden. Dafür sorgt die mitreißende, wahre Geschichte und die exzellenten Darsteller, die „Trumbo“ zu einer schönen Reise in Hollywoods frühere Jahre machen und das lockere Drama weiß dabei stets zu unterhalten.

 

Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © Paramount Pictures Germany

Story: Quelle: Filmstarts.de