The Nice Guys

Story

Los Angeles in den 70er Jahren: Der abgehalfterte Privatdetektiv Holland March (Ryan Gosling) und der raubeinige Jackson Healy (Russell Crowe) sind sich nicht gerade grün, immerhin wurde Healy bereits einmal damit beauftragt, March zu verprügeln. Doch dann müssen sich die beiden für einen lukrativen Auftrag zusammenraufen, denn die Oberste Richterin (Kim Basinger) braucht zuverlässige Männer, die es mit dem Gesetz nicht so genau nehmen. Gemeinsam sollen sie ihre Tochter Amelia (Margaret Qualley) ausfindig zu machen, die in Schwierigkeiten geraten und nun verschwunden ist. Mit Marchs pubertierender Tochter Holly (Angourie Rice) im Schlepptau begeben sich der Privatdetektiv und sein neuer Geschäftspartner auf eine Schnitzeljagd quer durch Los Angeles, bei der sie schnell feststellen, dass hinter dem wenig kompliziert erscheinenden Fall eine Multi-Milliarden-Dollar-Verschwörung steckt, die bis in die höchsten Kreise reicht…


Kritik

Der 54-jährige Regisseur Shane Black machte sich vor allem mit seinen Drehbüchern zur „Lethal Weapon“-Reihe oder „Last Action Hero“ einen Namen. Sein Regiedebüt gab er allerdings erst 2005 mit seinem gefeierten Film „Kiss Kiss Bang Bang“ der Blacks Status als Meister der Buddy-Komödien noch einmal untermauerte. „The Nice Guys“ ist erst sein dritter Film als Regisseur und folgt damit dem enttäuschend schwachen „Iron Man 3“ für den Black einen Abstecher in das Marvel Universum unternahm. Mit den zwei starken Hauptdarstellern Russel Crowe und Ryan Gosling an seiner Seite, kehrt er nun wieder zu seinen Wurzeln zurück und inszeniert eine rasante Buddy-Action-Komödie im Los Angeles der Siebziger Jahre. „The Nice Guys“ kann das Niveau der fantastischen Trailer, die die Erwartungen in die Höhe steigen ließen, allerdings nicht ganz halten.

The Nice Guys

Kinostart: 02.06.2016

Länge: 116 Min.

FSK: 16

Genre: Komödie, Krimi

Regie: Shane Black

Land: USA


Bereits im Vorfeld des Films streiften die beiden Hauptdarsteller Russel Crowe und Ryan Gosling gemeinsam um die Welt um ihren neuen Film zu promoten. Was dabei bereits auffiel, war wie gut die Chemie zwischen den beiden stimmt, da sie auch auf der Promo-Tour gerne in ihren Filmrollen blieben. Auch im fertigen Film macht diese großartige Chemie viel aus und beide wissen als ungleiches Ermittler-Duo zu überzeugen. Russel Crowe spielt den ambivalenten und beinharten Schläger Jackson Healy, der trotz seiner unorthodoxen Methoden die Sympathien immer auf seiner Seite hat. Das gleiche gilt für Ryan Gosling, der im krassen Gegensatz zu Crowes Figur den trotteligen Waschlappen Holland March verkörpert, der trotz seines verpeilten Auftretens ein sorgender Vater seiner Tochter ist und damit nie in die Lächerlichkeit abdriftet. Goslings Filmtochter ist zugleich ein Highlight des Films, denn die erst 14-jährige Newcomerin Angourie Rice stiehlt als freches Mädchen ihren Erwachsenen Kollegen die eine oder andere Szene.

Passend zum Setting der Siebziger-Jahre, stimmt auch der Look des Films. Die Retro-Atmosphäre durchzieht den ganzen Film und von den Hawaiihemden von Crowes Figur, bis hin zu den knalligen Sets stimmt die Optik und trägt sehr zur gelungenen Atmosphäre bei. Das gleiche gilt indes für den stimmigen Soundtrack.

In dieser Atmosphäre erzählt Black die verzwickte Krimi-Geschichte rund um eine vermisste Frau. Von der stark inszenierten Anfangssequenz einmal abgesehen, fehlt es der Story aber gerade zu Beginn am nötigen Drive. Wirkliche Spannung entwickelt sich somit nicht und die Story bleibt lediglich ein Beiwerk für die Slapstick-Einlagen seiner Hauptdarsteller, was etwas schade ist. Dafür brennt Black aber ein wahres Feuerwerk an witzigen Einfällen ab. Sowohl die verbalen als auch die körperlichen Schlagabtäusche machen Spaß und gerade die Situationskomik passt hervorragend. Auch solche die nur beiläufig gezeigt werden, zum Beispiel wie sich Holland March von seiner Tochter im Auto herumkutschieren lässt. Trotz großartiger Einfälle zünden längst nicht alle Gags, das größte Problem von „The Nice Guys“ ist aber, dass die witzigsten Szenen bereits im Trailer zu sehen waren, was dem Film doch einiges von seiner Schlagkraft nimmt. Die Trailer waren zwar fantastisch, im Nachhinein muss man aber sagen, dass sie bereits zu viel vorweggenommen haben.

 

Fazit

Die Erwartungen an Shane Blacks dritte Regiearbeit waren durch die Trailer und die Hauptdarsteller hoch, ganz erfüllen kann der Film sie aber nicht. Dafür ist die Story zu spannungsarm  geraten und viele der Gags zünden entweder nicht oder waren bereits in den Trailern zu sehen. Dennoch ist aus „The Nice Guys“ eine sehenswerte Oldschool-Komödie geworden, die durch ihre hervorragenden Darsteller, der blutigen Action und den coolen Sprüchen zu unterhalten weiß.

 

Wertung: 7/10


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