The Jungle Book

Story

Der junge Mogli (Neel Sethi) ist nach einem Zwischenfall von seiner Familie getrennt und von nun an alleine im indischen Dschungel unterwegs. Er findet schon bald Zuflucht bei der Wolfsmutter Rakcha (Stimme: Lupita Nyong'o), die ihn als eines ihrer Kinder aufzieht. Allerdings hat es Schir Khan (Idris Elba) auf Mogli abgesehen. Der Tiger will alle menschliche Bedrohung vernichten, um die Gesetze des Dschungels zu wahren. Also verlässt Mogli die Wölfe und beginnt ein Abenteuer voller Gefahren, bei dem er dem fröhlichen Bären Balu (Bill Murray) und dem strengen Panther Baghira (Ben Kingsley) begegnet. Auf dem Weg durch den Dschungel bekommen es die neuen Freunde mit allerhand Gefahren zu tun, so auch mit der hinterhältigen Schlange Kaa (Scarlett Johansson) und dem verschlagenen Affenkönig Louie (Christopher Walken) – doch allen voran Schir Khan, der immer noch hinter dem Menschenjungen her ist...


Kritik

„Das Dschungelbuch“ ist mit unglaublichen 28 Millionen Kinobesucher, der seit jeher besucherstärkste Film aller Zeiten in Deutschland. Und das wird er auch bleiben, da kann schlichtweg kein aktueller Film auch nur ansatzweise mithalten. Ein Reboot eines solchen Klassikers ist dementsprechend immer heikel. „Das Dschungelbuch“ hat eine große Fangemeinde und bereits etliche Neuverfilmungen nach sich gezogen. An das Original kam allerdings niemand heran. Nun ist es ausgerechnet Disney, dass seine eigene Geschichte neu auflegt. Mowgli und die tierischen Bewohner des Dschungels werden dabei in ein aktuelles CGI-Blockbuster-Gewand gehüllt. Dementsprechend handelt es sich bei „The Jungle Book“ nicht um einen Zeichentrick- oder Animationsfilm, sondern um eine Realverfilmung des bekannten Stoffes. Dabei war Skepsis angebracht, denn sprechende Tiere und kindliche Leichtigkeit passen nur wenig in die reale Welt des Dschungels. Doch alle Skepsis war umsonst und „The Jungle Book“ überzeugt mit seiner reifen Inszenierung und ist ein ebenso rasantes wie düsteres Vergnügen geworden, das die Erwartungen sogar übertrifft.

The Jungle Book

Kinostart: 14.04.2016

Länge: 106 Min.

FSK: 6

Genre: Abenteuer, Familie, Fantasy

Regie: Jon Favreau

Land: USA


Für die Inszenierung des Blockbusters zeigt sich Jon Favreau verantwortlich. Und der „Iron Man“-Regisseur macht einen hervorragenden Job. Der Dschungel sieht schlichtweg großartig aus. Egal ob am Tag oder bei Nacht, bei „The Jungle Book“ handelt es sich um einen technisch einwandfreien und atmosphärisch dichten Film. Die Effekte der Hochglanz-Produktion sind dabei erste Sahne. Egal ob der Dschungel an sich oder die spektakulären Action-Szenen, es sind gerade die animierten Tiere die zu überzeugen wissen. Sicher sieht man ihnen ihre CGI-Herkunft an, doch sie können allesamt mit einem Kaliber wie Richard Parker aus „Life of Pi“ mithalten. So ist „The Jungle Book“ vor allem ein visueller Genuss, der aber auch beim Ton in die Vollen geht. Die aggressiven und präzisen Surround-Effekte sind klasse und der Soundtrack sorgt für ordentlich Gänsehaut, da er immer wieder die klassischen „Dschungelbuch“-Songs aufgreift.

Stellt „The Jungle Book“ also insbesondere einen audiovisuellen Hochgenuss dar, kommt man nicht umhin die Story zu kritisieren, denn diese fällt ziemlich flach aus. Allerdings ein Makel der bereits im Original zu einer regelrechten Abfolge von Szenen führte, ohne dabei einen wirklichen roten Faden zu besitzen. „The Jungle Book“ macht einiges anders als das Original und überzeugt trotz der flachen Story durch einen wahnsinnig gutes Pacing. Action und Dialoge wechseln sich harmonisch ab und lassen den Film stets interessant und spannend bleiben. Natürlich verzichtet man in der Neuauflage auch nicht auf die legendären Songs. Mehr als zwei, unter anderem “Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“, sind aber nicht drin, also wird nur selten gesungen. Und das ist auch die richtige Entscheidung, denn mehr hätte dem Film auch gar nicht gut getan, der ansonsten nämlich deutlich ernster und düsterer daher kommt als das Original. Viel Humor gibt es jedenfalls nicht und trotz allem schafft es „The Jungle Book“ über die gesamte Laufzeit schlicht hervorragend zu unterhalten.

Auf schauspielerischer Seite gibt es natürlich kaum etwas zu erwähnen, denn Neeil Sethi ist der einzige echte Schauspieler auf der Leinwand. Und der junge Newcomer weiß vollends zu überzeugen. Seine Figur ist von Beginn an sympathisch und der Jungschauspieler gibt ihm eine lockere und charmante Ader. Daneben sind es die namhaften Synchronsprecher, die einen guten Job abliefern. Kann man in der Originalfassung noch auf die Stimmen von Scarlett Johannson, Idris Elba und vielen anderen Top-Stars zurückgreifen, muss man sich in der deutschen Fassung mit Promis á la Armin Rhode oder Heike Makatsch zufrieden geben. Die Synchron-Arbeit ist ihnen allerdings gelungen. Eine besondere Erwähnung der bekannten Charaktere verdient übrigens noch der Auftritt von Orang-Utan „King Louie“, der tatsächlich eine gelungene Hommage an Marlon Brandos legendären Auftritt als Colonel Kurtz in „Apocalypse Now“ geworden ist.

 

Fazit

„The Jungle Book“ überrascht, denn die Realverfilmung des Zeichentrick-Klassikers ist ein rasantes und durchweg unterhaltsames Abenteuer geworden, dass dabei vieles richtig macht und zu den gelungeneren Reboots der letzten Jahre zählt. Weniger Songs und weniger Humor schaden der reifen Erzählung dabei nicht und „The Jungle Book“ unterhält auf hohem Niveau.

 

Wertung: 7/10


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Poster&Trailer: © The Walt Disney Company Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de