The Huntsman & The Ice Queen

Story

Lange vor ihrer schicksalhaften Schlacht gegen Snow White regiert die böse Königin Ravenna (Charlize Theron) gemeinsam mit ihrer Schwester Freya (Emily Blunt) ihr Reich. Doch dann wird Eiskönigin Freya durch einen bitteren Verrat das Herz gebrochen und sie flieht aus ihrer Heimat in einen winterlichen Palast, in dem sie einsam ihr Dasein fristet und ein Heer aus kriegerischen Huntsmen um sich schart. Unter den ihr treu ergebenen Kämpfern sind auch Eric (Chris Hemsworth) und Sara (Jessica Chastain), die jedoch gegen Freyas oberstes Gebot verstoßen, als sie sich ineinander verlieben: Niemand in ihrem Reich darf Liebe empfinden! Die Eiskönigin schickt das Liebespaar in die Verbannung. Als Eric und Sara Jahre später zu Ohren kommt, dass Ravenna in einem magischen Spiel gefangen und von Freya befreit wurde, werden ihre schlimmsten Befürchtungen wahr: Das Schwesternpaar will nun gemeinsam das gesamte Land unterjochen. Doch da haben die Königinnen ihre Rechnung ohne die verbannten Huntsmen gemacht…


Kritik

Mit knappen 400 Millionen Dollar an den Kinokassen, war „Snow White and the Huntsman“ zwar ein Erfolg für das produzierende Studio Universal, doch bei einer solch vergleichsweise niedrigen Zahl ist ein Sequel alles andere als selbstverständlich. Insbesondere weil es sich beim Fantasy-Actioner aus dem Jahr 2012 um eine Neuinterpretation des bekannten Märchens Schneewittchen handelte. Ein Sequel gibt es bei der Vorlage nicht, dementsprechend erzählt „The Huntsman & The Ice Queen“ eine eigene Geschichte. Die Fortsetzung ist dabei Prequel und Sequel zugleich und kann der Welt von Schneewittchens Königreich keinerlei neuen Aspekte abgewinnen. Schon der erste Teil war, bis auf die stylische Optik, überaus schwach (4/10) und die Fortsetzung stellt keine Verbesserung dar.

The Huntsman & The Ice Queen

Kinostart: 07.04.2016

Länge: 114 Min.

FSK: 12

Genre: Action, Abenteuer, Fantasy

Regie: Cedric Nicolas-Troyan

Land: USA

Originaltitel: The Huntsman: Winter's War


Tatsächlich ist „The Huntsman & The Ice Queen“ so belanglos und uninteressant, dass man ihn bereits schnell nach dem Kinobesuch wieder vergessen hat. Bezeichnend dafür, dass die vielleicht beste Szene des Films der Abspann ist, der mit seinen stylischen Effekten und der hervorragenden musikalischen Untermalung schon fast an ein “James Bond“-Intro erinnert. Davon ist der Rest der viel zu langen 114 Minuten allerdings weit entfernt.

Die Story setzt im Kindesalter des von Chris Hemsworth gespielten Huntsman ein und zeigt zunächst wie dieser als Kind verschleppt und von der Ice Queen zum Kämpfer ausgebildet wurde. Zu dieser Zeit ist der Film noch ein klassisches Prequel, doch diese Struktur wird nach einer halben Stunde aufgebrochen und die Geschichte legt einen Zeitsprung bis nach den Ereignissen von „Snow White and the Huntsman“ hin. Ein Zeitsprung den man sich hätte sparen können, fällt doch gerade die Eingliederung von Charlize Therons böser Königin etwas bemüht aus. Immerhin führt dies zu einer der coolsten Szenen des Films. Insgesamt ist die Handlung der Fortsetzung aber einfach viel zu belanglos und spannungsarm, als das sie den Film 114 Minuten lang tragen könnte. Daran ändern auch einige nette Wendungen nichts, die immerhin noch etwas frischen Wind in den Fantasy- Streifen bringen. Anders als die wieder einmal unpassenden Zwergen-Charaktere, die hier unter anderem von Nick Frost verkörpert werden. Statt witziger Sidekicks fangen die beiden Zwergen-Charaktere mit ihrer bemüht witzigen Art viel zu schnell an zu nerven. Auf sie hätte man bei der Fortsetzung getrost verzichten können.

Doch bereits der Vorgänger konnte weniger mit seiner Story, als vielmehr mit seiner Optik überzeugen. Die recht freie Neuinterpretation war immerhin visuell klasse und auch die Fortsetzung bietet einige lohnenswerte Szenen. Problem dabei ist nur, das diese viel zu selten auftreten. Die Action kommt etwas zu kurz, da sich der Film mehr auf seine Charaktere und die Story zu fokussieren versucht, diese aber, wie bereits erwähnt, den Zuschauer nicht bei der Stange halten kann. Und diese Mischung lässt „The Huntsman and the Ice Queen“ am Ende ganz schön lang wirken und die Action kann nicht über die etlichen Längen des Films hinwegtäuschen. Mehr als 90-100 Minuten hätten wahrlich nicht sein müssen.

Während man als Zuschauer also recht gelangweilt auf das Geschehen blickt, kann man sich immerhin am tollen Ensemble des Films erfreuen. Chris Hemsworth kehrt als Titelheld zurück, macht als Witze-reißender Draufgänger eine gute Figur und bildet damit den sympathischen Kern der Geschichte. Daneben bekommt Hemsworth gleich eine ganze Reihe weiblicher Darsteller zur Seite gestellt. Charlize Theron kehrt als böse Königin ebenfalls zurück und kann trotz gelegentlichem Overacting recht überzeugen. Emily Blunt als ihre Schwester The Ice Queen, bei der man sich zurückblickend fragen muss, warum sie ihrer geliebten Schwester nicht zu Hilfe eilte, als diese gegen Snow White kämpfte, ist ein Neuzugang und Blunt macht ihre Sache als unsichere kleine Schwester gut. Der zweite Neuzugang ist Jessica Chastain als Freundin des Huntsman. Chastain macht als harte und draufgängerische Kämpferin ebenfalls eine gute Figur. Die tollen Schauspieler hat man zwar alle schon besser gesehen, aber sie holen das beste aus ihren eindimensionalen Figuren heraus. Eine sucht man im Sequel allerdings vergebens: Kristen Stewart. Die Hauptdarstellerin stand für die Fortsetzung nicht mehr zur Verfügung und ihre Abwesenheit wirkt an manchen Stellen mehr schlecht als recht in die Story integriert.

 

Fazit

Und wieder nix! „The Huntsman and the Ice Queen“ bietet wie sein Vorgänger erneut nur belanglose und spannungsarme Action und kann darüber hinaus kaum überzeugen. Einige visuell toll umgesetzte Szenen und die namhaften Darsteller retten den Fantasy-Actioner vor einer Katastrophe, wer den ersten Teil von 2012 schon nicht mochte, kann auf diese Fortsetzung allerdings getrost verzichten.

 

Wertung: 4/10


Poster&Trailer: © Universal Pictures International Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de