Star Trek Beyond

Story

Das Raumschiff Enterprise wird wieder startklar gemacht und so geht die Crew um Captain Kirk (Chris Pine) auf eine neue, interstellare Mission. Doch noch während sie unterwegs im All sind, werden sie vom feindseligen Außerirdischen Krall (Idris Elba) und seinen Schergen angegriffen, was in einer Katastrophe mündet: Die Enterprise wird vollständig vernichtet und die einzelnen Besatzungsmitglieder müssen notgedrungen Zuflucht auf dem fremden Planeten Altamid suchen. Weit voneinander getrennt, müssen sie versuchen, sich auf unbekanntem Terrain durchzuschlagen. Der neuerdings ziemlich in sich selbst gekehrte Kirk findet sich mit dem jugendlichen Optimisten Chekov (Anton Yelchin) wieder, während Uhura (Zoe Saldana) und Sulu (John Cho) von Krall gefangen genommen werden. Spock (Zachary Quinto) und „Pille“ McCoy (Karl Urban) sind sich derweil nicht besonders grün und unterdessen freundet sich Scotty (Simon Pegg) mit der Alien-Kriegerin Jaylah (Sofia Boutella) an, die zu einer starken Gefährtin wird. Ob die Crew der Enterprise wieder zusammenfinden und Krall eins auswischen wird?


Kritik

Skepsis war angebracht. Nachdem J.J. Abrams dem "Star Trek"-Franchise mit seinem Reboot "Star Trek - Die Zukunft hat begonnen" (8/10) zur gelungenen Wiederauferstehung verhalf und mit "Star Trek Into Darkness" (8/10) dies ebenso stark fortführte, lag nun alle Last beim neuen Regisseur Justin Lin. Durch J.J. Abrams Engagement bei "Star Wars: Episode VII" stand der Regisseur für den dritten Teil nicht mehr zur Verfügung und wurde durch den bekennenden Trekkie Justin Lin ersetzt. Dieser war zuletzt für die "Fast&Furious"-Teile 3-6 verantwortlich und sollte nun Abrams Erbe angehen. Doch nicht nur sein Einsatz bei den Fast&Furious-Teilen mehrten die Befürchtungen auf einen seelenlosen Action-Blockbuster, auch der schwache erste Trailer machte wenig Hoffnung auf eine gelungene Fortsetzung. Nach 123 Minuten "Star Trek Beyond" stellt sich diese Sorge allerdings als unnötig heraus, denn Justin Lin führt die Geschichte konsequent fort und bietet nicht nur spektakuläre Action auf, sondern überzeugt auch in den leisen, emotionalen und humoristischen Tönen, da er sich stets auf sein eingespieltes und gut aufgelegtes Darsteller-Team verlassen kann, das "Star Trek Beyond" zu einem sehr unterhaltsamen Blockbuster macht.

Star Trek Beyond

Kinostart: 21.07.2016

Länge: 123 Min.

FSK: 12

Genre: Science-Fiction, Action, Abenteuer

Regie: Justin Lin

Land: USA


Die zwei größten Kritikpunkte an "Star Trek Beyond" liegen allerdings auf der Hand: Die Story und der Bösewicht. Zum einen ist die Story nichts besonderes. Sie verläuft im Grunde genommen überraschungsarm, unterhält den Zuschauer aber solide für einen Blockbuster. Das liegt insbesondere auch daran, dass der Film sehr schnell zu einem Überlebenskampf der Charaktere mutiert und man sich nur selten an der vorhersehbaren Geschichte stört. Beim Bösewicht sieht das schon etwas anders aus. Zwar hat man mit Idris Elba wieder ein schauspielerisches Schwergewicht verpflichtet, doch der Brite ist unter seiner Maske a) nicht wiederzuerkennen und b) gnadenlos unterfordert. Sein Bösewicht Krall kommt aber vor allem auf Grund seiner nie ganz klar werdenden Motivationen an Benedict Cumberbatchs tollen Bösewicht aus dem zweiten Teil heran, da helfen auch nicht die Versuche dem Charakter am Ende noch etwas emotionale Tiefe zu verleihen.

Allzu schwer ins Gewicht fallen diese Blockbuster-typischen Schwächen aber nicht, denn "Star Trek Beyond" ist vor allem eins: verdammt unterhaltsam! Man merkt, das Simon Pegg, zusammen mit Doug Jung, das Drehbuch schrieb, denn die Gags sitzen in einer für Blockbuster erstaunlich hohen Dichte. Fast jeder Gag zündet und sorgt beim Publikum für herzhafte Lacher. Doch deswegen ist der Film noch längst keine Komödie, denn ansonsten regieren die dramatischeren und düsteren Momente. In diesen Szenen gelingt es Lin hervorragend die leisen Töne anzustimmen, die durch ihre gefühlvollen und emotionalen Einschläge überzeugen und nie aufgesetzt wirken. Dabei gelingt Justin Lin ein gelungenes und abwechslungsreiches Tempo, dass den Zuschauer stets unterhält und den Verlauf der Geschichte immerzu interessant und spannend gestaltet. Neben diesen ruhigen Tönen regiert dann aber natürlich die Action. Von Prügeleien, über Blaster-Schießereien, Weltraumschlachten, bis hin zu gigantischen Explosionen, entfesselt der taiwanesische Regisseur eine wahre Zerstörungsorgie. Vor allem beim Angriff auf die Enterprise zu Beginn und im extrem langen und spektakulären Finale des Films zieht Lin alle Register. Dabei wandelt Lin immer an der Grenze der Glaubwürdigkeit und kann sich bei einer Motorradszene und einer Flug-Szene manchmal nicht ganz von seinen "Fast&Furious"-Einflüssen lösen. Teilweise ist es zwar hart an der Grenze, aber Lin schießt bei der Action nie über das Ziel hinaus und sorgt für einen herrlich unterhaltsamen Sommerblockbuster.

Die größte Stärke all dieser kleinen Mosaiksteinchen die diesen Film so unterhaltsam machen, liegt aber in der Crew der Enterprise. Diese ist inzwischen etabliert und eingespielt und hat sichtlich Spaß an der Sache. Jeder Charakter bekommt seine Leinwandzeit, auch wenn der leider verstorbene Anton Yelchin vielleicht etwas zu wenig zu tun bekommt, und überzeugt insbesondere in den Wortgefechten mit den anderen Mitgliedern der Crew. Gerade Karl Urbans Pille und Simon Peggs Scotty ist es eine wahre Freude zuzusehen. Während sich Sofia Boutella als Kriegerin Jaylah gut integrieren kann, wissen vor allem die beiden Hauptdarsteller Chris Pine und Zachary Quinto zu überzeugen. Obwohl deren Charaktere Kirk und Spock so unterschiedlich sind, harmonieren sie erneut wunderbar zusammen.

 

Fazit

"Star Trek Beyond" bedient die Fans der Reboot-Reihe auf bestmögliche Art und Weiße. Wer mit der Reboot-Reihe bisher nichts anfangen konnte wird auch hier nur verärgert mit den Augen rollen, auch wenn das Erforschen unbekannter Regionen und damit der Ur-Gedanke der Reihe wieder deutlich stärker in den Vordergrund rückt als in den beiden Teilen von J.J. Abrams. Alle anderen werden ihre Freude an diesem unterhaltsamen Blockbuster haben. Dafür stimmt die Mischung aus Action, Emotionen und Humor so sehr, dass die platte Story und der schwache Bösewicht gar nicht so sehr ins Gewicht fallen. Diese Reboot-Reihe macht einfach Spaß und kann gerne so weiter gehen.

 

Wertung: 8/10


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Poster&Trailer: © Paramount Pictures Germany

Story: Quelle: Filmstarts.de