Jason Bourne

Story

Die Welt hat sich verändert, seit wir den Agenten mit Amnesie, Jason Bourne (Matt Damon), in „Das Bourne Ultimatum“ (2007) gesehen haben: Die durch Edward Snowden aufgedeckten Geheimdienstüberwachungen unbescholtener Bürger haben das Vertrauen in Regierungen gemindert und die Nachrichtendienste für Leaks sensibilisiert. Als die CIA um brisante Daten erleichtert und die Lage mit der Warnstufe „könnte schlimmer sein als bei Snowden“ beschrieben wird, gerät Bournes alte Verbündete Nicky Parsons (Julia Stiles) ins Visier des Geheimdienstes – der erfahrene CIA-Chef Robert Dewey (Tommy Lee Jones) treibt seine Leute an, Nicky unbedingt zu finden. Von der Cyber-Spezialistin Heather Lee (Alicia Vikander) vom Monitor aus beobachtet, tut sich Nicky wieder mit dem ebenfalls untergetauchten Bourne zusammen. Sie warnt ihn vor einem neuen Agenten-Programm, das viel gefährlicher ist als das, in dem Bourne ausgebildet wurde. Was beide nicht wissen: Längst werden sie nicht nur überwacht, sondern auch von einem Auftragskiller (Vincent Cassel) verfolgt…


Kritik

Im Jahr 2007 endete eine beispiellose Hetzjagd. Auf der Suche nach seiner Identität, reiste der an Gedächtnisverlust leidende Ex-Agent Jason Bourne quer durch Europa und die USA. Nach zahllosen Prügeleien, Verfolgungsjagden und einigen Tricks fand er die Wahrheit heraus und die "Bourne"-Reihe endete nach drei hochkarätigen und spannenden Filmen (alle 8/10). Doch Hollywood wäre nicht Hollywood wenn sie die lukrative Reihe einfach so auf sich beruhen lassen würden. Im Jahr 2012 kam dann Teil 4 mit Jeremy Renner in die Kinos, dessen Auftritt als Aaron Cross, ein Agent eines anderen Programms, allerdings weniger überzeugend ausfiel (5/10). Nun war es also wieder an der Zeit Matt Damon, neun Jahre nach dem finalen Teil "Das Bourne Ultimatum" zurückzuholen und mit ihm die Geschichte von Jason Bourne weiterzuspinnen. Herausgekommen ist ein durchaus spannender Agenten-Thriller, der allerdings kaum Neues bietet und die Frage aufkommen lässt, ob die Rückkehr von Jason Bourne wirklich notwendig war.

Jason Bourne

Kinostart: 11.08.2016

Länge: 124 Min.

FSK: 16

Genre: Action, Thriller

Regie: Paul Greengrass

Land: USA


Während zu Beginn noch einige aus den Vorgängern bekannte Erinnerungsfetzen dem Publikum die immerhin neun Jahre zurück liegenden Ereignisse wieder ins Gedächtnis rufen, sind neue Zuschauer der Reihe aber oftmals aufgeschmissen, denn Begriffe wie "Treadstone" oder "Blackbriar" werden nicht erklärt und die Fortsetzung knüpft thematisch an die Vorgänger an. In der Zwischenzeit sind aber auch in der Welt von Jason Bourne einige Jahre vergangen. Nach seiner Schwimmeinlage im Finale des dritten Teils, findet man Bourne, sichtlich gealtert und immernoch untergetaucht, in Griechenland wieder, wo er sich sein Geld durch brutale Box-Kämpfe verdient. Als jedoch die Ex-CIA-Angestellte Nicki Parsons einige vertrauliche Unterlagen, die auch Bournes Vergangenheit betreffen, stiehlt, kehrt Bourne wiederwillig in das Geschäft zurück. Danach entwickelt sich alles wie gewohnt. Bourne wird durch halb Europa und die USA gejagt, während die üblichen Figuren sich als mehr und weniger hilfreich herausstellen, ohne jetzt zu viel vorweg nehmen zu wollen. Insgesamt fügt "Jason Bourne" der Reihe keine neuen Impulse hinzu, stattdessen gibt es lediglich mehr vom Gleichen. Das ist zwar immernoch spannend und interessant genug um solide zu unterhalten, frische Ideen hätten dem Film aber gut getan. Zumal die Story gerade zu Beginn nicht weiß wo sie eigentlich hin will. Die Vorgänger hatten ein klares Ziel und waren darauf ausgerichtet Bournes Identität zu erforschen, was von Haus aus für viel Spannung sorgte. Hier besteht die Motivation lediglich darin noch mehr zu erfahren. Ob man diese Informationen wirklich wissen wollte und ob es diese Fortsetzung wirklich gebraucht hätte, sei einmal dahin gestellt.

Die Handlung ist also lediglich ein solides Grundgerüst und plätschert mehr oder weniger vor sich hin. Überzeugender fallen da schon die Action-Sequenzen aus. Regisseur Paul Greengrass, der bereits Teil 2 und 3 inszenierte, ist bekannt für seine Wackelkamera und die schnellen Schnitte. Diese Art der Inszenierung prägt die "Bourne"-Filme schon seit jeher und auch dieses Mal muss man mit den wackligen Shots vorlieb nehmen. Für einige Zuschauer ist das wahrscheinlich weiterhin nichts, jedoch kann man getrost sagen, dass es Greengrass nicht übertreibt und anders als im zweiten Teil ein gutes und vor allem erträgliches Maß findet. So sind die Action-Szenen von den Prügeleien bis hin zu den Verfolgungsjagden absolut gelungen. Lediglich bei der finalen Sequenz in Las Vegas übertreibt es Greengrass etwas. Nicht mit der Inszenierung aber mit der übertriebenen Action. "Bourne" war schon immer eine etwas geerdetere und realistischere Reihe was Action angeht, hier wird die Grenze der Glaubwürdigkeit aber leicht überschritten. Unterhaltsam ist die Szene dennoch.

Zum Schluss noch ein Wort zum namhaften Cast: Da Matt Damon weder eine Miene verzieht, noch allzu viel Dialog hat, fällt seine Rolle wieder sehr minimalistisch aus und dennoch weiß Damon zu überzeugen, da ihm die Rolle einfach in Fleisch und Blut übergegangen ist. Daneben stechen vor allem die Neuzugänge ins Auge. Die frisch-gebackene Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander kann Joan Allen alias Pamela Landy nicht ganz das Wasser reichen, die schöne Schwedin hinterlässt aber dennoch einen guten Eindruck. Das gleiche gilt für Tommy Lee Jones als Chef der CIA. Viel mehr als grimmig in die Kamera zu schauen haben beide aber nicht zu tun. Das gleiche gilt auch für Vincent Cassel. Der Franzose tritt als Agent in die Fußstapfen von Clive Owen oder Karl Urban und macht Jagd auf Jason Bourne, bekommt insgesamt aber auch wenig zu tun. Der hochwertige Cast überzeugt also, ohne dass die Charaktere ihnen allzu viel abverlangen würden.

 

Fazit

Matt Damon ist zurück und mit ihm auch wieder das typische "Bourne"-Feeling. Allerdings beweisen die Macher zu wenig Mut neue Wege zu gehen und ob es wirklich mehr Hintergrundinformationen zur Figur des Jason Bourne gebraucht hat, sei einmal dahingestellt. Trotz allem kann auch "Jason Bourne" wieder unterhalten. Der Film ist immernoch spannend und interessant genug und weiß vor allem in den Prügeleien und ausladenden Verfolgungen zu überzeugen. "Jason Bourne" ist somit der schwächste "Bourne"-Film mit Matt Damon, aber immernoch besser als der vierte Teil mit Jeremy Renner und geht noch locker als unterhaltsamer und solider Agenten-Thriller durch.

 

Wertung: 6/10


Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Poster&Trailer: © Universal Pictures International Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de