Independence Day 2: Wiederkehr

Story

20 Jahre ist es her, dass Aliens die Erde attackierten und die Hälfte der Bevölkerung auslöschten. Vor allem der mutigen Mission des Piloten Steven Hiller (Will Smith) und des Satellitentechnikers David Levinson (Jeff Goldblum) verdanken wir es, dass die Außerirdischen 1996 besiegt wurden – tragischerweise kam Hiller dann 2007 ums Leben, als er einen Alien-Hybrid-Fighter testete. Und 2016 wird er umso mehr vermisst, als sich die Warnung des Ex-Präsidenten Whitmore (Bill Pullman) bewahrheitet und die Außerirdischen einen neuen, noch verheerenderen Angriff starten! Die Menschheit, die in bis dato nie gekannter Einigkeit ein mit Alien-Technologie erweitertes Verteidigungssystem schuf, steht vor ihrer größten Herausforderung. Die Hoffnungen ruhen auf den jungen Kampfpiloten Jake (Liam Hemsworth) und Dylan (Jessie Usher), dem Sohn des verstorbenen Steven Hiller…


Kritik

20 Jahre sind inzwischen vergangen seit dem der gebürtige Schwabe Roland Emmerich die Aliens die Erde angreifen ließ und diese in Schutt und Asche legten. Das war zum einen Emmerichs endgültiger Durchbruch in Hollywood, zum anderen erlangte er mit dem Science-Fiction-Spektakel den Titel als "Master of Desaster", den er in den folgenden Jahren mit Filmen wie "The Day after Tomorrow" oder "2012" zementierte. Nun kehrt Emmerich also wieder zu seinen Blockbuster-Anfängen zurück und inszeniert, getreu nach dem Motto höher, schneller, weiter, die nächste Zerstörungsorgie zwischen Menschen und Aliens. Doch nicht nur die Aliens kehren in "Wiederkehr" zurück, auch (fast) alle alten Charaktere geben sich die Ehre und unterstützen die jungen Darsteller. Auf Will Smith, der mit dem ersten Teil ebenfalls seinen Durchbruch feierte, müssen die Fans jedoch verzichten. Die Abwesenheit des heutigen Superstars stört zwar überraschenderweise kaum, ansonsten ist "Independence Day 2" allerdings lediglich uninspiriertes Action-Kino, das ohne Sinn und Verstand versucht den Vorgänger in allem zu toppen, dabei aber kläglich scheitert.

Independence Day 2: Wiederkehr

Kinostart: 14.07.2016

Länge: 121 Min.

FSK: 12

Genre: Sci-Fi, Action

Regie: Roland Emmerich

Land: USA

Originaltitel: Independence Day: Resurgence


Was waren die Computer-Effekte doch für ein Segen für die Filmlandschaft. Der Einsatz von CGI gab den Filmemachern nahezu unbegrenzte Möglichkeiten das Publikum ins Staunen zu versetzen. Egal ob das nun ein Flüssigmetall-Roboter ("Terminator 2") war, eine ganze Stadt dem Erdboden gleichgemacht wurde ("Independence Day") oder ganz neue Welten erschaffen wurden ("Avatar - Aufbruch nach Pandora"). Die Einsatzmöglichkeiten waren unbegrenzt, doch allmählich kommt die Faszination CGI an seine Grenzen. Inzwischen ist alles möglich und man hat alles gesehen, bezeichnend dass der Special-Effects Oscar in diesem Jahr nicht an einen großen Blockbuster ging, sondern an eine kleine Produktion wie "Ex Machina" mit ihren subtil eingesetzten Effekten, die zusammen mit den klassischen praktischen Effekten das Publikum wieder mehr begeistern als die Effekte-Schlachten aus dem Computer wie "Der Hobbit 3". Roland Emmerich versucht das Publikum in "Independence Day 2" aber trotzdem mit übermäßigem CGI-Einsatz ins Staunen zu versetzten. In der Fortsetzung ist alles eine Nummer größer als beim letzten Mal und ein gigantisches Raumschiff breitet sich über den kompletten Atlantik aus und lässt dabei die Städte Singapur und London aufeinander fallen. Mehr Spektakel geht nun wirklich nicht! Doch beim Publikum stellt sich merklich eine Blockbuster-Müdigkeit ein, was auch an den schwachen US-Zahlen von "Independence Day 2" abzulesen ist und auch bei diesen so gigantischen Szenen die der Stuttgarter mit seinem Effekte-Team heraufbeschwört bleibt beim Publikum nichts weiter als Achselzucken, da das Gezeigte zu keiner Zeit mehr ist als ein seelenloses Action-Spektakel.

Für Emmerich wird das zum großen Problem, denn die Stärken des Schwaben lagen schon immer bei den spektakulären Action-Sequenzen. Charaktere und Story konnten bislang nur selten wirklich überzeugen und das ändert sich auch bei "Independence Day 2" nicht. So bietet der Film also mehr Spektakel als der Vorgänger, aber auch nur mehr vom Gleichen. Überzeugen kann Emmerich mit seiner futuristischen, an eine Fusion von  "Alien" und "Star Wars" erinnernde Zerstörungsorgie also nur selten.

Und auch sonst hält sich Emmerich an seine typische Katastrophenfilm-Formel. In den ersten 45 Minuten werden erst einmal die zahlreichen Charaktere vorgestellt. Bis auf die neue Präsidentin oder die Liebe der Tochter des Ex-Präsidenten kommen allerdings kaum neue Charaktere hinzu. Vielmehr sieht man die gealterten Charaktere des ersten Teils und deren Kinder, die inzwischen erwachsen geworden sind. Und diesen liebgewonnenen Charakteren macht es durchaus immernoch Spaß zuzusehen, denn auch wenn die Gagdichte geringer ist als im Vorgänger sind die Wortgefechte oftmals unterhaltsam. Eines haben aber alle Charaktere gemein: Sie sind klischeehafte Abziehbildchen, weswegen sich gerade von den neuen Darstellern kaum jemand so in den Vordergrund spielen kann wie es seiner Zeit Will Smith und Jeff Goldblum taten. Goldblum selbst ist auch wieder gut aufgelegt, lediglich die Synchronstimme des verstorbenen Arne Elsholz vermisst man zunächst ein wenig, allerdings wurde für einen erstaunlich angenehmen Ersatz gesorgt. Der Star des ersten Teils fehlt aber und so muss das Publikum mit dem blass bleibenden Sohn von Will Smiths Charakter auskommen. Smith hätte dem Film zwar sicher gut getan, doch während den 121 Minuten vermisst man den Hollywood-Star überraschenderweise nicht. Ob es für Smith eine gute Entscheidung war statt in "Independence Day 2" lieber im Ensemble-Film "Suicide Squad" mitzuwirken, bleibt noch abzuwarten.

Abschließend muss natürlich auch noch ein Wort zur Story gesagt werden. Diese bleibt den Charakteren treu und bleibt die 121 Minuten flach und uninspiriert. Längen kommen in den zwei Stunden aber keine auf und dass obwohl die schwache Story von Anfang bis Ende exakt so abläuft wie man es sich denkt und dabei große Logiklücken offenbart.

 

Fazit

Über den Sinn einer Fortsetzung eines 20 Jahre alten Filmes kann man streiten, erst recht wenn die Fortsetzung dem sehenswerten Vorgänger (7/10) um keinerlei neue Facetten bereichert. Alle Fans des Erstlings werden aber auch an "Independence Day 2" ihre Freude haben. Die Zerstörungsorgie regt aber nicht mehr sonderlich zum Staunen an und die platten Charaktere und die flache Story machen "Independence Day 2: Wiederkehr" zu einem Film den man wirklich nicht gesehen haben muss. Schlecht ist er allerdings auch nicht, da er als Action-Film noch immer grundsolide unterhält und ohne Längen auskommt. Nun darf man gespannt sein, ob der angedeutete dritte Teil nach den schwachen Einspielergebnissen wirklich kommt und ob dieser die Reihe mehr bereichern kann als der lediglich mittelmäßige zweite Teil.

 

Wertung: 5/10


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Poster&Trailer: © Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de