Kritik

Ganze 14 Jahre liegt der erste Ausflug in die animierte Eiszeit nun schon zurück. Das Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und natürlich Faultier Sid, sorgten als ungleiches Trio, dass sich auf den Weg macht um ein verloren gegangenes Menschenkind zurück zu seinen Eltern zu bringen, für eine urkomische Vorstellung. Immer mit dabei: Publikumsliebling Scrat, der auf der endlosen Jagd nach seiner Nuss alle möglichen Katastrophen auslöst. In den Fortsetzungen schwoll diese Gruppe auf eine beachtliche Zahl an und im inzwischen fünften Teil der Reihe treiben sich nun etliche Charaktere aus allen Vorgängern herum. Doch wie sagt man so schön? "Zu viele Köche verderben den Brei" und "Ice Age 5 - Kollision voraus!" hat nicht nur was die Anzahl an Charakteren angeht, seinen Zenit überschritten, sondern auch qualitativ muss sich der neueste Teil hinter seinen Vorgängern einsortieren.

Ein verloren gegangenes Menschenbaby, die Eisschmelze, die Entdeckung der Dinosaurier und die Verschiebung der Kontinentalplatten. Die tierischen Helden der Eiszeit mussten sich in den bisherigen Filmen schon einigen geschichtsträchtigen Ereignissen stellen. Im fünften Teil sorgt Scrat nun nicht nur für die Planetenkonstellation wie wir sie kennen, sondern obendrein noch für einen Meteoriten der, wie einst die Dinosaurier, nun droht die Säugetiere auszulöschen. Soweit das Grundkonstrukt der Handlung die sich als äußerst dünn erweist. Nicht nur, dass sie lediglich dem Zweck dient die Charaktere wieder von A nach B zu jagen, natürlich verfolgt von drei Urzeit-Raubvögeln, sie entpuppt sich auch als völlig abstrus. Da reißt Erdhörnchen Scrat per Ufo ins All, Meteoriten werden aus der Bahn gelenkt und das Innere eines Meteoriten entpuppt sich als ein einziger Wohlfahrtsort voller verrückter Figuren. Nun waren die Geschichten der Vorgänger auch verrückt, allerdings immer mit dem nötigen Augenzwinkern. Im fünften Teil schießen die Macher aber gehörig über das Ziel hinaus.

Das Gleiche gilt für die Charaktere. Gerade die beiden Mitglieder der Ur-Trios, Diego und Sid, bekommen recht wenig zu tun, während sich die Macher lieber mit den uninteressanteren und oftmals peinlichen ("Bro-Dad!") Nebencharakteren beschäftigten. Die Macher gehen leider viel zu sehr Over-The-Top und entfernen sich damit immer mehr vom "Ice Age" wie es das Publikum 2002 kennen und lieben gelernt hat. Völlig missraten ist der fünfte Ableger der Reihe deshalb aber nicht. immer wieder sorgen einzelne Szenen für Schmunzler und Lacher, weswegen "Ice Age 5" vor allem punktuell für gute Unterhaltung sorgt. Allerdings muss man auch sagen, dass sich der Humor immer weiter abnutzt. Selbst Scrats Abenteuer im All bieten im Grunde nichts neues und die Nuss-Jagd fällt wenig originell und unterhaltsam aus.

Die Animationen sind dafür wieder auf einem hohen Niveau. Das Animationsstudio Blu Sky Studios liefert mit "Ice Age 5" zwar keine Referenz-Animationen ab, die bunten und detaillierten Animationen fallen dennoch überzeugend aus.

Fazit

Die Ermüdungserscheinungen der "Ice Age"-Reihe sind nicht mehr zu übersehen. Der fünfte Teil weiß mit seiner dünnen Handlung, den viel zu absurden Einfällen und den etlichen Figuren nur selten wirklich umzugehen. So verkommt der fünfte Ableger zu einer reinen Nummern-Revue und einem Klamauk-Spektakel bei dem die Emotionen auf der Strecke bleiben. Zwar sorgen die alten Publikumslieblinge noch für einige humorvolle Szenen, der Zenit der erfolgreichen Reihe ist allerdings überschritten. Es wird Zeit das Sid und Co. nun in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen dürfen. Gut das "Ice Age 5" der mutmaßlich letzte Teil der Reihe sein soll, denn obwohl der Film mit 400 Millionen Dollar ein Erfolg an den Kinokassen war, so kommt er an seine Vorgänger nicht heran. Weder am Box Office, noch qualitativ (Teil 1: 9/10, Teil 2: 7/10, Teil 3: 6/10, Teil 4: 7/10).

Wertung: 5/10

Poster&Trailer: © Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de