San Andreas

Story

In Kalifornien ist die berühmt-berüchtigte San-Andreas-Verwerfung eine tickende Zeitbombe: Experten sagen schon lange voraus, dass es irgendwann mal zu einem verheerenden Erdbeben kommen muss, wenn sie sich verschiebt. Die Mega-Metropole Los Angeles wäre davon unmittelbar betroffen. Und wie es das Schicksal nun so will, bricht eines Tages tatsächlich jenes Horror-Szenario über die Stadt herein, in dessen Verlauf ein Beben der Stärke 9 alles in Schutt und Asche legt. Mitten in diesem Chaos versucht sich der Hubschrauber-Rettungspilot Ray (Dwayne Johnson) gemeinsam mit seiner Noch-Ehefrau Emma (Carla Gugino) von LA nach San Francisco durchzuschlagen. Denn dort sitzt ihre gemeinsame Tochter Blake (Alexandra Daddario) fest und wartet verzweifelt auf Hilfe. Doch gerade, als sich die Lage zu beruhigen scheint, geht die gewaltige Natur-Katastrophe erst richtig los...


Kritik

Die San Andreas-Verwerfung war inzwischen schon einige Male das Thema von großen Hollywood-Blockbustern. Am ehesten fällt einem dazu wohl die gigantische Zerstörungsorgie in Roland Emmerichs „2012“ ein. Der 2009 erschienene Katastrophenfilm zerlegte zwar auch noch den Rest der Erde, aber am beeindruckendsten war sicherlich die erste Action-Sequenz die den Untergang von Los Angeles thematisierte. „San Andreas“ fokussiert sich nun ebenfalls auf die Zerstörung Kaliforniens, wenn auch hauptsächlich von San Francisco, und auch sonst sind die Parallelen zu Emmerichs Film unübersehbar, mit dem Unterschied das Regisseur Brad Peyton nur einen Schauplatz benötigt um das gleiche Ausmaß der Zerstörung zu bieten wie „2012“.

San Andreas

Kinostart: 28.05.2015

Länge: 114 Min.

FSK: 12

Genre: Action, Abenteuer, Thriller

Regie: Brad Peyton

Land: USA


Zwei (Weltrekord-) Beben und ein Tsunami, die San Francisco in Schutt und Asche legen, mehr braucht der Kanadier nicht. Die 114 Minuten sind eine von Anfang bis Ende pausenlose Action-Orgie. Brad Peyton scheucht dabei seinen Hauptdarsteller Dwayne „The Rock“ Johnson durch etliche Zerstörungsszenarien. Ist dabei aber erstaunlich abwechslungsreich unterwegs: Egal ob per Helikopter, Auto, Flugzeug, Boot oder schlicht zu Fuß, in „San Andreas“ ist Johnson kein Weg zu weit um seine Tochter zu retten. Die Zerstörung selbst, ist für einen Katastrophenfilm ganz typisch inszeniert. Schwere Gesteinsbrocken oder gleich ganze Hochhäuser sausen nur knapp an den Hauptdarstellern vorbei, während der Rest um sie herum stirbt. Immerhin gibt es einige ungewöhnliche Kameraflüge zu bestaunen, die aber primär wohl dafür da waren um den 3D-Effekt zu vergrößern. Ansonsten ist der Film ein einziges CGI-Fest. Das die Effekte so gut wie alle aus dem Computer stammen sieht man dem 100 Millionen Dollar Film an und doch sind die Spezialeffekte sehr detailliert und von der Anfangssequenz mal abgesehen, auch als gelungen zu bezeichnen.

Während das Effekte-Team also reichlich Arbeit hatte, ließen es die Drehbuchautoren deutlich gemächlicher angehen. Nicht nur die Action hat man so oder so ähnlich bereits in „2012“ gesehen. Die Charaktere sind ebenfalls 1:1 übernommen. Ein geschiedenes Ehepaar, bei dem die Ex-Frau einen neuen Lover hat und eine Tochter die zwischen beiden steht. Dazu kommt noch ein tollpatschiger junger Mann den die Tochter just vor dem Erdbeben kennen lernt. Wenn man jetzt meint man kennt die Geschichte und weiß wie es ausgeht, liegt man völlig richtig. Die Charaktere bleiben flach und die sogenannte „Story“ kann man in jeder einzelnen Szene vorhersehen.

Da hilft es dann auch wenig, dass man mit dem Ex-Wrestler und Box-Office-Garanten Dwayne Johnson einen grundsympathischen Darsteller verpflichtet hat. Er spielt seinen üblichen Charme gekonnt aus, aber zu mehr reicht sein schauspielerisches Talent nunmal nicht, so ist eine recht emotionale Szene dann auch ziemlich hölzern geraten. Aber auch die anderen Charaktere sind, trotz teils guter Schauspieler wie Carla Gugino, nichts weiter als Abziehbildchen anderer Action-Filme. So bleibt einem nichts anderes übrig als sich an der Action zu ergötzen, denn die Charaktere sind einem relativ egal und selbst wenn, kennt man ihr Schicksal schon von vorneherein. Schade auch das Brad Peyton ganz am Ende noch einmal die Patriotismus-Keule hervorholen musste. Bleibt diese den Film über angenehm zurückhaltend, wird im Fremdscham auslösenden Sonnenuntergang-Ende mit wehender US-Flagge noch einmal gnadenlos draufgehauen.

 

Fazit

Die Charaktere sind flach wie ein Blatt Papier und die Story komplett vorhersehbar und direkt vom Reißbrett. Aber was erwartet man auch von einem Katastrophenfilm? „San Andreas“ hat ein Ziel: Den Zuschauer mit einer gewaltigen Zerstörungsorgie zu unterhalten und das gelingt ihm. Regisseur Brad Peyton jagt seine Darsteller durch alle möglichen Varianten des Szenarios und das pausenlose Action-Spektakel macht, das richte Soundsystem und die passende TV-Größe vorausgesetzt, trotz allem einfach unverschämt viel Spaß.

 

Wertung: 6/10


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Poster&Trailer: © Warner Bros. Pictures Germany

Story: Quelle: Filmstarts.de