Regression

Story

Der Polizist Bruce Kenner (Ethan Hawke) ermittelt im Fall der 17 Jahre alten Angela Gray (Emma Watson). Das völlig verängstigte und verstörte Mädchen wurde von einer satanistischen Sekte entführt und vergewaltigt. Angela glaubt, auch ihren Vater John (David Dencik) unter den Tätern gesehen zu haben, was ihr Trauma noch verstärkt. John gibt jedoch vor, sich an nichts erinnern zu können. Um die Amnesie des Vaters zu untersuchen, wird der Psychologe Prof. Raines (David Thewlis) hinzugezogen. Währenddessen führen Kenners Ermittlungen zu immer unglaublicheren Enthüllungen, die den mit allen Wassern gewaschenen Cop bis an den Rand seines Vorstellungsvermögens treiben. Wie Angela wird auch er bald von Albträumen heimgesucht und die Existenz des Teufels erscheint ihm langsam alles andere als unwahrscheinlich…


Kritik

„Regression“ ist erst der dritte englischsprachige Film des spanischen Regisseurs  Alejandro Amenábar. Amenábar machte sich in den letzten Jahren mit kleineren spanischen Filmen einen Namen, insbesondere im Drama und Thriller-Genre. Mit „Regression“ verfilmt er sein bisher prestigeträchtigstes Projekt, denn dieses Mal kann er auf die Unterstützung namhafter Hollywood-Größe wie Emma Watson, Ethan Hawke oder David Thewlis zählen. Mit diesem starken Darsteller-Trio im Rücken, widmet er sich dem schwierigen Thema des Satanismus und verfilmt eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte, Anfang der Neunziger Jahre. „Regression“ ist dabei ein düsterer Psycho-Thriller geworden, der den ein oder anderen Schock für das Publikum bereit hält, das Thema Satanismus aber nur oberflächlich behandelt und damit weniger unter die Haut geht, als möglich gewesen wäre.

 

Regression

Kinostart: 01.10.2015

Länge: 107 Min.

FSK: 16

Genre: Thriller

Regie: Alejandro Amenábar

Land: Spanien, Kanada

 

 


Sekten und Kulte strahlen mit Sicherheit eine große Faszination, aber auch eine gewisse Bedrohlichkeit und Fremdes aus. Diesem Thema widmet sich Alejandro Amenábar zwar, kratzt mit seiner Story rund um ein missbrauchtes Mädchen aber lediglich an der Oberfläche des komplexen und spannenden Themas. Vielmehr konzentriert er sich auf die kriminologische Auflösung des Falls, der allen Beteiligten dabei immer mehr zusetzt. Dies führt letztendlich dazu, dass insbesondere Hauptdarsteller Ethan Hawke, von grausamen Träumen und Visionen geplagt wird und sich bei ihm eine gewisse Paranoia einstellt. Diese Traum-Sequenzen sind gleichzeitig auch die größte Stärke des Films, da sie zum einen extrem spannend und zum anderen sehr schockierend ausfallen und immer wieder die recht zähen Ermittlungen auflockern. Von den Traum-Sequenzen einmal abgesehen, kann der Film nämlich nur in den seltensten Momenten wirklich mitreißen.

Größter Pluspunkt des Films sind hingegen die Schauspieler, allen voran Ethan Hawke. Hawke, der sich mit Horrorfilmen und Thrillern auskennt, bringt den psychisch labilen und bei Kollegen unbeliebten Ermittler sehr gut rüber und trägt den Film quasi im Alleingang. Zu seiner Seite steht ihm David Thewlis als Psychologe, der sich des Öfteren als Szenendieb erweist. Die ebenfalls aus „Harry Potter“ bekannte Emma Watson versucht indes weiter Fuß als Charakterdarstellerin zu fassen. Gelang ihr das in vergangenen Filmen noch sehr gut, fällt ihre Leistung in „Regression“ etwas schwächer als gewohnt aus. Sie spielt das missbrauchte Mädchen, kommt mit ihrer Leistung, trotz des recht vielschichten Charakters, aber nie über ein solide heraus, da sie ihre Figur mit zu wenig Leben füllt.

Die Inszenierung ist Amenábar allerdings gelungen. Er taucht die Bilder in einen recht farblosen und ungemein düsteren Look, der auffallende Ähnlichkeiten zum gewohnten Stil der David Fincher-Filme besitzt. Der Soundtrack ist gut und gezielt eingesetzte Sounds sorgen für die nötigen Schocks.

 

Fazit

Der große Wurf ist „Regression“ nicht geworden, dafür behandelt die Story das Thema zu oberflächlich und die Ermittlungen sind insgesamt viel zu zäh und ermüdend geraten. Die Darsteller und die gelegentlich auftretenden Traum-Sequenzen und Visionen wissen da schon deutlich mehr zu überzeugen und machen „Regression“ am Ende doch noch zu einem fiesen und recht unterhaltsamen Psycho-Thriller.

 

Wertung: 6/10


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Poster&Trailer: © Tobis Film GmbH & Co. KG

Story: Quelle: Filmstarts.de