Joy - Alles ausser gewöhnlich

Story

Schon seit ihrer Kindheit lebt Joy Mangano (Jennifer Lawrence) in chaotischen Familienverhältnissen. Daran hat sich auch Jahre später nichts geändert – ganz im Gegenteil: Während ihre Mutter Terry (Virginia Madsen) den Großteil ihres Lebens im Bett mit dem Schauen ihrer Lieblingssoap verbringt, zieht ihr schon länger von der Mutter geschiedener Vater Rudy (Robert De Niro) nach dem jüngsten Beziehungsende in einer langen Reihe von Trennungen gezwungenermaßen in Joys Keller ein. Dort lebt außerdem bereits Joys Ex-Mann Tony (Edgar Ramirez), mit dem sie zwei Kinder hat. All der Trubel in ihren eigenen vier Wänden bestärkt die junge Frau nur noch mehr darin, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und sich selbst zu verwirklichen. So kommt sie eines Tages beim Putzen auf die Idee zum sich selbst auswringenden Wischmopp, den sie mit finanzieller Unterstützung von Rudys neuer Freundin Trudy (Isabella Rossellini) herstellen kann. Doch die Verbreitung und der Verkauf ihrer besonderen Erfindung stellt sie vor einige Probleme – bis sie schließlich ein Meeting mit dem Geschäftsmann Neil Walker (Bradley Cooper) ergattern kann...


Kritik

Aller guten Dinge sind drei! Das dachte sich wohl auch Regisseur David O. Russell, denn „Joy“ ist seine dritte Kollaboration mit dem Trio Jennifer Lawrence, Bradley Cooper und Robert De Niro in Folge. Nach den beiden gefeierten Filmen „Silver Linings“ und „American Hustle“, schließt „Joy“ nun das Kinojahr 2015 ab. Während die beiden Vorgänger 8 bzw. 10 Oscar-Nominierungen abstauben konnten, allerdings insgesamt nur einen gewannen (Jennifer Lawrence als beste Hauptdarstellerin in „Silver Linings“) kommt „Joy“ nur auf eine einzige Nominierung bei den Oscars 2016: Zum dritten Mal in Folge für Jennifer Lawrence. Das heißt aber nicht, dass David O. Russell einen schlechten Film abgeliefert hat. „Joy“ ist zwar schwächer als die beiden tollen Vorgänger (jeweils 8/10), aber allein durch Jennifer Lawrence erneut großartiges Spiel und der auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte, ist der Film bereits absolut sehenswert geworden.

Joy - Alles außer gewöhnlich

Kinostart: 31.12.2015

Länge: 124 Min.

FSK: 12

Genre: Biografie, Drama, Komödie

Regie: David O. Russell

Land: USA

Originaltitel: Joy


Jennifer Lawrence, die im Vorfeld des Films so sehr von Regisseur David O. Russell schwärmte, das sie sich sogar vorstellen könnte in jedem seiner Filme mitzuspielen, hat mit ihren 25 Jahren eigentlich alles erreicht. Die erfolgreiche „Die Tribute von Panem“-Reihe ist zu Ende, einen Oscar hat sie bereits gewonnen und sie ist eine der besten und vor allem bestbezahltesten Schauspielerinnen der Welt. Doch Lawrence gibt weiter Vollgas, setzt sich für die Gleichberechtigung der Frauen in Hollywood ein und überzeugt in „Joy“ wieder einmal alle von ihrem schauspielerischen Talent. Die insgesamt vierte Oscar-Nominierung für Lawrence, die für "Joy" bereits den Golden Globe gewann, ist absolut gerechtfertigt, denn die junge Schauspielerin trägt den Film mühelos. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Story und die Sympathien der Zuschauer fliegen ihrer Rolle zu, in der sie erneut vollends überzeugen kann. Daneben sticht allerdings kein Schauspieler aus der Riege wirklich heraus. De Niros Part ist größer als bei den beiden Filmen zuvor und er hat gerade zu Beginn des Films seine Momente, allerdings bleibt er ähnlich blass wie Bradley Cooper in einer ebenso ungewöhnlichen wie kleinen Rolle, in der er aber immerhin seine passende Chemie zu Lawrence einzusetzen weiß.

Die Geschichte rund um einen Wischmob klingt auf dem Papier nicht sonderlich interessant, doch „Joy“ setzt den Fokus auf die Erfinderin des speziellen Mobs selbst, Joy Mangano. Die berühmte Erfinderin und Geschäftsfrau behält in den chaotischen Zuständen innerhalb ihrer Familie, den Vorurteilen und dem geringen Vertrauen ihr gegenüber und der knallharten Konkurrenz immer die Übersicht und kämpft sich entgegen aller Widrigkeiten beeindruckend durchs Leben. Neben einigen emotionalen Momenten, bereitet „Joy“ aber vor allem viel Spaß und weiß durch seine Lockerheit zu überzeugen. Die Story, die auf wahren Begebenheiten beruht, ist damit, entgegen der Befürchtungen, interessant und weiß zu überzeugen. Allerdings erzählt O. Russell diese manchmal etwas zu wirr und an manchen Stellen holpert die Erzählweise ein wenig. Die Inszenierung und der Soundtrack sind ihm hingegen wieder gut gelungen.

 

Fazit

„Joy“ versetzt den Zuschauer in keine Jubelausbrüche, doch die Tragikomödie ist emotional und witzig zugleich und profitiert von einem tollen Soundtrack und der guten Geschichte, die allerdings etwas holprig erzählt wird. Der unangefochtene Star des Films ist aber ohne Frage Jennifer Lawrence, die hier erneut groß aufspielt und den Film mühelos auf ihren Schultern trägt und damit auch zu Recht mit einer Oscar-Nominierung bedacht wurde. Alles in allem ist „Joy“ also ein kleiner aber feiner Film und ein sehenswerter Abschluss des Kinojahres 2015 geworden.

 

Wertung: 7/10


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Poster&Trailer: © Twentieth Century Fox of Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de