Black Mass

Story

Im Boston der 1970er Jahre gelingt es dem ehrgeizigen FBI-Agenten John Connolly (Joel Edgerton) den irischstämmigen Verbrecher James „Whitey“ Bulger (Johnny Depp) zu einer Zusammenarbeit mit dem FBI zu überreden. Da es darum geht, der verfeindeten italienischen Mafia das Handwerk zu legen, versorgt der skrupellose Whitey Connolly bereitwillig mit Informationen zur Ergreifung seiner Konkurrenten. So gelingt es ihm trotz seiner Nähe zum FBI, mehr und mehr an Macht und Einfluss in der Bostoner Unterwelt zu gewinnen, die er bald mit Morden und Drogenhandel dominiert. Doch schließlich droht die wacklige Allianz außer Kontrolle zu geraten und die Situation zu eskalieren.


Kritik

James „Whitey“ Bulger war einst einer der berühmtesten Verbrecher der Welt. Der irischstämmige Gangster wuchs im Süden von Boston auf und wurde von seiner Nachbarschaft ebenso gemocht wie gefürchtet. 1975 begann er damit die Kontrolle über die Stadt zu gewinnen und fungierte als Kopf der Bostoner Mafia. Mit Hilfe eines FBI-Deals blieb er lange an der Macht, doch letztlich ging sein erschaffenes Imperium doch in die Brüche, ehe er nach 17 Jahren auf der Fahndungsliste im Alter von 81 Jahren im Juni 2011 doch noch vom FBI geschnappt wurde. „Black Mass“ erzählt nun die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Mannes, der unter anderem als Inspiration für Jack Nicholsons Gangster-Boss in „The Departed“ diente. „Black Mass“ wartet dabei mit einer erstklassigen Besetzung und dem besten Johnny Depp seit vielen Jahren auf, doch die allzu klassisch erzählte Gangster-Story und die gemächliche Erzählweise lassen den Film nicht zur Entfaltung kommen und letzten Endes springt dabei nur ein solider Film heraus.

 

Black Mass

Kinostart: 15.10.2015

Länge: 123 Min.

FSK: 16

Genre: Krimi, Thriller

Regie: Scott Cooper

Land: USA


„Black Mass“ basiert dabei auf dem Buch "Black Mass: The True Story of an Unholy Alliance Between the FBI and the Irish Mob" und erzählt die Geschichte von James Bulger vom Aufstieg zum Fall, immer wieder unterbrochen durch spätere Szenen von seinen einstigen Partnern im Verhörraum. So große Faszination die Person Bulger auch ausstrahlt, der Story fehlt es an erzählerischem Glanz. Vieles wird nur oberflächlich behandelt und die Protagonisten sind nur vage greifbar. Die Erzählweise ist darüber hinaus sehr ruhig geraten und wer auf Action-Szenen hofft wird enttäuscht sein, bis auf einige Hinrichtungsszenen dominiert das gesprochene Wort. So erzählt „Black Mass“ am Ende eine klassische aber auch nur solide Story über den Gangster-Boss, die einiges an Potenzial verschenkt.

Regisseur Scott Cooper kann dabei auf eine erstklassige Schauspiel-Riege zurückgreifen. An erster Stelle ist dabei natürlich Johnny Depp zu nennen. Äußere Verwandlungen durch viel Make-up sind bei ihm ja nichts ungewöhnliches, doch die Rolle als knallharter Gangster-Boss schon. Er wirft die antrainierten Jack Sparrow-Manieren über Bord und liefert mit der Darstellung des eiskalten Bulger die beste Leistung seit vielen Jahren ab. Hier zeigt Depp endlich wieder seine ganze Klasse und „Black Mass“ wird von ihm im Alleingang getragen. Dabei gehen auch die beiden besten Szenen des Films, im Haus des FBI-Agenten John Connolly, auf Depps Kappe. Einen solch großartigen Johnny Depp darf es ruhig öfter geben. Daneben ist die Riege hervorragend besetzt, doch außer Joel Edgerton als John Connolly vermag keiner so recht herauszustechen. Selbst Schauspielgrößen wie Benedict Cumberbatch bleiben blass, da ihnen das zurückhaltende Drehbuch kaum Raum zur Entfaltung lässt, was angesichts dieser Besetzung wirklich schade ist.

Ansonsten ist „Black Mass“ ebenso solide inszeniert wie erzählt. Die Ausstattung des Siebziger Jahre Settings ist detailgetreu nachgebildet worden und die recht farblosen Bilder fügen sich prächtig ins harte und insgesamt graue Gesamtbild ein.

 

Fazit

„Black Mass“ hätte insbesondere durch den großartigen Johnny Depp als faszinierender James „Whitey“ Bulger deutlich mehr Potenzial gehabt, doch mehr als ein solider Gangster-Film springt am Ende nicht heraus. Dafür ist die Story zu uninspiriert und der Film zu ruhig und zu blass. Da wäre mehr drin gewesen. Dennoch ist Scott Coopers Film weit davon entfernt schlecht zu sein, sondern weiß über die 122 Minuten hinweg recht gut zu unterhalten.

 

Wertung: 6/10


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Poster&Trailer: © Warner Bros. Pictures Germany

Story: Quelle: Filmstarts.de