American Ultra

Story

Der Kiffer Mike (Jesse Eisenberg) und seine Freundin Phoebe (Kristen Stewart) führen ein ruhiges Leben in einer beschaulichen Kleinstadt. In seinem langweiligen Alltag als Kiosk-Mitarbeiter erlebt Mike keine großen Abenteuer. Dennoch sind er und Phoebe mit ihrem Dasein und ihrem Dope rundum zufrieden. Mike plant sogar, seiner großen Liebe einen Heiratsantrag zu machen. Doch so einfach wird sein Leben nicht weiter dahinplätschern, denn eigentlich ist Mike ein Schläfer-Agent der US-amerikanischen Regierung, was ihm selbst jedoch gar nicht mehr bewusst ist. Eine geheime Parole entfesselt eines Tages jedoch zu seinem eigenen Erstaunen seine tödlichen Fähigkeiten. Von der Regierung nun als hohes Risiko eingestuft und fortan gejagt, fliehen Mike und Phoebe vor ihren Verfolgern, doch früher oder später muss die unfreiwillige Killermaschine ihr ganzes Potential entfalten, um die Vergangenheit endgültig abzuschütteln.


Kritik

Die kiffenden Killermaschinen. Bereits das Poster deutet an welch abgefahrener Mix dem Zuschauer hier bevorsteht. Der dazugehörige Trailer unterstreicht dies noch einmal, denn bei Nima Nourizadehs „American Ultra“ handelt es sich um eine waschechte Action-Komödie. Zum einen allerdings eine sehr abgefahrene und zum anderen eine teils ziemlich brutale. Wie Nourizadehs verrückter Vorgängerfilm „Project X“, bei dem Jugendliche beim Feiern gleich die ganze Nachbarschaft zerlegen, besitzt „American Ultra“ den gleichen wilden Mix beider Genres der allerdings nie richtig aufgeht. Dabei können auch einige Anspielungen auf die Popkultur, sowie die talentierten Schauspieler Nima Nourizadehs „American Ultra“ nicht vor der Mittelmäßigkeit retten.

American Ultra

Kinostart: 15.10.2015

Länge: 96 Min.

FSK: 16

Genre: Action, Komödie

Regie: Nima Nourizadeh

Land: USA, Schweiz


In „American Ultra“ geht es um den Kiffer Mike und seine Freundin, die beide ein, mehr oder weniger, normales Leben führen. Jedoch muss Mike schon bald feststellen, dass er ganz spezielle Fähigkeiten besitzt und er macht sich auf die Suche nach Antworten. Die Ähnlichkeit mit den „Bourne“-Filmen kommt dabei genauso wenig von ungefähr, wie die Anspielungen auf „Terminator“, „Hot Fuzz“ und Co. Nourizadeh versucht sich an dem Kunststück diese Filme zu parodieren, gleichzeitig dem Film aber auch seine Ernsthaftigkeit und emotionale Tiefe zu geben. Dieser Mix geht leider nie ganz auf. Die Action-Szenen sind nicht nur sehr ernst geraten, sie sind auch verdammt blutig. Egal ob Löffel oder Kehrschaufeln, hier wird alles zur potenziellen Mordwaffe und Nourizadeh kostet die Nahkampf-Action mit viel Kunstblut aus. Seine FSK 16-Freigabe verdient sich der Film jedenfalls zu Recht. Neben den brutalen Action-Szenen gibt es die eher weniger romantische Liebesbeziehung der beiden, bei der der Film die leisen Töne anschlägt. Gepaart mit den humorvollen Szenen, die glücklicherweise ohne Fäkalhumor auskommen, gelingt es dem Regisseur jedoch nicht die verschiedenen Stimmungen zu einem großen Ganzen zusammenzuführen. „American Ultra“ wirkt dadurch über weite Strecken unbeholfen und unausgegoren.

Auf technischer Seite macht der Film hingegen eine gute Figur. Das Kunstblut sieht einigermaßen gut aus und auch die Explosionen und Effekte sehen ordentlich aus. Der rockige und abgedrehte Soundtrack passt und der Abspann ist in einen skurrilen Comic integriert, was wiederrum zur durchgeknallten Atmosphäre des Filmes passt.  Auf der schauspielerischen Seite gibt es sowohl Licht wie Schatten. Während Topher Grace noch als verachtenswerter Bösewicht des Films überzeugt, ist Jesse Eisenbergs Performance etwas zu lethargisch, was dem Charakter ein wenig den Witz raubt. Dass Kristen Stewart besser schauspielern kann, hat man darüber hinaus in „Die Wolken von Sils Maria“ beobachten können. Beide machen eine ordentliche Figur, können bei ihrem Talent aber natürlich weitaus mehr.


Fazit

„American Ultra“ funktioniert als Action-Komödie nur bedingt. Regisseur Nima Nourizadeh schafft es nicht, den wilden Genre-Mix stimmig auf die Leinwand zu bringen. Die blutige Action macht zwar Laune und der Humor stimmt, aber insgesamt verschenkt „American Ultra“ zu viel Potential. Die Kiffer-Komödie kommt in ihrer kurzen Laufzeit leider nie über das Mittelmaß hinaus.


Wertung: 5/10


Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Poster&Trailer: © Concorde Filmverleih GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de