A World Beyond

Story

Die junge, clevere Casey Newton (Britt Robertson) interessiert sich sehr für Wissenschaft. Eines Tages findet sie eine mysteriöse Anstecknadel, die sie Visionen von einer anderen Welt bekommen lässt und schließlich mit dem einst genialen Erfinder Frank Walker (George Clooney) zusammenbringt. Walker hat jedoch seine frühere Klasse verloren und ist stark desillusioniert. Der Hauptgrund dafür ist, dass er eine Art von Parallel-Universum, das Tomorrowland genannt wird, verlassen musste. Dies traf ihn besonders schwer, da es dort keinerlei Sorgen gab, sondern Frieden und Glückseligkeit herrschten. Seit seinem erzwungenen Abschied aus der Parallelwelt hat David Nix (Hugh Laurie) dort das Sagen und verfolgt seine ganz eigenen finsteren Pläne. Gemeinsam wollen das Mädchen und der Erfinder nach Tomorrowland zurückkehren, um dort alles wieder gerade zu biegen und obendrein den nahenden Weltuntergang zu verhindern.


Kritik

Nach dem enormen Erfolg der „Fluch der Karibik“-Reihe war es wohl nur eine Frage der Zeit bis sich Disney dem gleichen Konzept erneut widmen würde: Der Verfilmung einer ihrer Themenparkattraktionen. Nach den Piraten ist nun die Welt der Zukunft an der Reihe, mit dem einfachen wie passenden Namen „Tomorrowland“. Warum der Film in Deutschland zunächst „Projekt: Neuland“ hieß und später doch wieder umbenannt wurde in den noch sperrigeren Titel „A World Beyond“, ist dabei nur ein weiteres großes Rätsel deutscher Filmtitel. Doch auch mit dem neuen Titel schlug der Disney-Blockbuster nicht so ein, wie sich das die Disney-Bosse, nach Flops wie „John Carter“ oder „The Lone Ranger“, erhofft hatten. „A World Beyond“ spielte bei Produktionskosten in Höhe von 190 Millionen Dollar gerade einmal 208 Millionen Dollar wieder ein. Zusätzliche Kosten für das Marketing mit einbezogen, beschert der Film Disney einen Verlust von schätzungsweise 140 Millionen Dollar und damit den nächsten Flop. Durch Milliarden-Zugpferde wie die Marvel-Filme oder die Star Wars-Saga wird man sicherlich keine Angst vor der Pleite haben müssen, doch Disney muss sich allmählich fragen warum die neuen Produktionen zuletzt nicht mehr zündeten. An der Qualität des Films kann es dabei kaum liegen. Brad Birds Film ist nicht frei von Schwächen, aber sehenswert und alles in allem deutlich besser als die Flops der letzten Jahre.

A World Beyond

Kinostart: 21.05.2015

Länge: 130 Min.

FSK: 12

Genre: Sci-Fi, Abenteuer

Regie: Brad Bird

Land: USA

Originaltitel: Tomorrowland


Bevor das Land der Zukunft in Erscheinung tritt, wird der Zuschauer erst einmal ins Jahr 1964 zurückgeworfen, zur Weltausstellung der Zukunft in New York. Der Prolog hält sich mit seinem spektakulären Set nicht zurück und wirft einen kleinen Blick voraus, auf das was den Zuschauer schon direkt danach erwartet. Der erste Ausflug nach „Tomorrowland“! Und man muss schon sagen, visuell ist das ganz groß in Szene gesetzt. Die moderne Stadt der Zukunft ist sauber, makellos und ein wenig steril. Die futuristisch schönen Kostüme glänzen mit den gläsernen Fassaden der Hochhäuser um die Wette und die ganze Stadt sieht einfach nur prächtig aus. Das wird später noch einmal deutlich, wenn die Hauptprotagonistin, den bereits im Trailer zu sehenden, Pin findet und mit ihm blitzartig nach „Tomorrowland“ reißt. Das Design stimmt und zusammen mit den Effekten sieht „A World Beyond“ fantastisch aus. Die 190 Millionen Dollar sind jedenfalls effektiv genutzt worden für das worum es in „A World Beyond“ letztendlich geht: Den Zuschauer ins Staunen zu versetzen. Das gelingt durchaus. Löblich auch das Seitens Disney auf eine 3D-Konvertierung verzichtet wurde. Das ist nicht nur außergewöhnlich für einen Blockbuster dieser Größenordnung, sondern hilft mit seinem unverfälscht scharfen Bild sicherlich auch noch einmal dem Wow-Faktor. Von technischer Seite gibt es also kaum Einwände, bei der Story sieht das ganze schon etwas anders aus.

Disney überzeugt zwar mit der eindringlichen Botschaft rund um den Umgang der Menschheit mit der Erde, allerdings schleicht sich in Birds Film die ein oder andere dramaturgische Schwäche ein. Brad Bird der in seiner Filmographie sowohl die Pixar-Hits „Die Unglaublichen“ und „Ratatouille“, als auch seine erste Realverfilmung „Mission Impossible 4“ vorzuweisen hat, war sicherlich schonmal besser. Natürlich gibt ein Themenpark von Haus aus keine grandiose Story her. doch Bird und seinem Autor Damon Lindelof gelingt es nicht der Story den erhofften Tiefgang zu geben. So kratzt der Film lediglich an der Oberfläche seiner eigentlich interessanten Themen. Auch wer erwartet hat, der Film würde sich größtenteils in „Tomorrowland“ abspielen der täuscht sich. Der Film beschäftigt sich hauptsächlich damit dorthin zu gelangen und nicht dort die großen Abenteuer zu erleben. Die Abenteuer spielen sich auf der gegenwärtigen Erde ab, die durch verrückte Einfälle ordentlich auf den Kopf gestellt wird. Trotz einiger Highlights wie die mit Star Wars-Anspielungen vollgepackte Szene im Zukunfts-Ramschladen um die Ecke oder der ebenso kreativen wie spektakulären Szene auf dem Pariser Eifelturm, an die größten Action-Highlights seines „Mission Impossible“-Films kommt Bird nicht heran.

Sehenswert wird der Film aber allein schon durch sein ungewöhnliches Schauspiel-Ensemble, das ab der Mitte des Films zusammen kommt und trotz aller Absurdität erstaunlich gut harmonisiert. Die 25-Jährige Britt Robertson macht als clevere Hauptprotagonistin Casey eine gute Figur, ebenso wie die erst 13-jährige Raffey Cassidy als kleines Mädchen mit unerwarteten Fähigkeiten. George Clooney spielt den coolen Pessimisten hingegen gewohnt solide und schafft es trotz des enormen Altersunterschiedes gut mit den anderen Schauspielern zu harmonisieren.

 

Fazit

Alles in allem ist aus „A World Beyond“ ein durchaus sehenswerter Film geworden. Disney muss sich aber die Frage stellen, an welche Zielgruppe sich „A World Beyond“ eigentlich richtet. Sicherlich an ein jüngeres Publikum, aber ein roter Faden für welche Altersklasse der Film letztendlich der richtige ist, war während der Sichtung nicht zu erkennen.  Disney nächster Blockbuster-Flop ist aber allemal eine Reise wert, glänzt dabei aber weniger mit seiner Story, als vielmehr mit seinen visuellen Highlights.


Wertung: 7/10


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Poster&Trailer: © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

Story: Quelle: Filmstarts.de